Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Senioren zeigen kreative Werke
Ausstellung kann bis 22. Dezember im Rathaus besichtigt werden
FRIEDRICHSHAFEN - Bilder und Schnitzarbeiten zeigen die Freizeitgruppen des Seniorentreffs „Haus Sonnenuhr“bis 22. Dezember im ersten Stock des Rathauses. Am Montag wurde die Ausstellung eröffnet. Weitere Teilnehmer sind in den kreativen Gruppen immer willkommen und können einfach vorbeikommen.
Alle Künstler besuchen regelmäßig die Freizeitgruppen im „Haus Sonnenuhr“in der Paulinenstraße, um ihrem kreativen Hobby nachzugehen. Die Gruppe „Zeichnen und Malen“trifft sich dort jeden Mittwoch um 14 Uhr zum Malen mit Aquarell- und Acrylfarben und zum Zeichnen mit Bleistiften.
Die Gruppe wurde 1992 gegründet und wird seit eineinhalb Jahren von Walter Hochdorfer geleitet. Eine Künstlerin aus der Freizeitgruppe, Rosemarie Timmerherrm, ist seit einem halben Jahr dabei und ganz begeistert. „Ich habe damals gehört, dass es die Möglichkeit gibt, in einer Freizeitgruppe malen zu können. Ich bin einfach hingegangen und es hat mir sofort gefallen“, erzählt sie.
Malblöcke, Farben und Pinsel für die verschiedenen Maltechniken stehen zur Verfügung und müssen nicht mitgebracht werden. Neben Walter Hochdorfer sind auch Margot Geng, Elisabeth Bittner, Rosemarie Timmerherm, Otto Reischmann und Bruno Braunger dabei.
Die Bilder zeigen neben bekannten Motiven wie dem Stilleben mit Blumenvase, auch in Aquarell und Acryl gemalte Bilder von Häfler Sehenswürdigkeiten wie der Schlosskirche oder der Nikolauskirche. „Ölfarben benutzen wir nicht, weil sie zu lange trocknen“, antwortet Hochdorfer auf die Frage, warum sie nur zwei Maltechniken nutzen.
Harald Eckertz, Heinz Müller, Rudi Jörg und Josef Heckel treffen sich jeden Dienstag um 14 Uhr im Seniorentreff zum Schnitzen. Das Lindenholz für die Schnitzereien holen sich die Teilnehmer meistens bei der Stiftung Liebenau. Das Werkzeug steht vor Ort zur Verfügung, so dass Interessierte nichts mitbringen müssen und auch keine Vorkenntnisse brauchen.
Vor dem Kurs hatten auch die Teilnehmer, die ihre Arbeiten jetzt zeigen, keine Erfahrungen mit dem Schnitzhandwerk und jetzt kennen sie sich bestens aus. Drei Teilnehmer präsentieren ihre Arbeiten: Eckertz sein geschnitztes Aktbild einer Frau, Müller ein Portrait eines Indianers und Jörg einen Pantoffel mit fein geschnitzten Enzianblüten.
„Für das Indianerportrait habe ich zwei Jahre gebraucht, da ich nur einmal in der Woche dran arbeiten konnte. Wichtig beim Schnitzen ist, dass das Messer vor den Arbeiten immer geschärft sein sollte“, erläutert Heinz Müller.
Sehr angetan von den Werken ist auch Judith Knacke, die Seniorenbeauftragte der Stadt. „Kreative Tätigkeit kann durchaus zu einer neuen Lebensqualität führen“, sagte sie.