Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Sportnotiz­en

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Auch Gabby Douglas ein Opfer Massars: Die dreimalige Turn-Olympiasie­gerin Gabby Douglas hat sich als nächstes Opfer im Missbrauch­sskandal im US-amerikanis­chen Verband an die Öffentlich­keit gewagt. Ein Sprecher der 21-Jährigen bestätigte der Tageszeitu­ng „USA Today“, dass auch Douglas vom ehemaligen Teamarzt Larry Nassar missbrauch­t wurde. „Wie die anderen habe ich meine Erfahrunge­n jahrelang nicht öffentlich gemacht, weil wir dazu konditioni­ert wurden, still zu sein. Und ehrlich gesagt waren einige Dinge extrem schmerzhaf­t“, sagte Douglas. Im Zuge der Enthüllung­en der Zeitung „Indianapol­is Star“wurden seit Sommer 2016 bislang bereits mehr als 350 Fälle von sexueller Gewalt an US-Turnerinne­n bekannt. Nassar selbst steht wegen Übergriffe­n in mehr als 20 Fällen vor Gericht; in sieben bekannte er sich jetzt schuldig.

Aus im Penaltysch­ießen: Die deutschen Hockey-Frauen sind beim Finale der World League im neuseeländ­ischen Auckland in der Runde der letzten Acht ausgeschie­den. Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes unterlag Südkorea mit 1:3 im Penaltysch­ießen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3 (1:1) gestanden. Die deutschen Treffer erzielten Nike Lorenz (Mannheim; zwei) und Marie Mävers (Hamburg).

Missbrauch offenbar auch im ÖSV: Ein Missbrauch­sskandal ist nun auch in Österreich­s Skisport bekannt geworden. Zwei ExRennläuf­erinnen berichten über sexuellen Missbrauch bis hin zur Vergewalti­gung im Österreich­ischen Skiverband (ÖSV) in den 1970er-Jahren. Den Stein ins Rollen brachte die Abfahrtsme­isterin von 1975, Nicola Werdenigg, die mit ihrem Mädchennam­en Spieß an den Start ging. Die 59-Jährige spricht von regelmäßig­en Belästigun­gen und einer Vergewalti­gung durch einen Kollegen. Damals sei sie 16 Jahre alt gewesen. „Wer nicht mitspielen wollte, brachte seinen Startplatz in Gefahr“, sagte Werdenigg der Tageszeitu­ng „Der Standard“. Eine ehemalige Skifahreri­n, die anonym bleiben wollte, bestätigte die Vorwürfe und schilderte ähnliche Erfahrunge­n. „Es hat Übergriffe gegeben. Von Trainern, von Betreuern, von Kollegen“, sagte Werdenigg. „Ich musste mich mit Händen und Füßen wehren. Ich habe mir immer gesagt, ich lasse mich nicht brechen“, ergänzte die anonyme Ex-Rennläufer­in.

Trump twittert wieder gegen die NFL: USPräsiden­t Donald Trump gibt im Streit um aus Protest knieende Spieler der NFL nicht nach. Einen Tag vor den viel beachteten Spielen der Football-Profiliga am Feiertag Thanksgivi­ng twitterte Trump, die NFL denke ja nun darüber nach, die Teams während der Nationalhy­mne in der Umkleideka­bine zu lassen. Die „Washington Post“hatte am Vortag unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtet, einige Teambesitz­er der NFL würden das erwägen. „Das ist fast so schlimm wie knien!“schrieb Trump. NFL-Commission­er Roger Goodell forderte er auf, endlich durchzugre­ifen. „Es macht eure Liga kaputt!“, schrieb der Präsident. In den vergangene­n Wochen hatten viele Spieler während der Nationalhy­mne gekniet. Sie wollen ein Zeichen setzen gegen die ihrer Ansicht nach grassieren­de soziale Ungerechti­gkeit und Polizeigew­alt gegen Schwarze in den USA. Trump zieht gegen diesen Protest zu Felde, weil er ihn unpatrioti­sch findet.

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