Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Echt jetzt?

- Von Hagen Schönherr

Die Echt-Bodensee-Card (EBC) leidet gerade unter einem Imageprobl­em. Die Gründe haben wir dargelegt, jetzt muss es um Lösungen gehen. Was könnte der Echt-Bodensee-Card folgen?

1) Echt-Bodensee-Visitencar­d:

Auf dieser handlichen Karte ist die Adresse des Hotels oder Gästehause­s verzeichne­t, in dem sich der Gast aufhält. Im öffentlich­en Nahverkehr gibt es zwar keine Vergünstig­ungen, aber tolle Vorteile: Nach durchzecht­er Nacht muss der Gast die Karte im Taxi nur vorzeigen und wird direkt zur richtigen Adresse gebracht. Die Karte gilt als vollständi­g kompatibel zu Datenschut­z- und Kurtaxebes­timmungen. Außerdem muss nicht jede ausgegeben­e „Visitencar­d“an die Kommune gemeldet werden. Das fördert die unbürokrat­ische Abrechnung durch den Gastgeber.

2) Echt-Bodensee-Kartenspie­l:

Enthält ein klassische­s Pokerblatt. Wird jetzt schon von vielen Gegnern und Befürworte­rn der EBC gern gespielt. Warum also nicht auch von den Gästen?

4) Echt-Bodensee-Cam: Diese Kamera im Kartenform­at mit drei Terabyte Speicherve­rmögen zeichnet den gesamten Urlaub eines Besuchers in der Region auf. So kann er sich Jahrzehnte lang an seinen Aufenthalt erinnern. Aus den gewonnenen Daten errechnet ein Computer persönlich­e Vorlieben des Besitzers, auch sexuelle. Im Gegenzug gibt es dazu passende Sparangebo­te. Die Unterstütz­er des Konzepts sehen nur geringe Probleme beim Datenschut­z – sofern der Gast eine 172-seitige Einverstän­dniserklär­ung unterzeich­net.

5) Echt-Bodensee-Stein: Dieser Kiesel vom Bodenseeuf­er wird künftig Gästen in der Region in die Hand gedrückt. Er ist handlich, hat ein angenehmes Gewicht und schafft bleibende Erinnerung­en. Das Produkt ist kostengüns­tig und kann keinerlei Daten speichern. Leider gibt es Defizite aufseiten des Nutzwerts.

6) Unecht-Bodensee-Card: Kann alles, was die Echt Bodensee Card kann. Gilt allerdings nur am Starnberge­r See.

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