Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
FAMS: Schulsozialarbeit nicht mehr wegzudenken
Schüler und Eltern nutzen Betreuungsangebot – Ein Schwerpunkt liegt im Bereich der Einzelhilfe
LANGENARGEN - Mit großem Lob hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auf den Tätigkeitsbericht der Schulsozialarbeiterin Michaela Braun von der Franz-Anton-Maulbertsch-Schule (FAMS) reagiert. „Der Erfolg ihrer Arbeit zeigt uns, wie wichtig es ist, dass Kinder in diesem Alter eine vertrauensvolle und ausgebildete Ansprechperson an einer Schule haben“, sagte Bürgermeister Achim Krafft.
Seit zweieinhalb Jahren arbeitet Diplom-Sozialpädagogin Michaela Braun als Schulsozialarbeiterin an der FAMS. Über ihre täglichen Aufgaben und Erfolge hat sie im Rahmen der Gemeinderatssitzung berichtet. Ihrer Aussage zufolge ist Schulsozialarbeit an der Bildungseinrichtung heutzutage nicht mehr wegzudenken. Dies erkenne Braun an der hohen Akzeptanz der Präventivangebote in den Klassen, an der steigenden Anzahl von Eltern, die sie bei Bedarf aufsuchten sowie an der regen Teilnahme der Kinder an außerschulischen Angeboten.
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liege dabei neben dem sozialen Training der Schüler im Bereich der Einzelfallhilfe. „Ich hole die betroffenen Schüler wöchentlich einmal zu mir ins Büro, wo Probleme und Themen wie Trennung der Eltern, Konzentrationsprobleme, Lügen, Auseinandersetzungen mit Mitschülern, Stehlen, geringes Selbstwertgefühl oder auch unsoziales Verhalten, Mobbingerfahrungen und Schulunlust thematisiert und aufgearbeitet werden“, erklärte Michaela Braun. Dabei arbeite sie nicht nur mit den Kindern, sondern stehe im Austausch mit Lehrkräften, Eltern, Beratungsstellen, Integrationsbeauftragten oder auch dem Jugendamt.
Intensives Sozialtraining
15 Schüler hätten im Berichtzeitraum länger ihre Hilfe in Anspruch genommen, in zwölf Fällen habe man eine Verbesserung der Situation erzielen können. „Dass meine Methoden manchmal auch nicht greifen, liegt zumeist an schwierigen familiären Situationen, die weitaus mehr Beratungszeiten erfordern, als ich diese zur Verfügung habe.“Wie die Pädagogin weiter ausführte, fand in allen zehn Klassen sogenanntes soziales Lernen statt, wobei die dritten Klassen ein intensives Sozialtraining mit Spielen zum Kennenlernen, zur Kooperation und Gespräche zu Regeln des Zusammenlebens machten.
Im Rahmen von Gruppenarbeiten habe man zudem 25 Schüler zu Juniorhelfern und 48 Schüler zu Streitschlichter in deren Freizeit ausgebildet. Michaela Braun: „Kinder wollen sich engagieren, wollen Mitschülern helfen. Diese Ausbildungen helfen ihnen nicht nur Verantwortung zu tragen, sondern stärken ihr Selbstwertgefühl und geben ihnen ein Gefühl des Gebrauchtwerdens.“Die Teilnahme am Runden Tisch „Soziale Arbeit“der Gemeinde Langenargen, eine enge Kooperation mit der Schule oder der Helfertag, an dem die Schüler die Möglichkeit bekommen, beispielsweise die Arbeit einer helfenden Organisation, wie der Feuerwehr, näher kennenzulernen, seien laut Michaela Braun neben vielen weiteren Tätigkeiten Auszüge ihrer umfangreichen Arbeit als Schulsozialarbeiterin.
„Die Zeit und das investierte Geld in ihre Arbeit ist sehr gut angelegt. Ihr Wirken muss unbedingt bewahrt werden, denn sie sind wichtig und für alle Beteiligten im Themenbereich wertvoll“, befanden schließlich die Gemeinderäte.