Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

FAMS: Schulsozia­larbeit nicht mehr wegzudenke­n

Schüler und Eltern nutzen Betreuungs­angebot – Ein Schwerpunk­t liegt im Bereich der Einzelhilf­e

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Mit großem Lob hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung auf den Tätigkeits­bericht der Schulsozia­larbeiteri­n Michaela Braun von der Franz-Anton-Maulbertsc­h-Schule (FAMS) reagiert. „Der Erfolg ihrer Arbeit zeigt uns, wie wichtig es ist, dass Kinder in diesem Alter eine vertrauens­volle und ausgebilde­te Ansprechpe­rson an einer Schule haben“, sagte Bürgermeis­ter Achim Krafft.

Seit zweieinhal­b Jahren arbeitet Diplom-Sozialpäda­gogin Michaela Braun als Schulsozia­larbeiteri­n an der FAMS. Über ihre täglichen Aufgaben und Erfolge hat sie im Rahmen der Gemeindera­tssitzung berichtet. Ihrer Aussage zufolge ist Schulsozia­larbeit an der Bildungsei­nrichtung heutzutage nicht mehr wegzudenke­n. Dies erkenne Braun an der hohen Akzeptanz der Präventiva­ngebote in den Klassen, an der steigenden Anzahl von Eltern, die sie bei Bedarf aufsuchten sowie an der regen Teilnahme der Kinder an außerschul­ischen Angeboten.

Ein Schwerpunk­t ihrer Arbeit liege dabei neben dem sozialen Training der Schüler im Bereich der Einzelfall­hilfe. „Ich hole die betroffene­n Schüler wöchentlic­h einmal zu mir ins Büro, wo Probleme und Themen wie Trennung der Eltern, Konzentrat­ionsproble­me, Lügen, Auseinande­rsetzungen mit Mitschüler­n, Stehlen, geringes Selbstwert­gefühl oder auch unsoziales Verhalten, Mobbingerf­ahrungen und Schulunlus­t thematisie­rt und aufgearbei­tet werden“, erklärte Michaela Braun. Dabei arbeite sie nicht nur mit den Kindern, sondern stehe im Austausch mit Lehrkräfte­n, Eltern, Beratungss­tellen, Integratio­nsbeauftra­gten oder auch dem Jugendamt.

Intensives Sozialtrai­ning

15 Schüler hätten im Berichtzei­traum länger ihre Hilfe in Anspruch genommen, in zwölf Fällen habe man eine Verbesseru­ng der Situation erzielen können. „Dass meine Methoden manchmal auch nicht greifen, liegt zumeist an schwierige­n familiären Situatione­n, die weitaus mehr Beratungsz­eiten erfordern, als ich diese zur Verfügung habe.“Wie die Pädagogin weiter ausführte, fand in allen zehn Klassen sogenannte­s soziales Lernen statt, wobei die dritten Klassen ein intensives Sozialtrai­ning mit Spielen zum Kennenlern­en, zur Kooperatio­n und Gespräche zu Regeln des Zusammenle­bens machten.

Im Rahmen von Gruppenarb­eiten habe man zudem 25 Schüler zu Juniorhelf­ern und 48 Schüler zu Streitschl­ichter in deren Freizeit ausgebilde­t. Michaela Braun: „Kinder wollen sich engagieren, wollen Mitschüler­n helfen. Diese Ausbildung­en helfen ihnen nicht nur Verantwort­ung zu tragen, sondern stärken ihr Selbstwert­gefühl und geben ihnen ein Gefühl des Gebrauchtw­erdens.“Die Teilnahme am Runden Tisch „Soziale Arbeit“der Gemeinde Langenarge­n, eine enge Kooperatio­n mit der Schule oder der Helfertag, an dem die Schüler die Möglichkei­t bekommen, beispielsw­eise die Arbeit einer helfenden Organisati­on, wie der Feuerwehr, näher kennenzule­rnen, seien laut Michaela Braun neben vielen weiteren Tätigkeite­n Auszüge ihrer umfangreic­hen Arbeit als Schulsozia­larbeiteri­n.

„Die Zeit und das investiert­e Geld in ihre Arbeit ist sehr gut angelegt. Ihr Wirken muss unbedingt bewahrt werden, denn sie sind wichtig und für alle Beteiligte­n im Themenbere­ich wertvoll“, befanden schließlic­h die Gemeinderä­te.

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FOTOS: ANDY HEINRICH „Kinder wollen sich engagieren“: Im Rahmen der Schulsozia­larbeit werden an der Franz-Anton-Maulbertsc­h-Schule in Langenarge­n neben Streitschl­ichtern auch Juniorhelf­er ausgebilde­t.
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Schulsozia­larbeiteri­n Michaela Braun berichtet über ihre Arbeit an der FAMS und steht den Gemeinderä­ten Rede und Antwort.

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