Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Einzelhandel oder Internet
Alle Jahre wieder – das Weihnachtsgeschäft steht vor der Türe und die Geschäftsleute rufen zum Einkaufen vor Ort statt im Internet auf. Eines vorweg, dem stimme ich unumwunden zu. Schließlich schätze ich es, wenn meine Buchhändlerin mir sagen kann, was mich als Nächstes interessieren könnte und nicht herunterbetet, was andere Kunden gekauft haben, die dieses Buch auch gekauft haben, was ich gerade kaufen will. Ich mag es, mit meinem Gemüsehändler über Rezepte und mit meinem Haushaltswarenhändler über Grill- oder Garmethoden zu sprechen.
Um jedoch tatsächlich zu überzeugen, sollte der Einzelhandel hier und da noch Nachbesserungen liefern. Einst in einem Fachgeschäft dieser Stadt: Meine Nachfrage nach einem Zusatzgerät für ein Werkzeug begann zunächst mit dem Infragestellen des Nutzwertes dieses Gerätes durch die Verkäuferin. Nach nicht sonderlich tiefgründiger Diskussion habe ich mich für ein anderes Gerät entschieden, das ähnliche Funktionen hat, nur die Hälfte kostet, aber noch bestellt werden muss. Meine Fragen „Wie lange dauert das? So eine Woche?“wurde wie folgt beantwortet: „Oder zwei, kommt darauf an, was ich noch alles bestellen muss.“Ich warte, auch wenn der Hinweis erlaubt sei, dass die Prime-Bestellmöglichkeit eines Internetversandes die Lieferung am kommenden Werktag möglich gemacht hätte.