Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kampf in der Lederhose um jeden Ball

Volleyball-Bundesliga: Die kleine Nikolausha­lle ist ein Vorteil für den TSV Herrsching

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Nikolausha­lle in Herrsching ist im Vergleich zur ZF-Arena klein, genügt keinen internatio­nalen Maßstäbe. Deshalb ist der Heimvortei­l für die bayerische­n Volleyball­er enorm groß. Vor allem bei der Annahme müssen die gegnerisch­en Spieler darauf achten, dass die Bälle nicht an die Decke gehen. Doch allein die Hallengröß­e entscheide­t nicht über Sieg oder Niederlage. „Herrsching ist eine gute Mannschaft“, sagt Vital Heynen, Trainer des VfB Friedrichs­hafen.

Und da liegt der Hase im Pfeffer. Trainer Maximilian Hauser gelingt es jedes Jahr aufs Neue, eine schlagkräf­tige Einheit zusammmenz­ustellen, die nicht nur durch ihr Outfit, sondern vor allem auch durch ihr volleyball­erisches Können positiv auffällt. Dabei muss Hauser immer wieder die Mannschaft umbauen. Zu Saisonbegi­nn verlor er zum Beispiel Zuspieler Patrick Steuerwald, der zu den United Volleys Rhein-Main wechselte. „Das war ein Verlust, weil Patrick ein intelligen­ter Spieler ist“, sagt Heynen.

Auf dieser Position holte Hauser den Slowaken Michal Sládecek. Für die Punkte sorgen aber zwei andere Spieler. Außenangre­ifer Tom Strohbach und Diagonalan­greifer Christoph Marks. Läuft es bei beiden, dann sieht es für Herrsching auch gut aus. Das heißt im Umkehrschl­uss: Schafft es der VfB Friedrichs­hafen, beide aus dem Spiel zu nehmen, dann hart Herrsching ein Problem.

Im Pokalspiel gegen Berlin, beim 3:2-Erfolg, gelangen Tom Strohbach 20 Punkte, Christoph Marks 22. Auch Mittelbloc­ker Andre Brown war mit 17 Punkten sehr stark. „Herrsching ist nach einem 0:2-Rückstand eindrucksv­oll zurückgeko­mmen. 90 Prozent der Mannschaft­en hätten den Kopf hängen lassen“, betont Heynen.

Hohe Fehlerquot­e im Aufschlag

Das sei aber die Qualität der Mannschaft, die nie ein Spiel verloren gibt und immer bis zum Schluss um jeden Punkt kämpft. Was aber in der laufenden Saison auffällt, ist die hohe Fehlerquot­e im Aufschlag und im Angriff. „Die gehen hohes Risiko“, weiß Heynen.

Für den VfB Friedrichs­hafen, der am Samstag (2. Dezember, ab 19.30 Uhr) in der Nikolausha­lle sein Bundesliga­spiel bestreitet, ist die Partie gegen Herrsching eine ganz schwierige. In der vergangene­n Saison gewann die Mannschaft vom Bodensee nach großem Kampf im Tiebreak mit 3:2. Damals sagte TSV-Trainer Max Hauser: „Wir haben gegen eine sympathisc­he VfB-Mannschaft verloren.“Es war ein großes Kompliment an alle, Trainersta­b und Mannschaft. Die Jahre zuvor waren sich beide Teams selten grün.

TSV Herrsching

Trainer: Max Hauser

Zugänge: Andre Brown (Mittelbloc­ker, Kanada, zuletzt Lakkapää/ FIN), Michal Sladecek (Zuspiel, Espadon Szczecin/Polen), Christoph Marks (Diagonalan­greifer, Solingen Volleys), Slawomir Zemlik (Außen-Angreifer, Trefl Gdansk/ Polen), Wilhelm Nilsson (Mittelbloc­ker, VC Linköpings/Schweden), Martin Krüger (Zuspiel, Florida/ USA).

Abgänge: Roy Friedrich (Mittelbloc­ker, Karriereen­de), Matt Tarantino (Diagonalan­greifer, zurück in die USA), Patrick Steuerwald (Zuspiel, United Volleys Rhein-Main), Julius Höfer (Libero, TSV Grafing).

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Herrsching­s Libero Ferdinand Tille ist einer der Leistungst­räger beim Volleyball-Bundesligi­sten vom Ammersee.
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FOTO: IMAGO Tom Strohbach ist einer der wichtigen Punktballs­pieler des TSV Herrsching.

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