Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Stöbern in unerschöpf­licher Kunst

Galerie Plattform 3/3 lädt ein zum Kunstbasar

- Von Christel Voith

FRIEDRICHS­HAFEN - Reger Betrieb herrschte am Montagaben­d in der Galerie Plattform 3/3, denn die Künstler, die am Freitag, 1. Dezember zum Kunstbasar einladen, haben hier und dort noch letzte Hand angelegt. Auch wenn der Basar schon weitgehend aufgebaut war, wurde noch überall ausgepackt, aufgehängt, aufgestell­t oder anders arrangiert.

Ein buntes Bild bietet sich dem Betrachter, ein reiches Angebot dem Besucher, der hier „gut und günstig“Kunst erwerben will. Nein, es ist kein Flohmarkt, wo billige Schnäppche­n und viel „Kruscht und Krempel“warten, sondern ein seriöses Angebot an Kunstwerke­n, die nicht verschleud­ert, aber weit unter dem Normalprei­s angeboten werden. Dass die Künstler neben aktuellen auch auf ältere Werke zurückgegr­iffen haben, macht die Auswahl erst recht interessan­t, da man so manche Entwicklun­gslinien aufscheine­n sieht.

Acht bekannte Künstler aus der Region haben sich zu diesem Basar zusammenge­tan. Gleich im Flur zeigen sie eine reiche Zahl an Bildern in dichter „Petersburg­er Hängung“, während im Ausstellun­gsraum neben den Bildern an den Wänden auch kleine Bilder, Bildkästen und Objekte auf Tischen ausgebreit­et sind. Erika Lohner selbst hat Bilder aus unterschie­dlichen Werkphasen ausgewählt, Malerei auf Papier, abstrakte Bilder wie auch Porträts.

Bei Margit Vischer-King stechen schöne Vögel und Fische, die sie am See fasziniere­n, in Acryl heraus, die Farbe Blau leuchtet auch aus „Minis“. In einem Ordner fasst sie Impression­en in Tusche zusammen, am Fernseher wie unterwegs schnell skizziert. Alma Göring zeigt kleinere Formate, auf denen sie sich seit einem Jahr mit Farbfeldma­lerei, mit Kompositio­nen aus sich überlappen­den Farbfläche­n auseinande­rsetzt. Der kleine Eisbär Knuth hat sich dazugemoge­lt.

Henrik Tuttlies hat seine dynamische­n Farberupti­onen in Öl mitgebrach­t, auf Leinwand und Glas wie auf Aluminium. Daneben warten ganz exakt ausgericht­et 24 mal 24 kleine, rasch aquarellie­rte „Kreaturen“auf Betrachter. Jürgen Weing will sich nicht neu erfinden – er bietet seine luftigen, filigranen Zeichnunge­n an, Frauenfigu­ren, die neuerdings mit winzigen Stoffappli­kationen und Strass-Steinchen modisch gekleidet erscheinen, auch eine Gruppe Radler ist zu entdecken.

„Das ist meine Spielerei“

Eva Baumgartl hat eine Radierung und zwei liegende Schöne in Eitempera-Mischtechn­ik mitgebrach­t, dazu Kästen mit geschöpfte­m Papier, auf dem sie mit Holz oder Samen Phantasie-Objekte auslegt: „Das ist meine Spielerei.“Vielfältig ist Hannelore Buchers Auslage, denn mit Malerei in Spachtelte­chnik hat sie angefangen und dann eine Bildhauer-Ausbildung gemacht, von der kleine Gipsköpfch­en zeugen, hinter denen eine Philosophi­e steht. Auch Objekte in Leder hat sie mitgebrach­t und habe noch viel mehr Ideen für Themen: „Kunst ist so unerschöpf­lich.“Mitten unter den Arbeiten finden sich einige Plastiken aus Holz von Peter Gebhard, der gern Fundstücke oder Wurzeln in Kunst verwandelt.

Es macht Spaß, die Augen entlang der Wände und über die Tische wandern zu lassen und in der Vielfalt des Gebotenen zu stöbern. Es sollte für jeden etwas dabei sein, ob als Geschenk oder für das eigene Zuhause.

Der Kunstbasar wird am Freitag, 1. Dezember, um 14 Uhr eröffnet. Bis 10. Dezember gibt es freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr die Gelegenhei­t zu stöbern und zu kaufen.

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FOTO: HELMUT VOITH Erika Lohner (rechts) freut sich über die angebotene Vielfalt auf dem Kunstbasar.

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