Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bodolzer im Bali-Urlaub: „Im Notfall fahren Boote“

Laurin Schäfler erlebt dieser Tage des Ausbruch des Vulkans „Agung“mit und muss seine Reisepläne ändern

- Von Hagen Schönherr

LINDAU/FRIEDRICHS­HAFEN - Laurin Schäfler aus Bodolz bei Lindau macht derzeit Urlaub auf Bali. Der Schwäbisch­en Zeitung hat er am Mittwoch verraten, wie sich der Ausbruch des Vulkans Agung auf seinen Urlaub auswirkt - und wie man die Insel im Notfall verlassen hätte.

„Ich bin aktuell mit einem Freund in Singaraja und wir reisen übermorgen weiter nach Ubud“, berichtet Schäfler im FacebookCh­at mit Schwäbisch­e.de. Damit ist Schäfler rund 50 Kilometer Luftlinie von dem Vulkan entfernt, der am 25. November erneut begonnen hatte, Asche und Dampfwolke­n in die Atmosphäre zu blasen. Aus Angst vor einem Ausbruch des Vulkans Agung auf Bali blieb der internatio­nale Flughafen der Ferieninse­l bis zum Mittwoch geschlosse­n. Mehrere Tausend Urlauber saßen fest.

Der 19-jährige Schäfler kommt aus Bodolz (Kreis Lindau) und war am 22. November, kurz vor der Vulkanakti­vität, nach Bali geflogen. Die Rückflüge sind am 17. Dezember geplant - die Sperrung des Flughafens hat sich also nicht direkt auf die Rückreise ausgewirkt.

„Dass der Flughafen geschlosse­n war, war auf jeden Fall ein Thema auf der Insel“, schreibt Schäfler. Er habe sich aber keine größeren Sorgen gemacht, weil es mit Bus und Boot Verbindung­en zum Festland gegeben habe. „Im Notfall könnte man die Insel auf jeden Fall verlassen“, so Schäfler.

Weil er sich auf seiner Reise nicht direkt in der Zehn-Kilometer-Sperrzone um den Vulkan befunden hat, gab es keine direkten Warnhinwei­se für Schäfler. Dennoch hat er durch den Ausbruch seine Reisepläne geändert: „Wir wollten eigentlich jetzt auf die Nachbarins­el Lombok und auf die Gili-Inseln - aber das lassen wir jetzt erst mal noch ruhen und beobachten die Lage“, so der Lindauer weiter. Zur Stimmung auf der Insel könne man eigentlich nur sagen, das die meisten Einheimisc­hen das ganze Geschehen sehr gelassen nehmen würden.

5500 deutsche Touristen

Mehr als 400 Flüge waren zwischenze­itlich durch den Ausbruch auf Bali gestrichen worden, ehe der Flugverkeh­r wieder aufgenomme­n wurde. Aktuell halten sich nach Angaben des Deutschen Reiseverba­nds auch mehr als 5500 deutsche Touristen auf Bali auf.

Schon seit September 2017 zeigt der Vulkan Agung wieder erhöhte Aktivität und seismische Bewegungen. Kurzfristi­g wurde im Oktober die höchste Warnstufe vor einem schlimmere­n Ausbruch ausgerufen, dann aber wieder zurückgeno­mmen.

In einer Zone von rund zehn Kilometern um den Vulkan wird im schlimmste­n Fall mit zerstöreri­schen Strömen von Vulkanmate­rial und Asche sowie Schlamm und Schutt gerechnet. Die Aschewolke eines Vulkans kann außerdem wegen feinstem und scharfem Gesteinsma­terial in der Luft den Flugverkeh­r gefährden.

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FOTO: PR Laurin Schäfler aus Bodolz ist zur Zeit auf Bali.

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