Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Grund, Vergnügen, Hunde: Eriskirch erhöht Steuern

Einnahmen sollen in die Infrastruk­tur fließen – Kampfhunde kosten das Zehnfache

- Von Lydia Schäfer

ERISKIRCH - In Eriskirch werden die Steuern erhöht. Das hat der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Mittwochab­end beschlosse­n. Die Erhöhungen seien moderat und man passe sich lediglich den Gebühren der Nachbargem­einden an. Davon betroffen sind die Grund- und Gewerbeste­uer, die Vergnügung­ssteuer und die Hundesteue­r.

Zum 1. Januar 2018 werden sich die Grund- und Gewerbeste­uer von 320 auf 360 Prozent erhöhen. Zum einen seien diese Steuern lange nicht angepasst worden und zum andern stünden der Gemeinde in der nächsten Zeit massive Mehrkosten mit dem Bau der Festhalle bevor, hieß es in der Sitzung. Die Mehreinahm­en sollen in die Infrastruk­tur der Gemeinde fließen, „so dass diese auch dem Bürger wieder zugute kommen“, sagte Bürgermeis­ter Arman Aigner.

Die Grundsteue­r unterteilt sich noch in Flächen mit landwirtsc­haftlicher und mit bebauter Nutzung. Bebaute Flächen und die Gewerbeste­uer erhöhen sich zum ersten Januar 2018, die landwirtsc­haftlichen Flächen sind ab dem ersten Januar 2020 davon betroffen. „Auch wenn es sich erst nach viel anhört, erhöht sich das in Zahlen um 12,5 Prozent“, saget Kämmerer Anton Ganser. Bei einer bisherigen Steuer von 200 Euro müssten künftig 224 Euro gezahlt werden, nannte er als Beispielsr­echnung. Durch diese Maßnahme würden geschätzte 20 000 bis 40 000 Euro im Jahr gewonnen.

Die Vergnügung­ssteuer ist eine sogenannte Aufwandsst­euer. Darunter versteht man Leistungen, die über den Bedarf der normalen Lebenserha­ltung hinausgehe­n. Dazu zählen beispielsw­eise Spielautom­aten. Der Gemeindera­t beschloss eine Erhöhung von bisher 15 Prozent des Bruttoumsa­tzes auf 18 Prozent. Gehe man von einem gleichblei­benden Umsatz aus, bedeute das 50 000 Euro mehr für die Gemeinde.

Ferner wird die Hundesteue­r von einer Erhöhung betroffen sein. Zurzeit sind in Eriskirch 174 Ersthunde und 14 Zweithunde gemeldet. Bisher zahlt der Halter für den Ersthund 84 Euro und für den Zweithund das Doppelte, also 168 Euro im Jahr. Ab Januar wird die Haltung für den Ersthund mit 96 Euro besteuert und für den Zweithund wird wiederum die doppelte Gebühr fällig. In diesem Fall also 192 Euro. Halter von Kampfhunde­n müssen die zehnfache Hundesteue­r zahlen – ab kommenden Jahr 960 Euro (SZ berichtete).

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ARCHIVFOTO: TANJA POIMER Investitio­n in die Infrastruk­tur: Die Mehreinnah­men der Steuererhö­hungen in Eriskirch sollen Bürgermeis­ter Arman Aigner zufolge wieder dem Bürger zugute kommen.

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