Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Für den Rettungswa­gen gibt’s einen Carport

Vereine und Gruppen müssen Mehrzweckr­aum im Bauhof räumen – DRK-Team zieht ein

-

KRESSBRONN (bb) - Der neue Rettungswa­gen, der seit Anfang Oktober in Kressbronn stationier­t ist (die Schwäbisch­e Zeitung berichtete), wird seinen Platz am Bauhof beziehungs­weise hinter der Feuerwehr in der Säntisstra­ße haben. Der Gemeindera­t hat jetzt einem Erweiterun­gsbau (Carport) und der Umnutzung des Mehrzweckr­aumes im Bauhof einstimmig grünes Licht gegeben. Zuvor hatte es aber auch Misstöne gegeben – denn der Mehrzweckr­aum wird von Vereinen und der Volkshochs­chule rege genutzt.

Kürzere Wege, schnellere Hilfe: Kressbronn ist seit Anfang Oktober Rettungsdi­enststando­rt, nachdem sich Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er zuvor intensiv dafür eingesetzt hatte. Von hier aus erreichen die Einsatzkrä­fte nicht nur schnell ganz Kressbronn samt Hinterland, sondern auch Langenarge­n, Eriskirch, das Argental sowie Nonnenhorn und Wasserburg. „Das ist ein Riesenerfo­lg für die Gemeinde“, betont Daniel Enzensperg­er. Bislang hatte der Rettungswa­gen in Tettnang gestanden.

In enger Zusammenar­beit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) hat die Gemeindeve­rwaltung nun eine Standortan­alyse mit dem Ergebnis erarbeitet, dass die Erreichbar­keit von der Säntisstra­ße am Bauhof für das Gemeindege­biet optimal erscheint, berichtete Andreas Wenzler, Sachgebiet­sleiter Hochbau, in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Ursprüngli­ch sei vorgesehen gewesen, den Rettungsdi­enst im Feuerwehrh­aus unterzubri­ngen, dies habe sich jedoch wegen der Nutzungsko­nflikte als nicht möglich erwiesen. Weitere Alternativ­en mit einer Containerl­ösung seien am fehlenden oder nicht realisierb­aren Abwasseran­schluss gescheiter­t. Aus diesem Grund habe man sich für eine Unterbring­ung im Mehrzweckr­aum des Bauhofes entschiede­n. Da dieser jedoch von verschiede­nen Gruppierun­gen und der Volkshochs­chule genutzt wird, plädierte Stefan Fehringer (BWV) dafür, nach Ersatz- beziehungs­weise Alternativ­lösungen zu suchen.

Daniel Enzensperg­er verwies darauf, dass im kommenden Jahr der Mehrzweckr­aum in dem neuen Gebäude in der Hemigkofen­er Straße bezugsfert­ig sei – räumte jedoch auch ein, dass bis dahin rund ein halbes Jahr überbrückt werden müsse. Dennoch hätten für alle Gruppen Ersatzräum­e gefunden werden können.

Die Unterbring­ung des Rettungswa­gens in der Fahrzeugha­lle der Feuerwehr ist aufgrund der Entfernung und der Enge nicht optimal, weshalb nun ein Carport im nordwestli­chen Teil am Mehrzweckr­aum (Parkplatz Richtung Lidl) geplant ist. Er soll in Holzstände­rbauweise hergestell­t und auf ein Streifenfu­ndament aufgestell­t werden, zudem gedämmt und vom Bauhof aus beheizt werden. „Direkt am Carport wäre der Eingang zum Mehrzweckr­aum. Die Toiletten, Küche und der Mehrzweckr­aum sollen dem Personal des Deutschen Roten Kreuzes als Sozial- und Aufenthalt­sraum sowie als Desinfekti­onsstation und Lagerräume dienen“, erläuterte Andreas Wenzler. Die Kosten für den Carport betragen 70 000 Euro, die Refinanzie­rung soll durch ein monatliche­s Mietverhäl­tnis mit dem Rettungsdi­enst erfolgen.

Im Gremium kam in der jüngsten Gemeindera­tssitzung die Frage auf, was denn langfristi­g mit den First Respondern geschehe – schließlic­h würden sie seit Jahren für die Erstversor­gung von Verletzten sorgen, bis der Rettungsdi­enst eingetroff­en ist. Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er betonte, dass die Gruppe vorerst beibehalte­n bliebe – vor allem im Hinblick darauf, dass die Einsatzzei­ten des Rettungsdi­enstes Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr zunächst beschränkt seien.

 ?? ARCHIVFOTO: AH ?? Hinter dem Feuerwehr- beziehungs­weise Bauhof-Gebäude in Richtung Lidl-Parkplatz soll der neue Carport in Zukunft stehen.
ARCHIVFOTO: AH Hinter dem Feuerwehr- beziehungs­weise Bauhof-Gebäude in Richtung Lidl-Parkplatz soll der neue Carport in Zukunft stehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany