Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Weniger Betten und mehr Patienten am EK
Kürzere Liegezeiten sollen im Krankenhaus Abläufe verbessern und Kosten sparen
RAVENSBURG (fh) - Am Ravensburger Elisabethenkrankenhaus sollen die Liegezeiten der Patienten verkürzt und dadurch ab Januar die Betten reduziert werden, die im normalen Betrieb gleichzeitig belegt sind. Grund ist, dass die Oberschwabenklinik (OSK) auch nach Ende des Sanierungsprozesses dauerhaft Kosten senken will. Auf drei Stationen werden deshalb nächstes Jahr insgesamt 39 Betten abgebaut und die betroffenen Abteilungen mit weniger Personal betrieben.
Wie OSK-Sprecher Winfried Leiprecht auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung bestätigte, wird es von Januar an auf den Stationen A21 (Urologie und HNO), A22 (Gefäßchirurgie) und A32 (Innere und Strahlen) in der Summe 39 Betten weniger geben als im laufenden Jahr – bei unverändert steigenden Patientenzahlen. Der Trend, mehr Patienten in kürzerer Zeit zu behandeln, hat bundesweit bereits mit der Einführung von Fallpauschalen eingesetzt. Seitdem steigen die Kosten der Krankenhäuser bei längerer Verweildauer zwischen dem Tag der Aufnahme und dem der Entlassung.
Die Wirtschaftlichkeit zu verbessern ohne Einschränkungen der Leistung sei unverändert das Ziel am Ravensburger Elisabethenkrankenhaus, sagt Leiprecht. Am EK sei deshalb analysiert worden, wie viele Tage Patienten im Krankenhaus verbrachten, „ohne dass es medizinisch notwendig war – sei es, dass zu früh aufgenommen wurde, oder sei es, dass später als möglich entlassen wurde“. Das Ergebnis hat offenbar so viel Spielraum aufgezeigt, dass die Geschäftsführung jetzt mit kürzeren Verweildauern und weniger Betten kalkuliert. An der Gesamtbettenzahl des EK verändert sich nichts. Das Haus hält laut Leiprecht weiterhin 542 Planbetten vor. „Diese Kapazitäten brauchen wir in Spitzenzeiten.“
Stellen sollen laut OSK trotz der Maßnahmen nicht abgebaut werden. Die drei betroffenen Stationen haben aber ab Januar weniger Personal zur Verfügung. „Dass Stationen mit einer reduzierten Bettenzahl mit weniger Personal betrieben werden können, liegt auf der Hand. Ein Stellenabbau in der Pflege ist dennoch nicht geplant“, sagt Leiprecht. Die Pflegekräfte würden in andere Bereiche des Hauses abgeordnet.