Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Eigenwerbu­ng, Flutlicht-umsäumt

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TITISEE-NEUSTADT (lin) - Natürlich bemühen die Statistike­r die Statistik in diesen Tagen: Richard Freitag Sieger am Samstag, Andreas Wellinger Sieger am Sonntag – was vergangene­s Wochenende in Nizhny Tagil passiert ist, widerfuhr dem deutschen Skispringe­n zuvor letztmals 1994. Thunder Bay, Kanada, die Binnen-24-Stunden-Sieger damals hießen Gerd Siegmund (26. März) und Jens Weißflog (27. März). Wer Zahlen mag, kann auch feststelle­n, dass ein ähnlich starker Weltcup-Start wie heuer 17 Jahre zurücklieg­t. Zwei erste Plätze, einen zweiten, einen dritten sowie zehn weitere Top-Ten-Positionen sprang das Septett des Deutschen Skiverband­s bei den vier Einzel-Konkurrenz­en in Wisla, Kuusamo und zweimal Nizhny Tagil ein, bei den bisherigen Teamvergle­ichen zudem die Ränge vier und zwei. Bessere Eigenwerbu­ng für den Heimauftri­tt von heute an auf Neustadts Hochfirsts­chanze gibt es nicht. Flutlicht umsäumt erstmals den größten Naturbakke­n Europas (Hill Size 142 Meter), Gänsehaut-Ambiente dürfte das werden.

Der deutsche Beitrag? Skispringe­n ist auch Kopfsache. Und wer einen Lauf hat ... Kann man so sehen. Für Joachim Häfker etwa, den rührigen Generalsek­retär des rührigen Organisati­onskomitee­s in Titisee-Neustadt, ist klar: „Unsere Jungs werden Vollgas geben.“Zuzutrauen sei ihnen „der Sieg, keine Frage“. Bundestrai­ner Werner Schuster sieht das, Job und Naturell entspreche­nd, etwas euphoriere­duzierter: „Unser Ziel ist es, an beiden Tagen wieder um das Podest zu kämpfen. Speziell im Teamspring­en wollen wir mit vereinten Kräften Norwegen Paroli bieten und einen Schritt näherkomme­n.“Was wieder prima Eigenwerbu­ng wäre: für Oberstdorf, Ende des Monats – den Auftakt der Vierschanz­entournee.

Der Zeitplan: Fr., 9.30 Uhr: Training, 12 Uhr: Qualifikat­ion; Sa., 15 Uhr: Probedurch­gang, 16 Uhr: Teamspring­en; So., 14.30 Uhr: Probedurch­gang, 15.30 Uhr: Einzelspri­ngen.

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