Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Immer diese Autofahrer...
Ich bekenne mich dazu, gerne Auto zu fahren, was am Auto liegen mag. Ich fahre auch gerne Fahrrad, aber dazu ist gerade nicht die passende Jahreszeit. Allerdings gibt es Momente, da muss man sich nur noch schämen für die anderen Autofahrer, die da unterwegs sind. So wie neulich: auf dem Weg vom Colsmanknoten in Richtung Kreuzung an der Ludwig-Dürr-Schule im Feierabendverkehr. Es geht langsam voran, weil eben viel los ist. Kaum ist der Grasstreifen auf der Fahrbahnmitte zu Ende und die Linksabbiegerspur öffnet sich, rauschen erst ein schneeweißer, tiefergelegter Wagen aus Bayern, danach ein schwarzer SUV an einem vorausfahrenden Fahrzeug vorbei, sprinten auf die Ampel zu und fahren bei Dunkel-Gelb, der SUV bei beginnendem Rot, über die Kreuzung. Vor der Ampel bleibt das langsam fahrende Fahrzeug stehen, dahinter ein anderer Häfler, dann ich und weitere Fahrzeuge. Kaum ist die Ampel wieder gelb, dann grün, wird gehupt. Das langsam fahrende Fahrzeug bewegt sich ganz normal, jedoch nicht mit quietschenden Reifen in die Kreuzung. Der Fahrer des kleinen roten, südeuropäischen Wagens zwischen uns scheint es eilig zu haben. Im abbiegenden Fahrzeug vor uns sitzt jemand, der oder die sich Gott sei dank nicht aus der Ruhe bringen lässt. Am Fahrzeug ist deutlich sichtbar auf dem Dach ein Schild angebracht: „Fahrschule“.
Hauptsache, der oder die Fahrschülerin merkt sich diese Begebenheit als Beispiel miserabler Manieren im Straßenverkehr und fährt später nicht derart gefährlich und dumm durch die Straßen.
Wenig später, kurz vor dem Kreisverkehr in Unterraderach, trafen wir uns dann alle wieder, der SUV und der kleine Rote auf der Fahrbahn und wartend der weiße Bayer in der Bushaltestelle. Der Fahrer ist vertieft in eine Straßenkarte. Meine Gedanken in dem Moment muss ich Ihnen vorenthalten.