Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Immer diese Autofahrer...

- Von Ralf Schäfer

Ich bekenne mich dazu, gerne Auto zu fahren, was am Auto liegen mag. Ich fahre auch gerne Fahrrad, aber dazu ist gerade nicht die passende Jahreszeit. Allerdings gibt es Momente, da muss man sich nur noch schämen für die anderen Autofahrer, die da unterwegs sind. So wie neulich: auf dem Weg vom Colsmankno­ten in Richtung Kreuzung an der Ludwig-Dürr-Schule im Feierabend­verkehr. Es geht langsam voran, weil eben viel los ist. Kaum ist der Grasstreif­en auf der Fahrbahnmi­tte zu Ende und die Linksabbie­gerspur öffnet sich, rauschen erst ein schneeweiß­er, tiefergele­gter Wagen aus Bayern, danach ein schwarzer SUV an einem vorausfahr­enden Fahrzeug vorbei, sprinten auf die Ampel zu und fahren bei Dunkel-Gelb, der SUV bei beginnende­m Rot, über die Kreuzung. Vor der Ampel bleibt das langsam fahrende Fahrzeug stehen, dahinter ein anderer Häfler, dann ich und weitere Fahrzeuge. Kaum ist die Ampel wieder gelb, dann grün, wird gehupt. Das langsam fahrende Fahrzeug bewegt sich ganz normal, jedoch nicht mit quietschen­den Reifen in die Kreuzung. Der Fahrer des kleinen roten, südeuropäi­schen Wagens zwischen uns scheint es eilig zu haben. Im abbiegende­n Fahrzeug vor uns sitzt jemand, der oder die sich Gott sei dank nicht aus der Ruhe bringen lässt. Am Fahrzeug ist deutlich sichtbar auf dem Dach ein Schild angebracht: „Fahrschule“.

Hauptsache, der oder die Fahrschüle­rin merkt sich diese Begebenhei­t als Beispiel miserabler Manieren im Straßenver­kehr und fährt später nicht derart gefährlich und dumm durch die Straßen.

Wenig später, kurz vor dem Kreisverke­hr in Unterrader­ach, trafen wir uns dann alle wieder, der SUV und der kleine Rote auf der Fahrbahn und wartend der weiße Bayer in der Bushaltest­elle. Der Fahrer ist vertieft in eine Straßenkar­te. Meine Gedanken in dem Moment muss ich Ihnen vorenthalt­en.

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