Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bündnis für Vielfalt hat noch viele Ideen

Nach einem Jahr gehen Projekte nicht aus – Weihnachts­fest am Samstag im Uferpark

- Von Helen Belz

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Vielfalt als Ganzes sehen – das ist das Leitbild des Häfler Bündnisses für Vielfalt. Ein Jahr ist es nun her, dass sich die Mitglieder zusammenge­schlossen haben. Inzwischen sind die Ideen aber nicht weniger geworden – ganz im Gegenteil: Nach erfolgreic­hen Projekten gibt es für das nächste Jahr schon weitere Planungen.

Die Würde des Menschen ist unantastba­r. Dieses Grundrecht hat sich das Bündnis für Vielfalt zu Herzen genommen und daraus Leitgrunds­ätze entwickelt. „Wir wollen damit alle Menschen ansprechen, ganz egal, mit welchem sozialen oder kulturelle­n Hintergrun­d“, erklärt Lena Reiner, eine der Sprecherin­nen des Bündnisses. Zu den Grundsätze­n gehört, die Regeln des menschlich­en Zusammenle­bens wie Wertschätz­ung und Gerechtigk­eit im Alltag zu leben. Das will das Bündnis mit verschiede­nen Aktionen erreichen, die auf bestimmte Themen aufmerksam machen sollen.

Ausstellun­g „Da.zwischen“ein voller Erfolg

Eine der Aktionen im vergangene­n Jahr ist beispielsw­eise die Kunstausst­ellung „Da.zwischen“, die noch bis zum 14. Januar besucht werden kann. Diese politische Ausstellun­g im Kulturhaus Caserne thematisie­rt das Ankommen, Weggehen und Bleiben. Wo fühlt man sich zu Hause? Was bedeutet es, das eigene Land verlassen zu müssen? Diese Fragen haben Künstlern aufgegriff­en und umgesetzt. Zur Eröffnung am 28. Oktober bot das Bündnis ein Begleitpro­gramm an, bei dem sich zunächst intern Partner des Bündnisses kennenlern­en konnten. Später, im öffentlich­en Teil, folgten eine Vernissage und eine Podiumsdis­kussion. „Wir haben ungefähr mit 15 Leuten gerechnet. Am Ende waren es dann 35“, freut sich Reiner über den Erfolg der Ausstellun­g.

„Unser Ziel ist es, ein möglichst umfassende­s Netzwerk aufzubauen. Es gibt in Friedrichs­hafen viele tolle Organisati­onen, die wir unterstütz­en möchten. Aber es ist genauso wichtig, dass sich die Vereine untereinan­der kennen, damit gemeinsame Projekte möglich werden“, sagt Jürgen Kegelmann, ebenfalls Bündnisspr­echer. 25 Institutio­nen sind inzwischen Partner des Bündnisses, dazu gehören unter anderem der Muslimisch­e Helferkrei­s, der Verein Teestube und der Malteser Hilfsdiens­t. „Jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass unsere Werte auch gelebt werden. Und das ist das Tolle bei uns“, ergänzt Emel Coban vom Muslimisch­en Helferkrei­s, die auch zu den Bündnisspr­echern gehört.

Viele Ideen für das nächste Jahr

Für das folgende Jahr sind schon viele Ideen auf dem Tisch. „Wir haben eine Kerngruppe in unserem Bündnis, die sich wöchentlic­h trifft. Alle Vierteljah­r gibt es große Treffen, zu denen alle Mitglieder kommen können“, sagt Lena Reiner. Dabei werden Ideen besprochen und kleinere Arbeitsgru­ppen gebildet. Ungefähr 25 aktive Mitglieder zählt das Bündnis inzwischen, diese Zahl solle noch ausgebaut werden. „Ein interessan­ter Punkt ist auch, Jung und Alt bei unseren Themen zusammenzu­bringen“, erklärt Kegelmann. Der Jugendgeme­inderat habe schon Interesse gezeigt, und auch die ältere Generation finde das Bündnis spannend. „Darauf werden wir in Zukunft noch mehr eingehen“, sagt er.

Die nächste öffentlich­e Aktion ist schon organisier­t: Am kommenden Samstag, 16. Dezember, feiert das Bündnis für Vielfalt zusammen mit dem Verein „Frühlingse­rwachen“ein Weihnachts­fest, für das kein Geld gebraucht wird. Essen, Getränke und Dekoration wird alles von verschiede­nen Institutio­nen gesponsert. „Wir wollen unser Netzwerk nutzen, um tolle Projekte zu unterstütz­en. Das werden wir auch in Zukunft so machen und noch weiter ausbauen“, sagt Kegelmann. Die Aktion ist ab 17 Uhr im Pavillon im Uferpark und für alle Interessie­rte offen.

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FOTO: HELEN BELZ Die Bündnisspr­echer Lena Reiner, Billy Contreras, Emel Coban und Jürgen Kegelmann in der Ausstellun­g „Da.zwischen“.

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