Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kressbronner Mammutbaum erstrahlt im Lichterglanz
900 Lichter, 1,2 Kilometer Stromkabel, 900 Meter Nylonschnüre, 5000 Kabelbinder und 33 Elektrostecker
KRESSBRONN - Groß, mächtig und mit funkelndem Antlitz steht der mehr als 45 Jahre alte Mammutbaum auf dem Wohngelände der Alemannenstraße in Kressbronn und leuchtet von Weitem sichtbar in vorweihnachtlichem Glanz. Über 900 Lichter hat Hausmeister Uwe Wegner mithilfe einer ausfahrbaren Drehleiter sorgfältig und mit viel Liebe am rund 30 Meter hohen Riesen installiert.
„Die Wohngemeinschaft freut sich sehr über diese Tradition, die hoffentlich noch lange fortbestehen wird“, wünschen sich Anwohner Heinz Schröder und seine Gattin Christine im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Der prächtige und von Weitem sichtbare Weihnachtsbaum, der mitten auf der Wiese zwischen den vier großen Wohnblöcken steht, ist für viele Bewohner und Besucher zum Kultobjekt geworden.
Hinter dem Projekt steht Uwe Wegner, der seit vielen Jahren den Menschen mit seiner Kunst eine Freude bereitet. Um die 30 einzeln angesteuerte Ketten mit ihren 30 Lampen jeweils abends ab 17 Uhr zum Leuchten zu bringen, hat der Hausmeister im oberen Bereich des Baumes ein elektronisches Steuergerät installiert, über das er neben dem normalen Modus eigens an Silvester ein zusätzliches Lauflicht in den Abendhimmel zaubert. „Das Programm dazu hat er selbst entwickelt und geschrieben“, weiß Heinz Schröder.
Dabei ist die Vorarbeit für Wegner alles andere als ungefährlich. Bevor – pünktlich zur Eröffnung des Weihnachtsmarkts in Kressbronn – die riesige Tanne erstrahlt, muss der Gebäudemanager mittels einer ausfahrbaren Drehleiter, die mit Spanngurten im Boden gesichert ist, den kompletten Baum in luftiger Höhe in einem kleinen, wackeligen Korb umrunden, um die Leuchtkörper entsprechend symmetrisch und sicher befestigen zu können. „Je nach Witterung kann das zwischen einigen Tagen bis zu zwei Wochen dauern. Schließlich reden wir von 900 Leuchtkörpern, wobei das oberste Licht sich in 30 Meter Höhe auf einem Aufsatz befindet“, berichtet Schröder, der vom siebten Stockwerk aus einen atemberaubenden Blick auf das weihnachtliche Symbol genießen darf.
Das Kressbronner Prachtstück soll der höchste geschmückte Weihnachtsbaum in Baden-Württemberg sein. Aufgrund der Höhenbegrenzung der Leiter hoffen die Anwohner freilich, dass ihr Baum nicht so schnell wächst, denn ab besagten 30 Metern wären dem Spektakel die Grenzen gesetzt. Die gesamte Beleuchtung hat ein Gewicht von 150 Kilogramm, wobei 1,2 Kilometer Stromkabel, 900 Meter Nylonschnüre, 5000 Kabelbinder und 33 Elektrostecker verlegt und eingerichtet werden müssen. „Für uns ist dieses Projekt ein Meisterwerk unseres Hausmeisters. Wir möchten uns im Namen der Hausgemeinschaft und aller Anwohner für seine Arbeit von Herzen danken und wünschen ihm und uns, dass er diese schöne Tradition noch lange erhalten kann“, betonen Christine und Heinz Schröder, bevor pünktlich um 17 Uhr der aufkommende Abendhimmel von 900 Kerzen hell und mit Frieden gefüllt erleuchtet wird.
„Schließlich reden wir von 900 Leuchtkörpern, wobei das oberste Licht sich in 30 Meter Höhe auf einem Aufsatz befindet.“ Anwohner Heinz Schröder