Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kressbronn­er Mammutbaum erstrahlt im Lichtergla­nz

900 Lichter, 1,2 Kilometer Stromkabel, 900 Meter Nylonschnü­re, 5000 Kabelbinde­r und 33 Elektroste­cker

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Groß, mächtig und mit funkelndem Antlitz steht der mehr als 45 Jahre alte Mammutbaum auf dem Wohngeländ­e der Alemannens­traße in Kressbronn und leuchtet von Weitem sichtbar in vorweihnac­htlichem Glanz. Über 900 Lichter hat Hausmeiste­r Uwe Wegner mithilfe einer ausfahrbar­en Drehleiter sorgfältig und mit viel Liebe am rund 30 Meter hohen Riesen installier­t.

„Die Wohngemein­schaft freut sich sehr über diese Tradition, die hoffentlic­h noch lange fortbesteh­en wird“, wünschen sich Anwohner Heinz Schröder und seine Gattin Christine im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Der prächtige und von Weitem sichtbare Weihnachts­baum, der mitten auf der Wiese zwischen den vier großen Wohnblöcke­n steht, ist für viele Bewohner und Besucher zum Kultobjekt geworden.

Hinter dem Projekt steht Uwe Wegner, der seit vielen Jahren den Menschen mit seiner Kunst eine Freude bereitet. Um die 30 einzeln angesteuer­te Ketten mit ihren 30 Lampen jeweils abends ab 17 Uhr zum Leuchten zu bringen, hat der Hausmeiste­r im oberen Bereich des Baumes ein elektronis­ches Steuergerä­t installier­t, über das er neben dem normalen Modus eigens an Silvester ein zusätzlich­es Lauflicht in den Abendhimme­l zaubert. „Das Programm dazu hat er selbst entwickelt und geschriebe­n“, weiß Heinz Schröder.

Dabei ist die Vorarbeit für Wegner alles andere als ungefährli­ch. Bevor – pünktlich zur Eröffnung des Weihnachts­markts in Kressbronn – die riesige Tanne erstrahlt, muss der Gebäudeman­ager mittels einer ausfahrbar­en Drehleiter, die mit Spanngurte­n im Boden gesichert ist, den kompletten Baum in luftiger Höhe in einem kleinen, wackeligen Korb umrunden, um die Leuchtkörp­er entspreche­nd symmetrisc­h und sicher befestigen zu können. „Je nach Witterung kann das zwischen einigen Tagen bis zu zwei Wochen dauern. Schließlic­h reden wir von 900 Leuchtkörp­ern, wobei das oberste Licht sich in 30 Meter Höhe auf einem Aufsatz befindet“, berichtet Schröder, der vom siebten Stockwerk aus einen atemberaub­enden Blick auf das weihnachtl­iche Symbol genießen darf.

Das Kressbronn­er Prachtstüc­k soll der höchste geschmückt­e Weihnachts­baum in Baden-Württember­g sein. Aufgrund der Höhenbegre­nzung der Leiter hoffen die Anwohner freilich, dass ihr Baum nicht so schnell wächst, denn ab besagten 30 Metern wären dem Spektakel die Grenzen gesetzt. Die gesamte Beleuchtun­g hat ein Gewicht von 150 Kilogramm, wobei 1,2 Kilometer Stromkabel, 900 Meter Nylonschnü­re, 5000 Kabelbinde­r und 33 Elektroste­cker verlegt und eingericht­et werden müssen. „Für uns ist dieses Projekt ein Meisterwer­k unseres Hausmeiste­rs. Wir möchten uns im Namen der Hausgemein­schaft und aller Anwohner für seine Arbeit von Herzen danken und wünschen ihm und uns, dass er diese schöne Tradition noch lange erhalten kann“, betonen Christine und Heinz Schröder, bevor pünktlich um 17 Uhr der aufkommend­e Abendhimme­l von 900 Kerzen hell und mit Frieden gefüllt erleuchtet wird.

„Schließlic­h reden wir von 900 Leuchtkörp­ern, wobei das oberste Licht sich in 30 Meter Höhe auf einem Aufsatz befindet.“ Anwohner Heinz Schröder

 ?? FOTO: ANDY HEINRICH ?? Mit ungefähr 900 Lichtern und 30 Metern Höhe gehört der Christbaum im Bereich der Alemannens­traße in Kressbronn auf privatem Grund zu den größten in ganz Baden-Württember­g.
FOTO: ANDY HEINRICH Mit ungefähr 900 Lichtern und 30 Metern Höhe gehört der Christbaum im Bereich der Alemannens­traße in Kressbronn auf privatem Grund zu den größten in ganz Baden-Württember­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany