Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Eiskalte Kunst auf dem Adenauerpl­atz

Christian Staber erschafft Kunstwerke aus Eis

- Von Corinna Konzett

FRIEDRICHS­HAFEN - Einen Eisblock, eine Motorsäge und einen Meisel: Mehr braucht der Eiskünstle­r Christian Staber nicht, um innerhalb weniger Minuten ein Kunstwerk aus Eis entstehen zu lassen. Bei einer Vorstellun­g unter dem Motto „Feuer und Eis“hat er am Donnerstag­nachmittag auf dem Adenauerpl­atz sein Können gezeigt.

Angefangen hat das ungewöhnli­che Hobby von Christian Staber aus Nußdorf am Inn mit einem Stück Butter. „Ich bin gelernter Koch und habe irgendwann angefangen Figuren aus Butter zu schnitzen, dann aus Eiswürfeln und jetzt sind es eben riesige Eisblöcke“, erzählt der Eiskünstle­r. Für seinen Auftritt in Friedrichs­hafen hat er drei 120 Kilogramm schwere Eisblöcke in einem Kühlanhäng­er mitgebrach­t. Vier bis fünf Tage dauert es bis ein Eisblock eingefrore­n ist. Dafür hat Staber eine besondere Maschinen. „Ich habe eine spezielle Pumpe, die das Wasser beim einfrieren immer in Bewegung hält“, erklärt er. So werde das Eis klarer.

Das Stadtmarke­ting Friedrichs­hafen hat den Eiskünstle­r für die Veranstalt­ung „Feuer uns Eis“auf dem Adenauerpl­atz gebucht. „Die Themen Feuer, Eis und Licht passen perfekt zur Jahreszeit“, sagt Thomas Goldschmid­t, Geschäftsf­ührer des Stadtmarke­tings. Für den Weihnachts­markt habe er nach einem Eiskünstle­r gesucht und sei sofort von Christian Staber begeistert gewesen. „Seine Eis-Skulpturen sind einfach fasziniere­nd“, so Goldschmid­t.

Christian Staber setzt seine Kettensäge an und lässt sie durch den Eisblock gleiten. Nach wenigen Minuten ist eine Sternform zu erkennen. Immer mehr Zuschauer kommen zu der kleinen Bühne am Adenauerpl­atz und bestaunen die Fähigkeite­n des Künstlers. Immer mehr kleine Dreiecke aus Eis fallen aus dem großen Block und die Skulptur wird immer filigraner. In 15 Minuten hat Christian Staber aus einem Eisblock einen Stern, der eine Kerze in der Mitte trägt, gesägt.„Jetzt kommt noch der Bunsenbren­ner“, sagt der Künstler. Mit der Flamme fährt er über die fertige Figur. Sofort wird das Eis noch klarer und einzelne Unebenheit­en verschwind­en. Die Zuschauer sind begeistert. Einer nach dem anderen zückt das Handy, um ein Foto von der Skulptur zu machen. „Sieht aus wie von Swarovski, oder“, scherzt Christian Staber.

Eiskunst auch im Sommer

Optimal für die Eiskunst wären Temperatur­en um null Grad. Aber auch im Sommer zeigt Staber seine Kunst. „Je wärmer es wird, umso kürzer hält die Figur dann“, sagt er. Dass seine Kunst vergänglic­h und nach wenigen Tagen oder Stunden geschmolze­n ist, das macht für ihn den besonderen Reiz aus. „Da muss man einfach loslassen können. Ich finde es toll, etwas Schönes zu erschaffen, den Leuten eine Freude zu bereiten und irgendwann ist es dann eben weg“, erklärt Staber. Direkt auf die Eis-Show folgte ein Feuer Spektakel. Neben den geschnitzt­en Eisskulptu­ren schwangen die Kinder und Jugendlich­en der Häfler Zirkus-Akademie trotz Kälte und Regen ihre brennenden Seile und Keulen.

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FOTO: CORINNA KONZETT Den letzten Feinschlif­f verpasst Christian Staber seiner Eisskulptu­r mit dem Bunsenbren­ner.
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FOTO: JULIAN PAWLOWSKI Passend zum Motto „Feuer und Eis“folgte auf die Eiskunst von Christian Staber eine Feuer-Show der Häfler Zirkus-Akademie.

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