Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Herzlich, weihnachtlich, vielfältig
Musikschulkonzert beeindruckt auf ganzer Linie
FRIEDRICHSHAFEN - Beim festlichen Jahresausklang der Musikschule Friedrichshafen mit weihnachtlicher Musik am Donnerstagabend im Veranstaltungssaal des Bernd-Wiedmann-Hauses ist es recht herzlich zugegangen. Kulturbürgermeister Andreas Köster übernahm die offizielle Begrüßung, nachdem Musikschulleiterin Sabine Hermann-Wüster eine kurze Einführung gegeben hatte.
„Ich kann ihn kaum mehr als Gast ankündigen, so oft ist er hier“, übergab Hermann-Wüster dann Wort und Mikrofon. Köster wiederum reichte es an die jüngsten Musiker weiter, nachdem er seine Bewunderung für die Talente und seine Freude an den „leuchtenden Kinderaugen“kundgetan hatte.
„Es macht sich bei uns bemerkbar, dass das Einschulungsalter sinkt“, erläuterte Hermann-Wüster. Und dabei werde immer häufiger auf Instrumente zurückgegriffen, die bisher erst im höheren Alter gespielt würden. Die Blockflöte als Einstieg in die Blasmusik sei unbeliebter geworden. Dafür müsse bei manchen Instrumenten getrickst werden: Simon Klemms Fagott etwa ist durch ein Kunststoffrohr verlängert, damit er mit dem kleiner gebauten Fagott dennoch die tiefen Töne spielen könne, nannte sie ein Beispiel. Klemm gab an dem Abend „Rondeau – Gigue“von Joseph Boismortier zum Besten, begleitet von Adriana Lang am Klavier. Eine weitere Vorstufe zu einem Instrument großer Musiker ließ sich gleich als ganzes Ensemble bewundern: das Clarinéo, eine Vorstufe zur Klarinette, kleiner und leichter aus Kunststoff gefertigt. Unter der Leitung von Sigrun Meschenmoser gaben Schüler der Klassen von Corinna Hang und Ulrike Sailer gemeinsam bekannte Weihnachtslieder zum Besten. „Das ist das Tolle an unseren Konzerten. Hier üben unsere Schüler klassenübergreifend Stücke ein. So bietet sich ihnen eine große Vielfalt“, kommentierte die Musikschulleiterin.
Eine schulübergreifende Kooperation hatten derweil die Bläserklasse der Tannenhagschule und das Bläserensemble „Windstärken“gewagt. Zum ersten Mal gemeinsam aufgetreten waren sie auf der BodenseeWeihnacht und „weil es so schön war“, fand im Rahmen des Jahresausklangs ein weiterer Auftritt statt, erläuterte Meschenmoser. Der „Jingle Bells Rock“sorgte für gute Laune im Saal. Mit dem von Valeryia Gutzeit angeleiteten Liederorchester standen die jüngsten Musiker des Abends auf der Bühne, einige von ihnen hatten erst vor Kurzem ihren siebten Geburtstag. Mit Geigen und ihren Stimmen trugen sie „Alle Jahre wieder“und „Kling Glöckchen“vor. So verging das bunte Programm wie im Flug.
Als kleiner Bruch zwischen den sieben- bis 19-jährigen Musikern betrat ein Cello-Ensemble die Bühne. Johannes Bechers Schülerinnen Birgit Tillich, Maren Gottwald und Irene Müller stammen aus den Reihen der Musikschülereltern. Zum Abschluss wurde gemeinsam mit dem Publikum gesungen.