Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Besinnlich­keit und Beisammens­ein schenken

Susanne und Norbert Finke laden Alleinsteh­ende an Heiligaben­d in die „Post“ein

- Von Michael Tschek

OBERTEURIN­GEN - Familie Susanne und Norbert Finke vom Gasthaus „Die Post“laden an Heiligaben­d Bürger aus Oberteurin­gen ein, um mit ihnen gemeinsam zu essen, zu singen, Geschichte­n zu erzählen – also um mit ihnen ein paar besinnlich­e und gemütliche Stunden gemeinsam zu verbringen.

Nach all der Hektik in den vergangene­n Tagen, mit riesen Warteschla­ngen an den Kassen in den Kaufhäuser­n, dem Rennen auf der Suche nach dem passenden Geschenk oder dem letzten Tannenbaum, kehrt am Sonntag endlich Ruhe in die Häuser ein, um dort im Kreise der Familie oder gemeinsam mit Freunden das Weihnachts­fest zu feiern.

Besinnlich­e Stunden

Doch der heilige Abend bedeutet für viele Mitmensche­n nicht Gemeinsamu­nd Besinnlich­keit sondern – sei es, dass Familienan­gehörige zu weit weg wohnen oder es sie nicht mehr gibt – Einsamkeit in den eigenen vier Wänden. Natürlich gibt es auch solche Menschen in Oberteurin­gen. Und so ist es am Sonntag bereits das vierte Mal, dass Familie Susanne und Norbert Finke Teuringer an Heiligaben­d in ihre Gasträume einlädt, um mit ihnen dort ein paar gemütliche und besinnlich­e Stunden zu verbringen.

„Wir sind auf die Idee beim Lesen von Zeitungsar­tikeln gekommen und haben es einfach toll gefunden“, meint Norbert Finke. Deshalb habe er und seine Frau Susanne den Entschluss gefasst, nicht unter dem eigenen Weihnachts­baum, sondern zusammen mit anderen Menschen den Abend zu verbringen. Um auch in diesem Jahr zu dieser netten und besinnlich­en Feier Leute anzusprech­en und einzuladen, haben sie die Inklusions­beauftragt­e der Gemeinde, Annika Taube, und das VdK-VorstandsE­hepaar Sabine und Werner Schulmayer mit ins Boot genommen.

„Es ist nicht so einfach, Betroffene anzusprech­en und dazu zu bewegen, an solcher Veranstalt­ung teilzunehm­en“, sagt Werner Schulmayer. Es sei bei den meisten einfach die Scham davor, eingeladen zu werden, ohne etwas dafür tun zu müssen, so seine Meinung. Trotzdem ist es ihm und auch der Inklusions­beauftragt­en Annika Taube gelungen, zu dieser kleinen Feier einige Bürger aus Oberteurin­gen zu gewinnen.

Ab 17 Uhr werden Susanne und Norbert Finke ihre Gäste in den weihnachtl­ich dekorierte­n Gasträumen empfangen. „Als Weihnachts­menü gibt es ein Kürbissupp­e als Vorspeise, einen Braten mit Knödel und Blaukraut als Hauptgang sowie ein kleines Dessert“, verspricht Norbert Finke. Das soll aber nur die Beigabe sein, denn für ihn und seine Frau stehen die Gemeinsamk­eit und Besinnlich­keit im Vordergrun­d. „Wenn es ihre Zeit zulässt, werden Pfarrer Rainer Baumann von der evangelisc­hen und Robert Müller von der katholisch­en Kirche unter uns weilen“, sagt Susanne Finke.

Sie selbst wird einige Weihnachts­geschichte­n erzählen und unter musikalisc­her Begleitung von Werner Schulmayer auf dem Akkordeon werden bestimmt viele Weihnachts­lieder an diesem Abend gesungen.

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FOTO: MT „Wir wollen einfach ein Stück Liebe und Besinnlich­keit als Dankbarkei­t an die Leute zurückgebe­n, die uns in weitaus schwierige­ren Zeiten großgezoge­n haben“, sagt VdK-Vorsitzend­er Werner Schulmayer, und deshalb sei es für ihn und seine Frau Sabine...

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