Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Gedenkgottesdienst für verstorbene Kinder
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Ein überkonfessioneller Gottesdienst zum Gedenken an verstorbene Kinder findet am Sonntag, 7. Januar, um 17 Uhr in St. Nikolaus in Friedrichshafen statt. Diakon Thomas Borne, Seelsorger am Klinikum, und Ruth Erichsen, gestalten den Gottesdienst unter dem Thema „Gefunden“mit Gebeten, Predigt und Liedern.
Für jedes Kind, dessen Namen vor Beginn des Gottesdienstes in ein Buch geschrieben wird, das am Eingang der Kirche ausliegt, wird eine Kerze entzündet. Für die musikalische Gestaltung sorgen Nikolai Gersak an der Orgel und ein Terzett mit Lucia Sauter, Hedwig Sauter und Birgit Steck.
Zum zwölften Mal treffen sich Eltern, Geschwister, Angehörige und Freunde der verstorbenen Kinder am Beginn des neuen Jahres zu diesem Gedenken. Sie kommen mittlerweile aus dem ganzen Bodenseekreis. Ein Kind zu verlieren ist mit das Schlimmste, was einer Familie passieren kann. Denn, so schreibt der Dichter Rainer Maria Rilke: „Wenn etwas von uns fortgenommen wird, womit wir tief und wunderbar zusammenhängen, so ist viel von uns selber mit fortgenommen.“Mit dieser Erfahrung müssen Eltern und Angehörige leben. Vor allem an Festen wie Weihnachten, wenn sich die Familien um die Krippe versammeln, ist das verstorbene Kind präsent. Trost aber liegt nicht im Ausblenden und Verdrängen, denn „Gott will, dass wir uns wieder finden, reicher um alles Verlorene und vermehrt um jenen unendlichen Schmerz“, heißt es bei Rilke. Deshalb will der Gottesdienst vor allem ermutigen, im Gedenken auch zu danken und sich im Glauben, in der Liebe und in der Hoffung gegenseitig zu stärken.
Im Anschluss an den Gottesdienst sind die Besucher ins Gemeindehaus St. Nikolaus eingeladen zur Begegnung.