Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Genehmigung lässt auf sich warten
Kulturprojekt „Blaue Blume“zieht vor das Heizhaus und es entstehen Probleme
FRIEDRICHSHAFEN - Die ursprünglich von Studenten der ZeppelinUniversität gegründete Wohn- und Kulturinitiative „Blaue Blume“muss die Obstwiese im Windhag verlassen. Das ist der Wille des Gemeinderates, in dem vor allem die CDU auf die Einhaltung geltenden Rechts pocht und den illegalen Zustand der Besetzung einer Obstwiese beenden will. Die „Blaue Blume“hatte sich auf der Streuobstwiese niedergelassen, weil ihr Pächter nicht widersprochen hatte.
Die Stadtverwaltung begibt sich mit den Studenten auf eine Standortsuche und wird im Fallenbrunnen vor dem Heizhaus fündig. Dass sich dort verschiedene Probleme – zuletzt mit dem Denkmalschutz – auftun, ist im Sommer noch nicht absehbar. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen und Änderungen im Bauantrag durch die Studenten liegt noch immer keine Genehmigung für den Betrieb des Projektes vor.
Unter den Akteuren der Blauen Blume macht sich Verschwiegenheit breit. Solange keine Genehmigung ausgesprochen sei, könne man nichts zum Stand der Dinge sagen, heißt es von der „Blauen Blume“. An der Zeppelin-Universität macht die Geschichte die Runde, dass die Mitglieder der Blauen Blume einen Maulkorb von Bürgermeister Stefan Köhler verpasst bekommen haben, an den sie sich tunlichst halten sollten, wenn sie noch in den Genuss von Kulturfördermitteln kommen wollten. Weder bei der Stadt noch bei der Blauen Blume wird diese Behauptung jedoch kommentiert. Das vor allem im Prozess des Integrierten Stadtentwicklungskonzept immer wieder genannte Kulturprojekt „Blaue Blume“verstummt Ende des Jahres.