Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Von Neurodermitis sind vor allem Allergiker betroffen
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Neuesten AOK-Auswertungen zufolge sind in der Region Bodensee-Oberschwaben im Jahr 2016 3860 AOK-Versicherte wegen der Hauterkrankung Neurodermitis ärztlich behandelt worden. Im Landkreis Ravensburg 1722, im Landkreis Sigmaringen 1346 und 792 im Bodenseekreis. Fast jeder zweite Betroffene (48 Prozent) ist unter 25 Jahre alt. Besonders betroffen ist die Altersgruppe der Ein- bis Vierjährigen. „Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung und gehört zu den häufigsten Krankheiten im Kindes- und Jugendalter“, sagt Roland Beierl, Geschäftsführer der AOK – Die Gesundheitskasse in der Region Bodensee-Oberschwaben. „In der Regel geht Neurodermitis mit starkem Juckreiz, trockener, schuppiger und geröteter Haut einher. Die Krankheit tritt mehrheitlich bereits in den ersten beiden Lebensjahren erstmals auf, verläuft schubweise und hat ein vom Lebensalter der Betroffenen abhängiges Erscheinungsbild. Mit zunehmendem Alter klingen die Symptome oftmals ab.“Vor allem betroffen seien Allergiker.
Durch den Juckreiz und die sichtbaren Hautausschläge kann Neurodermitis die Psyche und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Häufig berichtete Folgen sind Schlafstörungen, ein verringertes Selbstwertgefühl sowie Probleme in der Schule und im Umgang mit Gleichaltrigen.
Bei Neurodermitis können bestimmte Verhaltensweisen die Beschwerden schnell lindern. Dazu zählen: nicht rauchen, starkes schwitzen verhindern, Stress vermeiden. Die AOK beteiligt sich auch an den Kosten für einen Neurodermitis-Overall, wenn dieser vertragsärztlich verordnet wurde.