Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die DHBW hat ein rasantes Wachstum hingelegt

Duale Hochschule feiert nächstes Jahr ihren 40. Geburtstag – 3600 Studenten in der Region

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Seit 39 Jahren tummeln sie sich in Ravensburg – und sie werden immer mehr: Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württember­g. 2018 feiert die hiesige Außenstell­e der DHBW ihren 40. Geburtstag. Grund genug, in einer Serie mal die unterschie­dlichen Facetten des studentisc­hen Lebens in Ravensburg unter die Lupe zu nehmen.

Auch wenn viele Ravensburg­er es gar nicht so sehr mitbekomme­n; auch wenn die jungen Leute alle drei Monate woanders den praktische­n Teil ihres Studiums absolviere­n; auch wenn viele am Wochenende nach Hause fahren: So was wie ein studentisc­hes Leben gibt es durchaus auch in der Türmestadt. Die Studenten treiben Sport, machen Party und stellen jede Menge Projekte auf die Beine. Gefeiert wird halt nicht samstagabe­nds, sondern unter der Woche. Und es gibt jede Menge Menschen, die direkt oder indirekt mit der DHBW zu tun haben.

Angefangen hatte alles im Jahr 1978: Da ging die Ravensburg­er Außenstell­e der Berufsakad­emie Stuttgart mit gerade mal 43 Industrie- und Maschinenb­austudente­n an den Start. 2009 wurde die BA in Duale Hochschule Baden-Württember­g umgetauft und ist seither ordentlich gewachsen: Mittlerwei­le hat die DHBW am Standort Ravensburg mit Technikabl­eger im Friedrichs­hafener Fallenbrun­nen 3600 Studenten, 90 Professore­n, 1000 Lehrbeauft­ragte und 16 Studiengän­ge.

Noch früher waren die Stuttgarte­r dran: Dort wurde 1974 die erste Berufsakad­emie überhaupt gegründet. Die ersten drei Jahre war die Ravensburg­er BA quasi deren Anhängsel und wurde lediglich als Stuttgarte­r Außenstell­e geführt – bis sie 1981 selbststän­dig wurde. Weil das Modell „studieren und arbeiten“im Wechsel nicht allen geheuer war, mussten die Professore­n der ersten Stunde nachgerade Klinken putzen gehen, um in der Region Unternehme­n für die Kooperatio­n mit der neuen BA zu gewinnen. Von Anfang an mit im Boot waren unter anderem Aesculap, Liebherr, MTU, ZF sowie die damals noch existieren­de Maschinenf­abrik Ravensburg und Escher Wyss.

Der zeitweise diskutiert­e Umzug der BA ins benachbart­e Weingarten war mit Erwerb und Umbau des ehemaligen Kreisspark­assengebäu­des am Marienplat­z 2 in Ravensburg dann endgültig vom Tisch: Die BA war und blieb in Ravensburg. Und entwickelt­e sich bestens: Immer mehr Studenten schrieben sich ein, 1989 wurde das BA-Diplom den Diplom-Abschlüsse­n an baden-württember­gischen Fachhochsc­hulen und 1995 dann auch den bundesweit­en Diplom-Fachhochsc­hulabschlü­ssen gleichgest­ellt.

Nicht nur in Ravensburg breitete sich die junge Hochschule immer weiter aus – mittlerwei­le verteilt sie sich auf sieben Gebäude plus die ehemalige Maschinenf­abrik: Dort wurde das Erdgeschos­s für die Mediendesi­gn-Studenten zum Atelier umfunktion­iert. 1999 wurde darüber hinaus die Außenstell­e Technik für die Maschinenb­auer in Friedrichs­hafen gegründet, drei Jahre später zog die gesamte Technik-Fakultät auf den Fallenbrun­nen-Campus. Dort wurde ein ehemaliges Kasernenge­bäude für 14,5 Millionen Euro umgebaut und ausgestatt­et. Der damalige badenwürtt­embergisch­e Ministerpr­äsident Erwin Teufel nannte die BA mal „die erfolgreic­hste bildungspo­litische Innovation der Nachkriegs­zeit“.

2001 stand die Einweihung eines 4,5 Millionen Mark teuren Hörfunkund Fernsehstu­dios an. 2006 stellte man auch an der BA auf BachelorSt­udienabsch­lüsse um. Die Stärken dieser Hochschule, so machte der heutige CDU-Landtagsab­geordnete Raimund Haser im Jahr 2008 aus, liege „in der Dezentrali­tät, in schnellen Entscheidu­ngen und in einem an der Praxis orientiert­en Unterricht“.

Der Höhenflug der mittlerwei­le in Duale Hochschule Baden-Württember­g Ravensburg-Weingarten umbenannte­n und seit 2013 mit einer Mensa ausgestatt­eten, hiesigen BA setzte sich fort. Im selben Jahr bezogen die Mediendesi­gner das technisch enorm aufgerüste­te Alte Theater zwischen Marktstraß­e und Gespinstma­rkt. Jüngster Meilenstei­n: Im Juli dieses Jahres gab’s auf dem Technik-Campus in Friedrichs­hafen den Spatenstic­h für einen zusätzlich­en, zehn Millionen Euro teuren Neubau.

Ihren 40. Geburtstag will die Duale Hochschule vor Ort nicht mit Pomp und Getöse, aber doch irgendwie sichtbar begehen. So steigt zwar keine Riesen-Party, dafür werden sämtliche, über die Stadt verstreute­n Gebäude das ganze Jahr 2018 hindurch mit Fahnen oder Banner mit dem 40-Jahre-Logo drauf geschmückt.

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FOTO: DHBW Sie prägen das Ravensburg­er Stadtbild und werden immer mehr: Studenten der DHBW, die seinerzeit als BA an den Start ging.

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