Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Steffen Wohlfarth bleibt Trainer des FV Ravensburg
Überraschung beim Fußball-Oberligisten - Ex-Profi konzentriert sich auf Arbeit neben dem Platz
RAVENSBURG - Kehrtwende beim FV Ravensburg. Steffen Wohlfarth, nach dem Rücktritt von Wolfram Eitel Interimsspielertrainer des Fußball-Oberligisten, wird auch in der Rückrunde an der Seitenlinie des FV stehen. Auf dem Platz wird man den Ex-Profi in Ravensburg aber nicht mehr sehen.
Diese Nachricht kam dann doch überraschend. Kurz vor Weihnachten hatte Peter Mörth, Sportlicher Leiter des FV Ravensburg, noch erklärt, einen neuen Trainer verpflichten zu wollen. „Aber alle Gespräche, die ich geführt habe, haben mir gezeigt, dass die Lösung mit Steffen die beste ist“, sagt Mörth. „Er ist aber keinesfalls eine Notlösung, er brennt für die Aufgabe und den Verein.“
Wohlfarth wird sich mit dem Trainingsstart am 10. Januar aber nur noch auf seine Trainertätigkeit konzentrieren. Bedeutet: Zumindest in der Rückrunde kehrt der 34-Jährige nicht mehr auf den Platz zurück. Wer den Stürmer auf dem Platz ersetzen soll, steht noch nicht fest. Einen externen Zugang will Mörth aber nicht verpflichten. „Vielleicht ziehen wir einen Stürmer aus der zweiten Mannschaft nach oben, wir haben aber auch einige Kandidaten im Kader der ersten Mannschaft.“Erste Wahl als Sturmspitze wird wohl Rahman Soyudogru, Kapitän bleibt wohl wie in den letzten Spielen der Hinrunde Sebastian Mähr.
Wohlfarth macht sich bereits Gedanken über den Trainingsauftakt am 10. Januar. Die Rückrunde in der Oberliga beginnt mit dem Nachholspiel gegen den SSV Reutlingen am Samstag, 10. Februar. „Steffen sprüht vor Lust und Ideen“, teilte Mörth am zweiten Weihnachtstag mit. „Er hat die volle Rückendeckung von mir und dem Verein.“Für Wohlfarth spricht, dass er beim FV jeden kennt und auch die Mannschaft von ihm überzeugt ist. Nach dem Rücktritt von Eitel verlor Wohlfarth zwar die erste Partie als Interimstrainer in Balingen, dann folgten jedoch ein Unentschieden gegen Göppingen sowie die Siege in Nöttingen und gegen Karlsruhe II.
Vereinbarung bis Saisonende
Zunächst haben Mörth und Wohlfarth eine Vereinbarung bis zum Saisonende getroffen. „Wir schauen, ob er der Aufgabe gewachsen ist und ob es ihm Spaß macht“, so Mörth. Zwar hat der Sportliche Leiter mit einigen potenziellen neuen Trainern gesprochen. Es habe sich gezeigt, dass der FV eine gute Adresse sei. „Aber warum in die Ferne schweifen, wenn wir intern vielleicht schon die Ideallösung haben?“, fragt Mörth rhetorisch. „Und außerdem brauchen wir keinen Profitrainer.“Dafür sei die Zeit beim FV Ravensburg noch nicht reif, glaubt der Sportliche Leiter. Für Wohlfarth war nun aber wohl die Zeit gekommen, Abschied vom Spielerdasein zu nehmen. „Es für einen 34-Jährigen natürlich eine tolle Sache, gleich als Trainer in der Oberliga einzusteigen“, hatte Wohlfarth vor Kurzem noch gesagt. Nun ist er es. Nicht interimsweise, sondern fest bis Ende der Saison. Mindestens.