Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bei Platz acht zeichnet sich ein Zweikampf ab
Noch sieben Spieltage sind in der Vorrunde der Eishockey-Oberliga Süd zu absolvieren, spätestens am 14. Januar stehen die Teilnehmer der Play-off-Runde fest. Für die EV Lindau Islanders, die – nach schlechtem Saisonstart – seit der DeutschlandCup-Pause bis kurz vor Weihnachten gut unterwegs waren, gingen die vergangenen drei Begegnungen allesamt verloren. Ganz bitter für den Tabellenneunten war dabei die 1:3-Heimpleite am Dienstagabend gegen den ERC Sonthofen. Durch den Derbysieg vergrößerten die Allgäuer den Abstand zu den Islanders auf neun Punkte. Diese müssen im Rückspiel heute Abend die „Bulls“unbedingt schlagen, ansonsten dürfte Play-offPlatz sieben für die Lindauer völlig außer Reichweite geraten.
Nach dem 1:5 und 3:4 in den ersten Saisonwochen war das 1:3 für den EVL die dritte Niederlage der laufenden Vorrunde gegen den ERC. „Ich habe das Spiel analysiert und bis jetzt keine Erklärung gefunden“, sagt ein etwas ratloser EVL-Headcoach
auf die Frage, warum
Whitecotton Dustin
seine Mannschaft im ersten und bis weit ins zweite Drittel hinein überhaupt nicht auf dem Eis präsent gewesen war. Die Sonthofener seien stets „ein harter und unangenehmer Gegner“gewesen, der „um jede Scheibe kämpft“und „immer gut gegen uns vorbereitet sei“. Dass sich die Bulls jüngst mit Kontingentspieler
verstärken konnten und, nachdem den deutschen Pass erhielt, quasi mit drei ausländischen Spielern auflaufen können, will Whitecotton nicht als Grund gelten lassen. „Das haben wir vorher gewusst“, so der 38-Jährige Ex-DEL-Profi, der die Islanders in der zweiten Oberligasaison trainiert.
Kyle Just Vladimir Kames
Nach dem frühen Gegentreffer von
(4.) lief der EVL am Dienstagabend gegen Sonthofen einem Rückstand hinterher, nach der Traumkombination zwischen
und (44.) stand es 0:2 aus Lindauer Sicht. Besonders in Überzahl wirkten die Islanders plan- und auch etwas hilflos. „Das hat gestern gar nicht funktioniert und ist die letzten sechs bis sieben Spielen eine Schwäche bei uns“, bestätigt Whitecotton.
Martin Guth Hadraschek Sternheimer Maximilian Marco
„Da muss deutlich nachgelegt werden“, spricht der EVL-Coach gegenüber unserer Zeitung Klartext.
Nicht so richtig in Schwung beim Derby kam auch Gleich zweimal wurde der Kopf des EVLStürmers in Mitleidenschaft gezogen: Im ersten Drittel fiel er nach einem Check mit dem Kinn gegen die Bande, musste von den Sanitätern minutenlang behandelt werden, die Haut wurde nach Spielende an der betreffenden Stelle noch genäht. Später bekam er einen Schlag oberhalb der Augenbrauen auf die Stirn. Für EVL-Goalie war das Spiel bereits vor dem Eröffnungsbully beendet – allerdings nicht verletzungsbedingt, sondern weil er zwei Minuten vor Beginn merkte, dass einer seiner beiden Schlittschuhe kaputt war. Für ihn ging aufs Eis, der seine Sache gut machte.
Jeff Smith. David Zabolotny Nils Velm Kai Laux Sascha Paul
Nach dem 1:2 von auf Vorlage von (48.) hoffte das Lindauer Publikum auf eine Kehrtwende des Spiels. Das Spiel wurde nun richtig rassig, Laux scheiterte knapp eine Minute nach seinem Anschlusstreffer am sehr gut haltenden Dustin Whitecotton und der EVL müssen heute Abend erneut gegen den ERC Sonthofen ran.
Ralf Rinke Jenka Stanley Patrick Glatzel. Miroslav
Gästetorhüter
EVL-Stürmer von den Beinen holte und für zwei Minuten eine Zwangspause einlegen musste, hatte Lindau die Riesenchance, im Powerplay zum Ausgleich zu kommen – nutzte diese jedoch nicht. Die Quittung folgte prompt: Zunächst erwischte
den Puck in aussichtsreicher Position nicht voll, Rinke setzte nach,
Als
Chris
Bleibt noch die abschließende Spielszene in der 60. Minute zu erwähnen. Die spielte sich vor dem Sonthofener Tor ab und mündete 48 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in einen grandiosen Torjubel der Lindauer Fans. Zappelte doch die Scheibe im Netz von Glatzel, das 2:3 hätte eine interessante Schlussrallye werden können. Allerdings spielte das Schiedsrichtergespann nicht mit und entschied auf Torraum-Abseits. Smith soll der Übeltäter gewesen sein, sein Trainer hat sich am anderen Tag die fragliche Situation auf Video angesehen und sieht es anders.
Sollte der EVL heute in Sonthofen erneut verlieren, dann könnte es im Kampf um Play-off-Platz acht auf ein Duell der Islanders (30 Punkte) mit den Blue Devils Weiden (31) hinauslaufen. Mit absolut offenem Ausgang.