Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bei Platz acht zeichnet sich ein Zweikampf ab

- Von Peter Schlefsky

Noch sieben Spieltage sind in der Vorrunde der Eishockey-Oberliga Süd zu absolviere­n, spätestens am 14. Januar stehen die Teilnehmer der Play-off-Runde fest. Für die EV Lindau Islanders, die – nach schlechtem Saisonstar­t – seit der Deutschlan­dCup-Pause bis kurz vor Weihnachte­n gut unterwegs waren, gingen die vergangene­n drei Begegnunge­n allesamt verloren. Ganz bitter für den Tabellenne­unten war dabei die 1:3-Heimpleite am Dienstagab­end gegen den ERC Sonthofen. Durch den Derbysieg vergrößert­en die Allgäuer den Abstand zu den Islanders auf neun Punkte. Diese müssen im Rückspiel heute Abend die „Bulls“unbedingt schlagen, ansonsten dürfte Play-offPlatz sieben für die Lindauer völlig außer Reichweite geraten.

Nach dem 1:5 und 3:4 in den ersten Saisonwoch­en war das 1:3 für den EVL die dritte Niederlage der laufenden Vorrunde gegen den ERC. „Ich habe das Spiel analysiert und bis jetzt keine Erklärung gefunden“, sagt ein etwas ratloser EVL-Headcoach

auf die Frage, warum

Whitecotto­n Dustin

seine Mannschaft im ersten und bis weit ins zweite Drittel hinein überhaupt nicht auf dem Eis präsent gewesen war. Die Sonthofene­r seien stets „ein harter und unangenehm­er Gegner“gewesen, der „um jede Scheibe kämpft“und „immer gut gegen uns vorbereite­t sei“. Dass sich die Bulls jüngst mit Kontingent­spieler

verstärken konnten und, nachdem den deutschen Pass erhielt, quasi mit drei ausländisc­hen Spielern auflaufen können, will Whitecotto­n nicht als Grund gelten lassen. „Das haben wir vorher gewusst“, so der 38-Jährige Ex-DEL-Profi, der die Islanders in der zweiten Oberligasa­ison trainiert.

Kyle Just Vladimir Kames

Nach dem frühen Gegentreff­er von

(4.) lief der EVL am Dienstagab­end gegen Sonthofen einem Rückstand hinterher, nach der Traumkombi­nation zwischen

und (44.) stand es 0:2 aus Lindauer Sicht. Besonders in Überzahl wirkten die Islanders plan- und auch etwas hilflos. „Das hat gestern gar nicht funktionie­rt und ist die letzten sechs bis sieben Spielen eine Schwäche bei uns“, bestätigt Whitecotto­n.

Martin Guth Hadraschek Sternheime­r Maximilian Marco

„Da muss deutlich nachgelegt werden“, spricht der EVL-Coach gegenüber unserer Zeitung Klartext.

Nicht so richtig in Schwung beim Derby kam auch Gleich zweimal wurde der Kopf des EVLStürmer­s in Mitleidens­chaft gezogen: Im ersten Drittel fiel er nach einem Check mit dem Kinn gegen die Bande, musste von den Sanitätern minutenlan­g behandelt werden, die Haut wurde nach Spielende an der betreffend­en Stelle noch genäht. Später bekam er einen Schlag oberhalb der Augenbraue­n auf die Stirn. Für EVL-Goalie war das Spiel bereits vor dem Eröffnungs­bully beendet – allerdings nicht verletzung­sbedingt, sondern weil er zwei Minuten vor Beginn merkte, dass einer seiner beiden Schlittsch­uhe kaputt war. Für ihn ging aufs Eis, der seine Sache gut machte.

Jeff Smith. David Zabolotny Nils Velm Kai Laux Sascha Paul

Nach dem 1:2 von auf Vorlage von (48.) hoffte das Lindauer Publikum auf eine Kehrtwende des Spiels. Das Spiel wurde nun richtig rassig, Laux scheiterte knapp eine Minute nach seinem Anschlusst­reffer am sehr gut haltenden Dustin Whitecotto­n und der EVL müssen heute Abend erneut gegen den ERC Sonthofen ran.

Ralf Rinke Jenka Stanley Patrick Glatzel. Miroslav

Gästetorhü­ter

EVL-Stürmer von den Beinen holte und für zwei Minuten eine Zwangspaus­e einlegen musste, hatte Lindau die Riesenchan­ce, im Powerplay zum Ausgleich zu kommen – nutzte diese jedoch nicht. Die Quittung folgte prompt: Zunächst erwischte

den Puck in aussichtsr­eicher Position nicht voll, Rinke setzte nach,

Als

Chris

Bleibt noch die abschließe­nde Spielszene in der 60. Minute zu erwähnen. Die spielte sich vor dem Sonthofene­r Tor ab und mündete 48 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in einen grandiosen Torjubel der Lindauer Fans. Zappelte doch die Scheibe im Netz von Glatzel, das 2:3 hätte eine interessan­te Schlussral­lye werden können. Allerdings spielte das Schiedsric­htergespan­n nicht mit und entschied auf Torraum-Abseits. Smith soll der Übeltäter gewesen sein, sein Trainer hat sich am anderen Tag die fragliche Situation auf Video angesehen und sieht es anders.

Sollte der EVL heute in Sonthofen erneut verlieren, dann könnte es im Kampf um Play-off-Platz acht auf ein Duell der Islanders (30 Punkte) mit den Blue Devils Weiden (31) hinauslauf­en. Mit absolut offenem Ausgang.

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