Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Weihnachts­geschäft läuft mäßig an

In der Woche vor Weihnachte­n werden besonders viele Geschenke gekauft – „Geschäft danach“immer wichtiger

- Von Helen Belz

Das „Geschäft danach“wird für Händler immer wichtiger.

FRIEDRICHS­HAFEN - Kaum ist Weihnachte­n vorbei, beginnt das alljährlic­he Umtauschge­schäft. Da bleibt wenig Zeit für die Einzelhänd­ler in Friedrichs­hafen, einmal richtig durchzuatm­en. Im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung blicken sie auf das Geschäft vor Weihnachte­n zurück und ziehen eine erste Bilanz der diesjährig­en Umtauschsa­ison.

„Das Weihnachts­geschäft fing im Dezember eher mäßig an, aber das ist keine Seltenheit“, sagt Stefan Zimmer, Sprecher für Handel- und Dienstleis­ter beim Stadtforum Friedrichs­hafen. Je näher Heiligaben­d dann rückte, desto mehr sei auch eingekauft worden, fasst er die Situation zusammen. Trotzdem sei das Weihnachts­geschäft 2017 noch lange nicht vorbei. „Viele Menschen verschenke­n an Weihnachte­n Gutscheine oder auch Geldgesche­nke. Eingelöst werden die in den Tagen bis Dreikönig“, sagt er. Auch der Gutschein der Stadt Friedrichs­hafen sei dieses Jahr gut nachgefrag­t gewesen, wodurch viele Kunden auch nach Weihnachte­n den Weg in die Häfler Innenstadt finden würden. Eine abschließe­nde Bilanz des Geschäfts könne Zimmer deswegen noch nicht ziehen.

Umtausch wird immer weniger

„Die Leute kaufen zielgerich­teter und auch informiert­er ein“, sagt Zimmer. Dieser Meinung ist auch Eckhard Lay, der Verkäufer im Spielwaren­geschäft Schinacher ist. „Die Kinder äußern inzwischen konkrete Wünsche oder werden vorher gefragt, was ihnen gefällt“, meint er. Deshalb sei das Weihnachts­geschäft Stefan Zimmer

bei dem Spielwaren­händler auch so gut wie vorbei. „Wir sind natürlich auch abhängig von Kindern. Und wenn das Wetter so ungemütlic­h ist wie jetzt, bleiben Familien wohl lieber zu Hause“, vermutet Lay. Trotzdem sei ein Umtausch von Geschenken natürlich möglich. Besonders wichtig ist dabei aber, dass der Kassenzett­el dabei ist und das Produkt auch wirklich bei Schinacher gekauft wurde. „Immer wieder probieren Menschen, im Internet gekaufte Dinge hier umzutausch­en. Das geht natürlich nicht.“

Den Einfluss des Online-Shoppings auf Häfler Händler sieht Zimmer mit gemischten Gefühlen. „Wir leben in einer Gesellscha­ft, die viele Hybrid-Käufe tätigt. Das heißt, sie kaufen sowohl im Internet, als auch bei uns in den Geschäften ein“, sagt er.

Auch im Sportgesch­äft Trapp hält sich das Umtauschge­schäft nach Weihnachte­n in Grenzen. „Wenn mal etwas umgetausch­t werden muss, dann weil die Größe nicht passt“, sagt Verkäufer Julius Walser. Ansonsten werden derzeit auch bei ihm hauptsächl­ich Gutscheine eingelöst.

Bei dieser Gelegenhei­t kaufen Kunden offenbar oft noch weitere Waren dazu, was die Händler besonders freut. „Nach Weihnachte­n wollen manche sich auch mit dem Geld, das sie geschenkt bekommen haben, ihre Wünsche erfüllen“, sagt Zimmer. Da viele Menschen jetzt Urlaub haben, nehmen sie sich nun die Zeit für einen ausgedehnt­en Stadtbumme­l. Für sein Textilgesc­häft Heka hofft er deshalb auch in den nächsten Tagen auf gute Umsätze: „Da sehe ich gute Chancen, auch für alle anderen Einzelhänd­ler in Friedrichs­hafen.“

„Die Leute kaufen zielgerich­teter und informiert­er ein.“

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FOTO: HELEN BELZ
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FOTO: HELEN BELZ Umtauschen ist kein Problem: Solange der Kassenzett­el dabei ist, können nicht passende Geschenke bei Heka zurückgebr­acht werden.

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