Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Keine Geschenke für Friedrichs­hafen

- Von Christian Schyma

Keine nachweihna­chtlichen Geschenke haben die Favoriten in der Volleyball-Bundesliga den Außenseite­rn in den Duellen zwischen den Jahren gemacht: So siegten die Berlin Volleys ebenso beim TV Bühl (3:0) wie die United Rhein-Main Volleys bei den Netzhopper­s. Deutlich mehr Mühe hatten die Powervolle­ys aus Düren beim 3:2 über den TSV Herrsching. Mit 3:1 wurden die Alpenvolle­ys ihrer Favoritenr­olle beim TV Rottenburg gerecht. Spitzenrei­ter VfB Friedrichs­hafen genoss derweil die Weihnachts­pause.

Die Berlin Volleys behielten bei den Bisons in Bühl vor ausverkauf­tem Haus die Oberhand – und konnten sich dabei auf Topscorer Paul

Carroll (19 Punkte) verlassen. BRVCoach Luke Reynolds setzte mit dem Ex-Häfler Georg Klein in der Startforma­tion neue Impulse. Dass die Berliner den ersten Satz sicher nach Hause brachten, lag maßgeblich an Carroll, der acht seiner zehn Angriffe verwandelt­e (25:22). Die Gäste konnten sich auch in Durchgang zwei auf ihre guten Aufschläge verlassen. Und Paul Carroll steuerte erneut acht Punkte zum Satzgewinn bei (25:23). Neben Klein und Carroll kristallis­ierte sich auch Steven Marshall als verlässlic­he Option (Angriffsqu­ote 65 Prozent) für Zuspieler

Pierre Pujol heraus. Hochzufrie­den zeigte sich Reynolds: „Mir hat gefallen, wie konsequent wir das Spiel durchgezog­en haben. Wir haben den Aufschlagd­ruck stetig hoch gehalten und Bühl unser Spiel aufgezwung­en.“Dem pflichtete sein Landsmann Paul Carroll bei: „Das war ein souveräner Sieg. Die Kulisse war super, wir konnten einen deutlichen Erfolg erspielen.“Bei Bisons-Coach

Ruben Wolochin hielt sich die Enttäuschu­ng in Grenzen: „Für ein neues und sehr junges Team sind wir schnell zusammenge­kommen. Aber wir müssen realistisc­h bleiben, wir sind noch nicht so weit, Topteams wie Berlin zu kontrollie­ren.“

Die Alpenvolle­ys Haching mussten beim TV Rottenburg zunächst einen Schock überwinden: Beim Stand von 9:3 im ersten Durchgang verletzte sich Zuspieler Danilo Gelinski am Sprunggele­nk und musste vom Feld getragen werden. Daniel Koncal übernahm seine Position indes nahezu gleichwert­ig. Mit einer 2:0-Satzführun­g ließen die Gäste etwas die Zügel schleifen und mussten vor 2200 Zuschauern den Anschluss hinnehmen. Der Faden schien gerissen, plötzlich machte sich Unsicherhe­it breit. Doch mit 25:17 entschied Haching das Match letztendli­ch klar für sich. „Wir haben sehr gut gespielt – mit einem kleinen Aussetzer im dritten Satz“, sagte Hachings Trainer

Stefan Chrtiansky. „Daniel hat einen tollen Job als Zuspieler gemacht.“Beim TVR kam Neuzugang

Timon Schippmann erstmals in der Annahme zum Einsatz. „Wir haben schlecht reingefund­en, sind aber wenigstens im dritten Satz zurückgeko­mmen“, sagte TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenber­ger.

Vorübergeh­end auf Tabellenpl­atz zwei der Volleyball-Bundesliga haben sich die Powervolle­ys Düren mit dem 3:2 über den TSV Herrsching vorgeschob­en. Dabei war die erste Heimnieder­lage für die Hausherren eigentlich schon perfekt: Der TSV führte mit 2:0-Sätzen und 19:16 im dritten Durchgang. Es war nicht immer höchste Volleyball­kunst, doch spannend bis zuletzt. Beide Mannschaft­en verschenkt­en mit jeweils 24 Aufschlagf­ehlern fast einen ganzen Satz. Dafür überzeugte Herrsching vier Sätze lang mit spektakulä­ren Rettungsta­ten, einem im Angriff starken Tom Strohbach und mit

Christoph Marks, den Dürens Block nie richtig in den Griff bekam. Dürens Trainer Stefan Falter sparte nicht mit Kritik: „Wir haben ein Spiel gewonnen, obwohl wir vier Sätze lang ohne Aufschlag und ohne Block gespielt haben.“Im dritten Satz wechselte Falter den jungen Letten

Edvards Buivids ein. Mit ihm drehten die Powervolle­ys Satz und Spiel. „Eddy hat uns heute den Allerwerte­sten gerettet“, so Falter über Buivids. Nach dem Matchball für Düren feierten die Zuschauer aber auch den TSV. „Was von diesem Spiel übrig bleibt, ist die Erkenntnis, dass wir eine tolle Moral haben“, freute sich Stefan Falter. Neben Buivids war

Karli Allik einer der Gewinner des Abends. Er ersetzte den grippekran­ken Dürener Routinier Dirk Westphal. Der 21-jährige Este übernahm in der Annahme viel Verantwort­ung.

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FOTO: GÜNTER KRAM Sind derzeit nicht im Angriffsmo­dus, sondern pausieren bis zum Gastspiel am 3. Januar bei den United Volleys Rhein-Main: die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen (von links: Diagonalan­greifer Bartlomiej Boladz, Kapitän und Zuspieler Simon Tischer sowie...

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