Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Katharina Ess entwickelt neue Ideen für das Bodenseefestival
Seit Januar ist die Vorarlbergerin neue Geschäftsführerin des renomierten Festivals – Neue Wege und andere Spielorte möglich
FRIEDRICHSHAFEN - Katharina Ess ist seit Januar neue Geschäftsführerin des internationalen Bodenseefestivals und folgt damit auf Bettina Pau, die nach Stuttgart gegangen ist. Sie hat Ideen für das Festival, will es erneuern und vor allem im Bewusstsein der hier lebenden Menschen und des Publikums neu verankern.
Zusammen mit Winfried Neumann, dem Geschäftsführer dieses Festivals, der seit Anbeginn 1989 dabei ist, gestaltet die 29-jährige Vorarlbergerin die strategische Ausrichtung sowie die zentrale Organisation des Internationalen Bodenseefestivals. Vorrangiges Ziel für sie ist der Aufbau eines Netzwerkes, aus dem das Festival schließlich wachsen kann. Sie hat die Debatten um die Geldgeber und den Absprung vieler finanziell Beteiligter in den vergangenen Jahren mitbekommen. Sie glaubt aber auch daran, diejenigen wieder an Bord holen zu können, die sich damals abgewendet haben.
Sie will das Festival nicht neu erfinden, ist aber überzeugt, es noch verbessern zu können. „Die Kulturvermittlung, das Marketing und das Programm dieses Festivals müssen zusammengehören“, sagt sie. Ein Festival, das wie das Bodenseefestival vier Wochen im Jahr stattfindet, habe ganz andere Möglichkeiten als die einzelnen Spielstätten, an denen es stattfindet und wo kulturelle Angebote auf ein Publikum treffen.
Sie denkt dabei auch an andere Wege und neue Orte, an denen das Festival spielen könnte. Konzerte in den Barockkirchen, Picknick-Konzerte im Weinberg oder Events an Orten, an denen solche Konzerte eher ungewohnt sind, kann sie sich vorstellen. Im Mittelpunkt dabei müsse stehen, für das Publikum eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen und die abzuholen, die ansonsten eher nicht kommen.