Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der Weg vom Sink- in den Steigflug ist steinig für den Bodensee Airport
Suche nach Fluggesellschaft für innerdeutsche Strecken dauert an – Teilentschuldung durch neue Gesellschafterdarlehen
FRIEDRICHSHAFEN (li) - Positive Nachrichten aus dem Flughafen Friedrichshafen sind auch im Jahr 2017 rar gesät. Das größte Problem – die Reaktivierung der innerdeutschen Verbindungen nach Hamburg, Berlin und ins Rheinland – ist immer noch nicht gelöst. Eine Teilentschuldung durch neu bewilligte Gesellschafterdarlehen soll den Flughafen nun zumindest von finanziellen Altlasten befreien.
Die Passagierzahlen am Flughafen Friedrichshafen sind weiter rückläufig. Nach 523 888 Passagieren im Jahr 2016 werden für 2017 knapp unter 520 000 erwartet. Seit März fliegt Turkish Airlines zwar wieder nach Istanbul, außerdem Wizzair nach Serbien und Bosnien-Herzegowina. Knackpunkt bleiben aber die innerdeutschen Verbindungen nach Hamburg, Berlin und ins Rheinland, die nach den Insolvenzen von Intersky und VLM Airlines fehlen. Seit geraumer Zeit laufen zwar Gespräche mit möglichen Nachfolgern, Vollzug hat der Flughafen bislang aber noch nicht vermeldet.
Unter Dach und Fach ist dagegen eine Teilentschuldung des Flughafens. Sowohl der Kreistag als auch der Häfler Gemeinderat stimmen im November beziehungsweise Dezember einer finanziellen Neustrukturierung der Gesellschaft zu – die neue Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt 17,4 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren vorsieht. Ein Teil davon ist für Investitionen bestimmt, der andere für die Tilgung von Darlehen. 2021 sollen die Darlehen in Eigenkapital umgewandelt werden.
Eigentlich sollten es „nur“13,6 Millionen Euro werden. Einem Vorstoß der Kreistagsfraktionen von CDU, Freien Wählern, SPD und FDP, die Darlehenssumme zu erhöhen, folgte in einem zweiten Anlauf letztlich auch der Häfler Gemeinderat.