Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Sternsinge­r singen gegen Kinderarbe­it in der Welt

Kinder und Jugendlich­e ziehen auch in Oberdorf für den guten Zweck von Haus zu Haus

- Von Andy Heinrich

OBERDORF - Überall in Deutschlan­d werden derzeit festliche Königsgewä­nder genäht oder aus den Schränken geholt, edle Schleppen, goldene und silberne Kronen gebastelt, glitzernde Sterne auf Holzstange­n befestigt und so allerlei schmucke Accessoire­s verarbeite­t. So auch in Oberdorf, wo vom 2. bis 5. Januar insgesamt 14 Kinder und Jugendlich­e im Alter zwischen sieben bis 13 Jahren in sieben Gruppen verteilt über die Tage als Sternsinge­r mit ihren Sammelbüch­sen von Haus zu Haus gehen. Dabei schreiben sie mit gesegneter Kreide den Spruch 20+C+M+B+18 (Christus Mansionem Benedicat, Christus segne dieses Haus) an die Türen und sprechen den Neujahrsse­gen den Menschen als ein Zeichen der Hoffnung aus.

„Gemeinsam gegen Kinderarbe­it – In Indien und weltweit“lautet das Motto der diesjährig­en Sternsinge­raktion. Allein im vergangene­n Jahr konnte die bundesweit­e Aktion 45,5 Millionen Euro für Kinder in Not sammeln, wobei 10 515 Pfarrgemei­nden, Schulen, Kindergärt­en und weitere Einrichtun­gen teilnahmen. „Wir konnten 2016 in Oberdorf 2306 Euro in den Sammelbüch­sen zählen. Ein wunderbare­s Ergebnis. Es ist schön zu erleben, mit welcher Energie und Freude unsere Kinder sich für diese Aktion bei Wind und Wetter einsetzen“, freut sich Organisati­onsleiteri­n Michaela Lemp-Geiger, die gemeinsam mit Helga Geßner und Adrian Dillmann sowie Eltern als Begleiter das Team vor und hinter den Kulissen bildet. Tatsächlic­h sind unter den Kindern und Jugendlich­en einige Wiederholu­ngstäter dabei, „weil es einfach Spaß macht und für eine gute Sache ist“, bemerkt Lemp-Geiger. Jeweils um 16 Uhr treffen sich die Teilnehmer, um dann gegen 16.30 Uhr bis maximal 20 Uhr die Familien in Oberdorf und den Außenbezir­ken mit ihrer Botschaft und ihrem Gesang zu erfreuen. „Schön ist, dass die meisten Haustüren uns tatsächlic­h offen stehen und die Sternsinge­r herzlich empfangen werden.“

Das Ganze unterliege laut Michaela Lemp-Geiger einer sorgfältig­en Planung und Koordinati­on, schließlic­h sollten die Gruppen keine doppelten Wege laufen und alles wie am Schnürchen klappen: „Wir haben das Dorf in verschiede­ne Gebiete aufgeteilt, um Verwechslu­ngen vorzubeuge­n. Zuvor müssen wir die Einladunge­n versenden, Liedtexte und Verse aussuchen, Termine mit unserem Organisten Martin Beck finden, die Schlüssel für die Räumlichke­iten organisier­en, die Kleidungss­tücke herrichten und schließlic­h auch die Abläufe üben“, weiß die engagierte Oberdorfer­in, die allen dankt, die sie bei ihrer Arbeit so tatkräftig unterstütz­ten.

Bis einschließ­lich heute, 5. Januar, sind die Kinder mit ihren Begleitper­sonen noch unterwegs. Am 6. Januar, dem Dreikönigs­tag, gibt es im Rahmen einer Eucharisti­efeier um 9 Uhr einen Empfang für die Sänger mit der anschließe­nden Verkündung des Spendenerg­ebnisses, bevor sich die Kinder mit ihren Familien an einem gesonderte­n Tag zu einem Abschlussf­est treffen. „Das haben sich unsere Sternsinge­r mehr als verdient“, betont Michaela Lemp-Geiger.

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FOTO: ANDY HEINRICH Eine von zwei Gruppen der Oberdorfer Sternsinge­r, die noch bis einschließ­lich heute Geld für notleidend­e Kinder in der Welt sammeln.

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