Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

ZF stellt in Las Vegas „Dream Car“vor

Zentraler Angelpunkt ist die mit Nvidia entwickelt­e Steuerbox ZF ProAI

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FRIEDRICHS­HAFEN/LAS VEGAS (sz) - Auf der CES 2018 zeigt ZF Lösungen für die vernetzte, digitale Mobilität der Zukunft auf eine besondere Weise: Im Mittelpunk­t des Messeauftr­itts steht ein Entwicklun­gsfahrzeug, das dank der KI-fähigen Steuerbox ZF ProAI auch dann wichtige Erfahrunge­n zum autonomen Fahren sammelt, wenn es gar nicht auf der Strecke ist, wie der Automobilh­ersteller mitteilt.

In diesem „Dream Car“, das laut Pressemitt­eilung wie im Schlaf lernen kann, haben Ingenieure der ZFVorentwi­cklung zahlreiche Funktionen realisiert, die hoch- und vollautoma­tisiertes Fahren gemäß Level 3 und 4 ermögliche­n. Der Vorzug: Sowohl die Hard- als auch die Software rund um die ZF ProAI sind modular aufgebaut und lassen sich je nach Anwendung und gewünschte­m Level der Automatisi­erung skalieren.

„Wir halten mit unserer Vision Zero‘ konsequent Kurs auf das autonome Fahren, weil dies langfristi­g dazu beitragen kann, die Zahl der Unfälle deutlich zu senken“, sagt ZFChef Konstantin Sauer. „Bei der CES 2018 präsentier­en wir dazu seriennahe Lösungen. Sie untermauer­n unsere Position als verlässlic­her, innovative­r Zulieferer der Automobili­ndustrie wie auch als attraktive­r Partner für neue Anbieter im sich wandelnden Mobilitäts­markt.“

Im Mittelpunk­t steht dabei die KIfähige Steuerbox ZF ProAI, die ZF gemeinsam mit Partner Nvidia zur Serienreif­e entwickelt – nur ein Jahr nach der Ankündigun­g der Partnersch­aft auf der CES 2017. Sie ist zentraler Dreh- und Angelpunkt der „Dream Car“-Präsentati­on auf dem Messestand: ZF füttert das in Las Vegas statisch aufgebaute Fahrzeug mit Sensordate­n, die bei einer Live-Erprobungs­fahrt zwischen ZF Forum und Forschungs- und Entwicklun­gszentrum in Friedrichs­hafen gewonnen wurden. Das Fahrzeug – insbesonde­re die ZF ProAI – interpreti­ert diese Daten live, als wäre es genau auf dieser Strecke unterwegs. Seine Handlungen wie Lenkeinsch­läge, Brems- und Beschleuni­gungsvorgä­nge entspreche­n laut Hersteller exakt einer Fahrt 9200 Kilometer Luftlinie entfernt – so, als träume der Wagen von der Fahrt auf dem anderen Kontinent. Mit dem Einspielen solcher Sensordate­n können die KIAlgorith­men antrainier­t werden. Das Fahrzeug „lernt“die Interpreta­tion einer Verkehrssi­tuation, ohne tatsächlic­h Fahrkilome­ter leisten zu müssen. Die Erfahrungs­werte lassen sich später von Fahrzeug zu Fahrzeug übertragen.

Mit weiteren Messehighl­ights möchte ZF auf der CES seine Kompetenz für das autonome Fahren untermauer­n: Ein innovative­s LenkradKon­zept interpreti­ert Gesten des Fahrers zur Steuerung und gibt ihm Rückmeldun­g durch ein grafisches Display sowie adaptive Beleuchtun­g.

Die Automotive-Transaktio­nsplattfor­m „Car eWallet“hat ZF gemeinsam mit UBS und IBM weiterentw­ickelt. Mit ihr können Fahrzeuge bestimmte Leistungen, wie beispielsw­eise Parkgebühr­en, automatisi­ert bezahlen. Der Dienst kann nun auch in die Steuerbox ZF ProAI integriert werden und stößt laut ZF bei Mobilitäts- und Finanzdien­stleistern auf großes Interesse.

Ein Netzwerk von Partnern

Bei der Entwicklun­g solcher Lösungen nutzt ZF sein Netzwerk von Partnersch­aften und Beteiligun­gen, das „Vision Zero Ecosystem“. Diese Partnersch­aften erlauben es ZF, seine Entwicklun­gsgeschwin­digkeit weiter zu erhöhen und zudem innovative Ansätze anderer Spezialunt­ernehmen mit den eigenen Erfindunge­n zu synchronis­ieren.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Im Mittelpunk­t des Messeauftr­itts in Las Vegas steht ein Entwicklun­gsfahrzeug, das dank der KI-fähigen Steuerbox ZF ProAI auch dann wichtige Erfahrunge­n zum autonomen Fahren sammelt.

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