Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Narrenzunft Bitzenhofen stellt sich neu auf
Zunftmeister Markus Zimmermann gibt sein Amt nach 13 Jahren ab – Generalversammlung am Sonntag
OBERTEURINGEN - Die Narrenzunft Bitzenhofen stellt sich neu auf: Zunftmeister Markus Zimmermann gibt sein Amt nach 13 Jahren auf der Generalversammlung am Sonntag (19 Uhr, Hotel „Am Obstgarten“) ab. Auch Häswartin Marion Bürzle und Beisitzer Rudolf Kramer scheiden aus dem Vorstand aus. Für alle drei Ämter stehen bereits neue Kandidaten bereit.
„Es ist eine ganz besondere Situation für mich und ein etwas komisches Gefühl“, sagt Markus Zimmermann im Vorfeld der letzten Hauptversammlung, die er als Chef der Narrenzunft leiten wird. 13 Jahre lang stand der 46-Jährige an der Spitze der Zunft, insgesamt war er 25 Jahre lang im Vorstand. In dieser Zeit ist die Zunft ein Stück von seinem Leben geworden, wie er sagt. Dennoch sei es jetzt der richtige Moment, den Stab weiterzugeben. „Alles hat seine Zeit“, sagt Zimmermann.
Mit Stefan Amann stehe jetzt ein geeigneter Nachfolge-Kandidat für das Amt des Zunftmeisters bereit. Wählen müssen ihn freilich erst die Mitglieder am Sonntag auf der Generalversammlung. Um das Amt der Häswartin bewirbt sich dann Kathrin Fischer, als Beisitzer soll Sven Meyer nachrücken. Der Zeitpunkt des Führungswechsels ist etwas „ungewöhnlich“wie auch Zimmermann sagt, direkt vor der Fasnet, aber eben dem traditionellen Termin der Jahreshauptversammlung geschuldet.
Die Narrenzunft Bitzenhofen ist nicht nur die älteste Narrenzunft (gegründet 1960), sondern auch der größte Einzelverein Oberteuringens mit rund 500 Mitgliedern. Nur der SVO mit seinen vielen Abteilungen ist insgesamt größer. Zimmermann übergibt also ein bestelltes Feld, auch Nachwuchssorgen kennt die NZB nicht. 40 bis 50 Jugendliche gehören der Zunft an. Da mit dem zweiten Vorsitzenden (Alexander Keller), der Schriftführerin (Jessica Zweifel) und der Schatzmeisterin (Gabriele Etzel) auch drei Vorstände in ihren Ämtern bleiben wollen, hofft Zimmermann auf einen „reibungslosen Übergang“. In der anstehenden Fasnet sind die Bitzenhofener Narren mit Gehrenbergeule, Teuringer Rambour und Epfelbroggere wieder stark vertreten. Die eigenen Termine sind traditionell das Narrenbaumsetzen, der Schul- und Rathaussturm und der Kehraus. Den Hausball der Zunft gibt es erst wieder 2019, der wird im zweijährigen Turnus durchgeführt. Aber auch auf vielen Auswärtsterminen wird man die Bitzenhofener Narren treffen.
Markus Zimmermann freut sich besonders auf den Nachtumzug bei der befreundeten Zunft in Lottenweiler (2. Februar) oder den Umzug in Freiburg am Fasnetsmontag, zu dem die Zunft mit drei Bussen anreisen wird. „Das ist ein riesiger Umzug, bei dem alles etwas anders läuft“, sagt Zimmermann, der in Freiburg als Mitglied des Männerballetts der Zunft auftreten wird. „Bitz - Aho“heißt es aber auch auf vielen anderen Umzügen, etwa in Tettnang, Friedrichshafen oder Langenargen. Begleitet wird die Zunft auch in diesem Jahr auf den Narrensprüngen von der Lumpenkapelle Taldorf, mit der sie seit vielen Jahren eng verbunden ist. Es gebe viele Synergien zwischen Musikanten und Hästrägern, sagt Zimmermann, „wir profitieren stark von der Lumpenkapelle“.
Zu Feiern haben die Bitzenhofener Narren in diesem Jahr auch etwas Besonderes, denn die Gruppe der Teuringer Rambouren wird 40 Jahre alt. Deshalb gibt es im Zunftlokal „Zweifel“beim Narrenbaumsetzen einen speziellen Frühschoppen für alle Mitglieder dieser Gruppe.
Jubiläum steht 2020 an
Ein großes Jubiläum steht in zwei Jahren an: 2020 wird das 60-Jährige gefeiert, dann soll wieder mal ein Umzug organisiert werden. Deshalb ist Markus Zimmermann aber nicht bange, denn: „Der Zusammenhalt ist bei uns groß, jeder identifiziert sich mit der Zunft und hilft mit.“