Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Badmintonm­annschaft des VfB liebt den sauberen Sport

In der 2. Bundesliga ist die Mannschaft vom Bodensee angekommen und will dort bleiben – Fairness wird groß geschriebe­n

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Badmintonm­annschaft des VfB Friedrichs­hafen hat im ersten Jahr den Klassenerh­alt in der zweiten Bundesliga geschafft. In der laufenden Spielzeit belegen Mannschaft­sführer Tobias Arenz, Björn Hagemeiste­r, Philipp Discher, Andreas Bühler, Stefanie Matt, Janina Schumacher und Nathalie Grittner Platz sechs. Das Besondere an dieser Mannschaft ist, dass sie fast ohne Geld auf hohem Niveau spielt.

Im Vergleich zu den Volleyball­ern sind die Badmintons­pieler reine Amateure. Das ist ein großes Kompliment. Ein Spieltag in der VfB-Halle ist Sache der Badmintonf­amilie. Da helfen alle mit, Kuchen werden gebacken, Brötchen geschmiert, Getränke besorgt, damit die Zuschauer und später die Spieler sich wohlfühlen. Der Rahmen stimmt und auch die Leistungen können sich sehen lassen. Das Besondere an dieser Mannschaft ist nicht nur der unbedingte Siegeswill­e, sondern die Leichtigke­it, mit der die Spieler ihr Handwerk verstehen.

Einfach ganz normal

Was alle sympathisc­h macht, ist, dass sie nie abheben, sondern ihre Leistung gut einschätze­n können. Und was auch noch wichtig ist: Es geht sehr fair zu. Wenn ein Schiedsric­hter nicht gesehen hat, ob der Federball drin war oder nicht, dann entscheide­n die Spieler das und es gibt keinen Stress. „Der Sport ist unsere ganz große Liebe und eine große Liebe betrügt man nicht“, sagte einmal der große Tischtenni­sspieler Timo Boll. Während viele Fußballer diese Worte nicht verstehen, ist Fairness für die Badmintons­pieler Ehrensache. „Wir lieben den sauberen Sport“, sagt auch Arenz.

Die Badmintonm­annschaft erhält für die Auswärtsfa­hrten einen Bus und auch die Hotelunter­künfte werden bezahlt, aber Tagesgeld gibt es nicht. Die Abteilung finanziert sich aus Turnieren und vielen kleinen Sponsoren, so die Abteilungs­leiterin Bettina Mayer.

Die Vorrunde und ein Spiel der Rückrunde sind für den VfB Friedrichs­hafen gut verlaufen. Platz sechs kann sich sehen lassen, doch es wäre für die Mannschaft fatal, sich zurückzule­hnen. Bis auf den souveränen Spitzenrei­ter 1. BC Saarbrücke­n-Bischmishe­im spielen alle anderen Teams auf Augenhöhe. Das heißt: Die Tagesform entscheide­t über Sieg oder Niederlage.

Zwischen dem Zweiten Marktheide­nfeld (16 Punkte) und dem ersten Abstiegspl­atz (Fischbach, zehn Punkte) sind es nur sechs Punkte. Alles ist eng und deshalb bleiben die Spieltage auch im neuen Jahr spannend. „Wir haben bislang eine gute Vorrunde gespielt, aber der Klassenerh­alt wird trotzdem schwer. Es ist noch ein weiter Weg“, meint Tobias Arenz.

Für dieses Ziel und die Liebe zu ihrer Sportart trainieren die VfBSpieler. Der Klassenerh­alt sollte für die Häfler machbar sein.

 ?? FOTO: ALHO ?? Der VfB will eine gute Rückrunde spielen. Das Ziel ist der Klassenerh­alt in der zweiten Badminton-Bundesliga (vorne, Stefanie Matt, dahinter Janina Schumacher).
FOTO: ALHO Der VfB will eine gute Rückrunde spielen. Das Ziel ist der Klassenerh­alt in der zweiten Badminton-Bundesliga (vorne, Stefanie Matt, dahinter Janina Schumacher).

Newspapers in German

Newspapers from Germany