Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Badmintonmannschaft des VfB liebt den sauberen Sport
In der 2. Bundesliga ist die Mannschaft vom Bodensee angekommen und will dort bleiben – Fairness wird groß geschrieben
FRIEDRICHSHAFEN - Die Badmintonmannschaft des VfB Friedrichshafen hat im ersten Jahr den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga geschafft. In der laufenden Spielzeit belegen Mannschaftsführer Tobias Arenz, Björn Hagemeister, Philipp Discher, Andreas Bühler, Stefanie Matt, Janina Schumacher und Nathalie Grittner Platz sechs. Das Besondere an dieser Mannschaft ist, dass sie fast ohne Geld auf hohem Niveau spielt.
Im Vergleich zu den Volleyballern sind die Badmintonspieler reine Amateure. Das ist ein großes Kompliment. Ein Spieltag in der VfB-Halle ist Sache der Badmintonfamilie. Da helfen alle mit, Kuchen werden gebacken, Brötchen geschmiert, Getränke besorgt, damit die Zuschauer und später die Spieler sich wohlfühlen. Der Rahmen stimmt und auch die Leistungen können sich sehen lassen. Das Besondere an dieser Mannschaft ist nicht nur der unbedingte Siegeswille, sondern die Leichtigkeit, mit der die Spieler ihr Handwerk verstehen.
Einfach ganz normal
Was alle sympathisch macht, ist, dass sie nie abheben, sondern ihre Leistung gut einschätzen können. Und was auch noch wichtig ist: Es geht sehr fair zu. Wenn ein Schiedsrichter nicht gesehen hat, ob der Federball drin war oder nicht, dann entscheiden die Spieler das und es gibt keinen Stress. „Der Sport ist unsere ganz große Liebe und eine große Liebe betrügt man nicht“, sagte einmal der große Tischtennisspieler Timo Boll. Während viele Fußballer diese Worte nicht verstehen, ist Fairness für die Badmintonspieler Ehrensache. „Wir lieben den sauberen Sport“, sagt auch Arenz.
Die Badmintonmannschaft erhält für die Auswärtsfahrten einen Bus und auch die Hotelunterkünfte werden bezahlt, aber Tagesgeld gibt es nicht. Die Abteilung finanziert sich aus Turnieren und vielen kleinen Sponsoren, so die Abteilungsleiterin Bettina Mayer.
Die Vorrunde und ein Spiel der Rückrunde sind für den VfB Friedrichshafen gut verlaufen. Platz sechs kann sich sehen lassen, doch es wäre für die Mannschaft fatal, sich zurückzulehnen. Bis auf den souveränen Spitzenreiter 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim spielen alle anderen Teams auf Augenhöhe. Das heißt: Die Tagesform entscheidet über Sieg oder Niederlage.
Zwischen dem Zweiten Marktheidenfeld (16 Punkte) und dem ersten Abstiegsplatz (Fischbach, zehn Punkte) sind es nur sechs Punkte. Alles ist eng und deshalb bleiben die Spieltage auch im neuen Jahr spannend. „Wir haben bislang eine gute Vorrunde gespielt, aber der Klassenerhalt wird trotzdem schwer. Es ist noch ein weiter Weg“, meint Tobias Arenz.
Für dieses Ziel und die Liebe zu ihrer Sportart trainieren die VfBSpieler. Der Klassenerhalt sollte für die Häfler machbar sein.