Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mit dem Wind auf Tuchfühlun­g

Ereignisre­iches Jahr für die Segler am Bodensee

- Von Volker Göbner

FRIEDRICHS­HAFEN - Bundesliga, Meistersch­aften, das Matchrace Germany oder die „Rund um“sind herausrage­nde Themen des Segeljahre­s 2017. Der Schweizer Eric Monin setzte sich beim Matchrace durch.

Mit einem Sieg war der SMC Überlingen in die fünfte Saison der Segel-Bundesliga Anfang Mai am Chiemsee gestartet. Bis fast zur letzten Minute der Saison hatten die Überlinger sogar die Chance, den Meistertit­el zu holen. Doch am Schluss setzte sich der Hamburger NRV vor dem Titelverte­idiger DTYC aus Tutzing durch. Das SMCÜ-Team wurde Dritter. Der Lindauer Segler-Club punktete mit einem Sieg beim Abschluss-Event in Berlin, kam aber insgesamt nur auf Rang neun. Der Württember­gische Yacht-Club indes war am Ende froh, dass er auf Rang zwölf gelandet war. Kommendes Jahr wollen die Häfler mehr erreichen, der LSC hingegen muss den Abgang von Steuermann Veit Hemmeter verkraften.

Drei große Meistersch­aften

Mit der Landesjuge­ndmeisters­chaft in vier Nachwuchsk­lassen konnte sich der WYC (gemeinsam mit dem WV Fischbach) Anfang September warm laufen für die kommende Saison, wenn drei große Meistersch­aften im Terminplan stehen (Eurocup 45er Kreuzer, Deutsche Meistersch­aften für die olympische­n FinnDinghi­es und die boomende Bundesliga-Klasse J70). Drei der vier Jugendtite­l blieben in Friedrichs­hafen: Luca Jost gewann bei den Optimisten, Amelie Zartl (beide WYC) im Laser-Radial sowie Marc Hildebrand und Marc Sobott (WYC/SMCF) im 420er. In der Bodenseeme­isterschaf­t der J70 verteidigt­e der WYC nach fünf Regattaser­ien rund um den Bodensee seinen Vorjahrest­itel. Beim Nachwuchs war Luca Jost der Aufsteiger schlechthi­n. Er qualifizie­rte sich für die Weltmeiste­rschaft in Thailand, segelte dort als zweitbeste­r Deutscher auf Rang 41. In der deutschen Rangliste segelte er sich bis auf Platz vier nach vorne.

Beim Matchrace Germany in Langenarge­n segeln (fast) nur Profis. Nach vielen Anläufen hatte endlich der Schweizer Eric Monnin mit seinem Team gewonnen. Der Hamburger Max Gurgel, verstärkt mit Conrad Rebholz vom WYC, segelte überrasche­nd auf Platz drei.

Elf Minuten weniger

Ein paar Gelegenhei­ts-Profis, aber hunderte von Freizeitse­glern sind immer bei der „Rund um den Bodensee“des Lindauer SC am Start. Diesmal gewann der Bregenzer Fritz Trippolt mit einem Katamaran. Er brauchte sechs Stunden und 22 Minuten für die rund 100 Kilometer lange Strecke von Lindau bis Überlingen und zurück – elf Minuten weniger als Vorjahress­ieger Ralph Schatz vom LSC auf Rang zwei.

Schnellste­s Einrumpfbo­ot ohne bewegliche­n Ballast war die Shooting Star von Dieter Kurz, das Kleine Blaue Band für die kurze Strecke (nur bis Konstanz und zurück) gewann erneut Karl Cernovsky (beide vom YC Langenarge­n). „So schöne Bedingunge­n hatten wir noch selten. Es war warm in der Nacht, es gab noch fast einen Vollmond und nahezu die ganze Zeit wehte der Wind,“bilanziert­e Wettfahrtl­eiter Achim Holz. 324 Schiffe waren am 16. Juni in die Nacht gestartet, rund 90 Prozent kamen im Ziel auch an.

Deutsche Meistersch­aften richteten 2017 der LSC und der WVF aus. In Lindau siegte bei den Folkeboote­n (46 Mannschaft­en) das Team von Ulf Kipcke vom Kieler Yacht-Club. Bei den 15er-Jollenkreu­zern (26 Mannschaft­en) gewannen in Fischbach Thomas Budde und Jochen Wolfram vom SV Hüde am Dümmer See (Niedersach­sen).

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FOTO: VOLKER GÖBNER Die Segel-Bundesliga macht 2017 Station in Lindau. Kommendes Jahr ist Friedrichs­hafen der Ausrichter eines Spieltages.

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