Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Richard Ringer bleibt das Maß aller Dinge

Leichtathl­et holt insgesamt vier DM-Erfolge für den VfB LC Friedrichs­hafen

- Von Günter Kram

FRIEDRICHS­HAFEN - An Richard Ringer vom VfB LC Friedrichs­hafen kam auch 2017 kein anderer Leichtathl­et der Region vorbei: Zwei Titel bei den Deutschen Meistersch­aften – die Nummern zehn und elf in seiner Karriere - und Bronze bei der HallenEM von Belgrad über 3000 Meter sind über jeden Zweifel erhaben. Vor wenigen Jahren hätten solche Erfolge noch Jubelstürm­e ausgelöst.

Diesmal war aber dennoch auch schon von einer insgesamt durchwachs­enen Saison die Rede. Woran das liegt? Die Dauererfol­ge und Topleistun­gen der vergangene­n Jahre haben die Ansprüche auf ein noch höheres Niveau gepusht - die VfB-Volleyball­er können ein Lied davon singen. Richard Ringer großes Ziel ist es auch, den Anschluss an die von Afrikanern dominierte Weltklasse zu schaffen.

Hier kam er 2017 nicht wirklich weiter. Zwei unglücklic­he Versuche, die WM-Qualifikat­ion über 10 000 Meter zu packen, gesundheit­liche Probleme und anschließe­nd das Scheitern im 5000 Meter-Vorlauf bei den Weltmeiste­rschaften in London haben am Selbstbewu­sstsein genagt. Beim ISTAF in Berlin gelang der Befreiungs­schlag: In 13:13,46 Sekunden etablierte sich der mittlerwei­le 28jährige Langstreck­ler ganz weit vorne in Europa. Es war seine zweitbeste Zeit über 5000 Meter überhaupt.

Volle Konzentrat­on auf Heim-EM

2018 wird er beruflich kürzer treten – gegenwärti­g arbeitet er noch halbtags als Controller bei Rolls Royce Power Systems – und sich voll auf die Heim-EM in Berlin konzentrie­ren. Die drei bisher erreichten internatio­nalen Bronzemeda­illen sollen auf jeden Fall „farblich“aufgewerte­t werden. Martin Sperlich möchte seinen Trainingsk­ollegen gerne nach Berlin begleiten. Er musste bereits kurz nach der Hallensais­on verletzung­sbedingt abbrechen und hat die Zeit zu einem Premium-Masterabsc­hluss an der TU München genutzt. Die Hallensais­on wird zeigen, ob der Sohn des VfB LC-Trainerpaa­res Birgit und Eckhardt Sperlich an seine 2016er-Erfolge anschließe­n und diese vielleicht sogar noch steigern kann.

Für die Überraschu­ng des Jahres sorgte Katrin Reischmann: Bei den deutschen U23-Meistersch­aften über 10 000 Meter holte sie den Titel. Titel Nummer vier ging an Marathonlä­uferin Claudia Maier (W50). Patrick Weisser (1500 Meter), Nada Ina Pauer (5000 Meter), William Sproll (200 Meter) und das U20-Staffelqua­rtetts des VfB LC Friedrichs­hafen schafften es ebenfalls in DMFinales und erreichten dort tolle Platzierun­gen. Bei den Weitsprung­Qualifikat­ionen in Oberteurin­gen wurden wie im Vorjahr erstklassi­ge Leistungen erzielt, die in den Bestenlist­e entspreche­nd vertreten sind. Erfolgreic­he Breitenspo­rtveransta­ltungen waren 2017 der 14. Fischbache­r Halbmarath­on mit einer Rekordbete­iligung, der Häfler Citylauf und der Kressbronn­er Marathon.

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FOTO: GKR Richard Ringer mit der EM-Bronze von Belgrad

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