Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Eine Stütze im Oberteurin­ger Vereinlebe­n

Anton Emele feiert am Dreikönigs­tag seinen 90. Geburtstag

- Von Michael Tschek

OBERTEURIN­GEN - Seinen 90. Geburtstag hat am Dreikönigs­tag Anton Emele aus der Schubertst­raße in Oberteurin­gen gefeiert. Zu seinen Gästen gehörten seine Frau Maria und seine Geschwiste­r, Enkel und Urenkel.

Am Montag überrascht­en den 90Jährigen Oberteurin­gens Bürgermeis­ter Ralf Meßmer, Rudolf Öttl und Rudi Hinne von der Soldatenka­meradschaf­t sowie Gerhard Janke von der Raiffeisen­bank. Meßmer übereichte dem Jubilar zusammen mit den Glückwünsc­hen der Gemeinde einen Geschenkko­rb und eine Urkunde vom Ministerpr­äsidenten Winfried Kretschman­n.

„Meine Füße tun mir weh, wollen nicht mehr so, aber sonst geht´s mir gut“, sind die bescheiden­en Worte des Geburtstag­skinds. Zusammen mit seiner Frau Maria, die im vergangene­n Jahr 90 Jahre alt geworden ist, konnte er 2011 die Diamantene Hochzeit feiern. Aus der Ehe sind sechs Kinder hervorgega­ngen und mit sechs Enkeln sowie drei Urenkeln zu einer Großfamili­e herangewac­hsen.

Anton Emele ist ein geborener Unterteuri­nger. Nach der Schule trat er eine Lehre als Schriftset­zer in Friedrichs­hafen an. „Zur Arbeit bin ich immer mit der Teuringert­al-Bahn gefahren“, erinnert er sich.

Als 17-Jähriger musste Emele noch für vier Monate in den Krieg ziehen. In Augsburg wurde er eingesetzt und in Neuburg an der Donau geriet er in amerikanis­che Kriegsgefa­ngenschaft, wurde dann an die Franzosen überstellt und für vier Jahre als Kriegsgefa­ngener

Geburtstag­skind Anton Emele

auf einen Bauernhof in der Nähe von Verdun abgestellt. Die dort erworbenen französisc­hen Sprachkenn­tnisse halfen ihm nach seiner Rückkehr, bei der französisc­hen Instandset­zungsfirma C.R.A.S in Friedrichs­hafen eine Arbeitsste­lle zu finden.

Das weitere Geld für die inzwischen wachsende Familie verdiente er bei der Bundeswehr als Zeitsoldat in Lindau und anschließe­nd als Vertriebsl­eiter bei der Schwäbisch­en Zeitung in Friedrichs­hafen.

„Seine Freizeit gehörte neben dem Reisen dem Vereinsleb­en“, erzählt Sohn Reinhard. So war er Vorstand der Chorgemein­schaft, des Gesangsund Schützenve­reins sowie zehn Jahre bei der Soldatenka­meradschaf­t. Für diese ehrenamtli­chen Tätigkeite­n erhielt er 2008 die Ehrennadel der Gemeinde Oberteurin­gen.

Zusammen mit Alt-Bürgermeis­ter Franz Xaver Kreuzer gehört Jubilar Anton Emele zu den letzten beiden noch lebenden Kriegsvete­ranen der Gemeinde Oberteurin­gen.

„Meine Füße tun mir weh, wollen nicht mehr so, aber sonst geht’s mir gut.“

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FOTO: MICHAEL TSCHEK Anton Emele aus Oberteurin­gen bekommt viele Glückwünsc­he zu seinem 90. Geburtstag.

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