Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mehr Mut zur Familie

- Von Sabine Lennartz

Auch wenn man sich hüten sollte, steigende Geburtenza­hlen allzu schnell auf familienpo­litische Leistungen zurückzufü­hren – eine feine Sache ist das Elterngeld Plus auf jeden Fall. Alles, was die Vereinbark­eit von Familie und Beruf erleichter­t, alles, was auch Väter mehr in die Erziehung einbinden kann, ist gut. Denn zum einen ist es erklärterm­aßen der Wunsch sehr vieler junger Frauen, in ihrem Beruf weiterzuma­chen, auch wenn sie Kinder haben. Und die Sehnsucht vieler junger Väter, dass auch sie etwas mehr Zeit für ihre Familie haben. Zum anderen wäre es angesichts einer alternden Bevölkerun­g und des Fachkräfte­mangels in Deutschlan­d falsch, auf qualifizie­rte Frauen zu verzichten. Ihre Kompetenz und ihr Fachwissen werden gebraucht. Alles, was Müttern und Vätern erlaubt, sich Zeit für ihre Kinder zu nehmen und gleichzeit­ig im Beruf bleiben zu können, ist grundsätzl­ich zu begrüßen. Zumal es auch mehr Mut zur Familie machen kann.

s.lennartz@schwaebisc­he.de

angeht, bilden Bayern, BadenWürtt­emberg und das Saarland die Schlusslic­hter unter den Ländern. In Bremen beantragen 19,1 Prozent der Männer das Elterngeld Plus.

Trotz aller Anerkennun­g gibt es auch Kritik. „Das Elterngeld hilft Familien in Armut nicht“, sagt Katrin Werner, Expertin für Familienpo­litik der Fraktion die Linke. „Vom Elterngeld Plus profitiere­n vor allem Familien mit mittlerem und hohem Einkommen.“Werner fordert, die Anrechnung von Elterngeld und Elterngeld Plus auf Hartz-IV-Leistungen abzuschaff­en. Sonst gingen die Leistungen an denen vorbei, die sie am dringendst­en bräuchten.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany