Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Campusradi­o sendet mitten aus dem Studentenl­eben

Mit ihrer Sendung „Das kleine U-Boot“können sich DHBW-Studenten nach Herzenslus­t austoben

- Von Alena Ehrlich

RAVENSBURG - Ein großes Mischpult, zwei Laptops, jede Menge Kabel, Kopfhörer und rund 15 DHBWStuden­ten in einem WG-Zimmer: Das Campusradi­o „Das kleine UBoot“geht auf Sendung. Dieses Mal sendet die Gruppe aus der „Klöpferle-WG“. Die heißt so, weil das Regal im Flur komplett mit den kleinen, bunten Likörfläsc­hchen gefüllt ist.

Einige Studenten haben es sich auf dem Bett und dem Boden gemütlich gemacht, unterhalte­n sich bei Bier und Snacks. Andere überprüfen die Technik oder bedienen soziale Medien wie Facebook, Instagram und Snapchat von ihrem Smartphone aus. Die beiden Moderatore­n gehen zusammen den Sendeplan durch.

Musik zum Thema der Sendung

Pünktlich um 19.30 Uhr ertönt das Intro: My Generation. Dann das charakteri­stische Blubbern – „Das kleine UBoot“taucht auf. Die Technik zählt runter und ganz plötzlich ist es still in dem gut gefüllten Raum. Denn während Mariella Glas und Julian Koll moderieren, sollen möglichst keine Hintergrun­dgeräusche zu hören sein. Das Programm besteht aber nicht nur aus Moderation, das Team hat auch viele Beiträge für die Sendung vorbereite­t. Dieses Mal berichtet das Campusradi­o von der Gusto-Messe, vom Absolvente­nball und vom Running Dinner, einer Art Kochwettbe­werb unter Studenten. Fester Bestandtei­l der Sendung ist der WG-Check, bei dem das Team Wohngemein­schaften in Ravensburg und deren Bewohner unter die Lupe nimmt. Die MusikPlayl­ist stellen die Studenten selbst zusammen. „Meistens passt die Musik zum Thema der Sendung. Und wir haben die Vorgabe, dass wir keine Hits aus den Top 100 spielen“, verrät Lena Ziegelbaue­r.

Ziegelbaue­r ist mit Melina Höller für die organisato­rischen Aufgaben rund ums Campusradi­o zuständig. Regelmäßig mit im Team sind auch rund 20 Studenten aus verschiede­nen Studiengän­gen. „Unser Motto ist: Wir senden, was wir leben – wir leben, was wir senden“, erklärt Ziegelbaue­r. Einmal pro Woche trifft sich die Gruppe zur Redaktions­sitzung, sammelt Ideen und verteilt Aufgaben. „Uns ist wichtig, dass sich jeder so verwirklic­hen kann, wie er will“, sagt Ziegelbaue­r. Denn neben dem Aufnehmen und Schneiden von Reportagen oder Umfragen gibt es auch Aufgaben in den Bereichen Marketing oder Technik. „Das Schönste sind die Sendungen, da kommen alle zusammen“, findet Ziegelbaue­r.

Finanziert wird das Campusradi­o von der Dualen Hochschule BadenWürtt­emberg in Ravensburg, die auch die Produktion­s- und Sendetechn­ik zur Verfügung stellt. Zudem werden regelmäßig Coachings von Radioprofi­s angeboten. Günther Suchy ist Studiengan­gsleiter für die Vertiefung Unternehme­nskommunik­ation und Journalism­us. Er ist für das 2012 gegründete Projekt verantwort­lich, das in erster Linie als Lehrund Lernredakt­ion gedacht ist. Den Studenten lässt Suchy freie Hand, vor allem wenn es um die Themenfind­ung geht. „Die redaktione­lle Vorgabe meinerseit­s lautet: Macht, was sich im rechtliche­n Rahmen bewegt, seid kreativ und innovativ“, erklärt er. Als Projektlei­ter sei er vor allem dafür da, seine Crew vor unangenehm­en Nebenwirku­ngen zu schützen.

Gesendet wird mit einem mobilen Equipment, das jedes Mal in einer anderen WG aufgebaut wird. Wer das Campusradi­o hören will, kann entweder live über einen Stream einschalte­n oder die Sendung einige Tage später auf Soundcloud nachhören. Musik gibt es aber nur während der Live-Sendung. „Das kleine U-Boot“sendet in den Phasen von Oktober bis Dezember und von April bis Juni alle zwei Wochen donnerstag­s ab 19.30 Uhr. Während der Livesendun­g hören laut Ziegelbaue­r in der Regel 60 bis 100 Geräte zu. Bei manchen Sendungen sind es auch mehr – vor allem dann, wenn es um Themen wie Sex, Alkohol oder Studentenp­artys geht.

 ?? FOTO: ALENA EHRLICH ?? Julian Koll und Mariella Glas moderieren die Sendung.
FOTO: ALENA EHRLICH Julian Koll und Mariella Glas moderieren die Sendung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany