Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Häfler stürmen in Tirol zum Gipfelsieg

Volleyball-Bundesliga: VfB behält nach dem 3:1-Erfolg in Innsbruck die weiße Weste

- Aus Innsbruck berichtet Peter Schlefsky

Jakob Günthör, Mittelbloc­ker des VfB Friedrichs­hafen INNSBRUCK - Neunter Dreier im neunten Punktspiel der laufenden Bundesliga­saison: Der VfB Friedrichs­hafen hat am Mittwochab­end bei Hypo Tirol Alpenvolle­ys Haching einen 3:1-Sieg (22:25, 25:17, 25:22, 25:18) eingefahre­n. Rund 1500 Zuschauer in der Olympiahal­le Innsbruck sahen ein gutes Spiel des Tabellenfü­hrers. Lediglich im ersten Durchgang kam der Ligaprimus aus der Spur.

Hier hatte bis zur Mitte des ersten Satzes die Gästemanns­chaft vom Bodensee die Nasenspitz­e immer wieder leicht vorne (5:4, 10:9, 12:11), doch die Alpenvolle­ys hielten dagegen. Nachdem Athanasios Protopsalt­is, der momentan an einer Erkältung laboriert, gar nicht erst die Reise nach Innsbruck antrat, mussten es David Sossenheim­er und Andreas Takvam über Außen, Scott Kevorken und Jakob Günthör über die Mitte, Libero Markus Steuerwald und Diagonalan­greifer Bartlomiej Boladz richten.

Frenetisch­er Jubel von den Zuschauerr­ängen nach dem 13:13-Ausgleich der Gastgeber: Einen langen Ballwechse­l vollendete Diagonalan­greifer Rudy Verhoeff soverän. Heynen reagierte, nahm die Auszeit. Allerdings kippte nach dem 16:16 das Spiel zugunsten des Liganeulin­gs. Nachdem Takvam einen Ball an die Netzkante setzte und Verhoeff für die Alpenvolle­ys ein Ass servierte, setzten diese sich auf 18:16 ab. Bartosz Pietruczuk im Rückrauman­griff punktete wenig später, auf der anderen Seite schlug Boladz den Diagonalba­ll ins Aus. Jetzt stand es 17:20 aus VfB-Sicht – Heynen reagierte mit der zweiten Auszeit.

Doch gelang in dieser Phase dem Heimteam fast alles. Nun kam der leicht angeschlag­ene VfB-Kapitän Simon Tischer für Kocian und machte aus dem Stand ein Ass. Doch die Häfler Aufholjagd entpuppte sich als Strohfeuer, als Sossenheim­er einen Ball ins Aus schlug. Als Kevorken beim Block regelwidri­g das Netz berührte, hatten die Alpenvolle­ys plötzlich zwei Satzbälle. Gleich den ersten donnerte Grobelny zum 25:22Satzgewi­nn des Abends ins gegnerisch­e Feld.

Klarer zweiter Satz

Vital Heynen brachte Philipp Collin für Kevorken, Tischer blieb im Spiel – und der Häfler Chefcoach fand offenbar die richtige Ansprache in der Pause. Der VfB agierte nun viel druckvolle­r in Aufschlag und Angriff und legte mit 8:3 vor. Bei den Gastgebern gelang in der Folge nicht viel – symptomati­sch hierfür der Einerblock von Sossenheim­er: Er pflückte gleich zweimal hintereina­nder den Diagonalba­ll von Verhoeff zum 10:4 und 11:4, herunter, überlistet­e kurz darauf den Dreierbloc­k (13:5) und war mit acht Punkten überragend­er Angreifer in Durchgang zwei. Über 18:8 und 21:9 zog Friedrichs­hafen auf 23:13 davon, mehr als Ergebnisko­rrektur war für Alpenvolle­ys nicht mehr drin: Den dritten Satzball verwertete Collin zum Satzausgle­ich (25:17).

Fast nahtlos knüpften die Häfler Volleyball­er im dritten Satz an ihren guten Auftritt zuvor an, bauten ihren Vorsprung über 11:8 und 14:9 auf 18:12 aus. Doch brachte eine kleine Schwächeph­ase der Gäste die Alpenvolle­ys bis auf 17:19 heran. Vor allem deren Kapitän Douglas Duarte Da Silva im Mittelbloc­k der Gastgeber trumpfte auf, für Verhoeff brachte Peter Mlynarcik zudem frischen Wind auf der Diagonalen. Und der VfB leistete sich leichte Fehler, wie der Aufschlagf­ehler von Takvam zum 21:23 (Auszeit Friedrichs­hafen). Doch ein Missverstä­ndnis zwischen Grobelny und Alpenvolle­ys-Libero Lucas Provenzano de Deus und ein direkt verwandelt­er Ball von Tischer – fertig war das 25:22 und das 2:1 für die Heynen-Mannen.

Der Rest des Abends ist schnell erzählt: Der VfB ließ nicht mehr viel zu, packte vor allem im Block gnadenlos zu. David Sossenheim­er verwandelt­e den zweiten Matchball. „Wir haben heute nur 80 Prozent gegeben. Das hat aber für den Sieg gereicht“, so VfB-Coach Heynen.

„Wir haben im ersten Satz nicht gut gespielt und danach zu viel zugelassen, aber am Ende zählt der Sieg“,

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FOTO: GUENTER KRAM VfB Diagonalan­greifer Bartlomiej Boladz ist am Netz variabel und macht 19 Punkte.

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