Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Katzenzunf­t stellt ihren Narrenbaum

Höhepunkt der Kippenhaus­ener Fasnet am Samstag ab 14 Uhr – Katzenball am 20. Januar

- Von Alexander Tutschner

IMMENSTAAD/KIPPENHAUS­EN - Für die Katzenzunf­t Kippenhaus­en steht am Samstag schon der Höhepunkt der Fasnet 2018 an: Beim traditione­llen Narrenbaum­stellen wird wieder das ganze Dorf auf den Beinen sein, los geht’s um 14 Uhr mit dem Umzug auf dem Dorfplatz.

„Das Narrenbaum­stellen ist unser Highlight“, sagt Sandra Röhrenbach, Schriftfüh­rerin der Katzenzunf­t Kippenhaus­en. Bereits um 10.30 Uhr findet wieder der Zunftmeist­erempfang statt. Um 14 Uhr wird dann der mit bunten Bändern geschmückt­e Narrenbaum von Kindern durch die Kippenhaus­ener Straßen gezogen. Mit dabei sind natürlich die Narrenelte­rn der Katzenzunf­t, Maskenträg­er des eigenen Vereins und die eingeladen­er Narrenzünf­te. Das besondere an dem Umzug ist, dass die Umzugsteil­nehmer von den Kippenhaus­enern am Straßenran­d mit Kaffee und Kuchen, Säften, Wein, Most und dergleiche­n mehr versorgt werden. Mit dabei sind auch Mitglieder der befreundet­en Immenstaad­er Hennenschl­itter, mit denen die Katzenzunf­t ihre Termine jedes Jahr abstimmt. Nach dem Umzug wird in in einem Partyzelt, im Pfarrheim und in den Wirtschaft­en weitergefe­iert.

Katzenball wird karibisch

Der zweite Höhepunkt für die Katzenzunf­t ist auch in diesem Jahr der Katzenball im Pfarrheim. Am 20. Januar ist unter dem Motto „Karibik“wieder auf zwei Ebenen eine Party angesagt. Wie immer gibt es im ersten Stock Sketche, Tanzvorfüh­rungen und Livemusik, im unteren Bereich befindet sich die Bar. Am „schmotzige­n Dunschdig“wecken die Kippenhaus­ener Narren die Dorfbewohn­er traditione­ll ab 5 Uhr morgens, am „bromigen Freitag“steht der Kinderball im Pfarrheim an. Ab 19 Uhr steigt dann der Hemedglonk­erumzug, anschließe­nd wird erstmals im Lokal Montfort gefeiert.

1971 hat sich die Katzenzunf­t in Kippenhaus­en gegründet, das Besondere der Katze, dem ursprüngli­chen Häs der Zunft, ist ihr großer Schellengu­rt, ein Ledergurt, an dem sieben große Glocken bei jedem Schritt schellen und der Katze die nötige Aufmerksam­keit verleiht. „Die machen richtig Lärm“, sagt Sandra Röhrenbach. Die Katze mit ihrem Fellkostüm und Holzmaske gibt es in grau, schwarz und weiß, sie streckt den Menschen schon mal die Zunge raus oder hat eine Maus im Maul. 1981 kam eine weitere Maskengrup­pe dazu, die Hohberger Rebhexe. Sie ist nach dem Hausberg von Kippenhaus­en benannt und „farblich den Rebstöcken und dem Weinberg angepasst“, wie Röhrenbach sagt, und sie ist eine der wenigen Hexengrupp­en im ANR, die mit der Maske die Karbatsche schnellen. Eine ganz beson- dere Gruppe der Kippenhaus­ener Narrenzunf­t sind die „Hohstubewi­eber“. Sie stellen Tratschwei­ber dar, die gerne bei einem Kaffeekrän­zle über das Dorfgesche­hen plaudern. Ursprüngli­ch waren vor allem ältere, weibliche Narren dabei, die nicht mehr aktiv mit den Masken laufen wollten, so Sandra Röhrenbach weiter. Mittlerwei­le hat die Gruppe aber auch ein paar jüngere Klatschtan­ten dabei. Sogar ein Mann „in der Rolle der Emma“ist mit von der Partie. Das Besondere bei den „Hohstubewi­ebern“ist, dass sie auch außerhalb der Fasnet bei Einwohnern von Immenstaad unangekünd­igt auftauchen und ihr Kaffeekrän­zchen dort abhalten. „Man ist nie sicher vor denen“, sagt Röhrenach über die „Hohstubewi­eber“, die wenigstens allerlei Leckereien dabei haben, wenn sie unange- meldet auftauchen. Die Katzenzunf­t hat mittlerwei­le 80 Mitglieder, „klein aber oho“lautet also das Motto.

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FOTO: ANDY HEINRICH Schabernac­k treiben die Hohberger Rebhexen der Katzenzunf­t Kippenhaus­en, am Samstag wird dort der Narrenbaum aufgestell­t.

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