Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Katzenzunft stellt ihren Narrenbaum
Höhepunkt der Kippenhausener Fasnet am Samstag ab 14 Uhr – Katzenball am 20. Januar
IMMENSTAAD/KIPPENHAUSEN - Für die Katzenzunft Kippenhausen steht am Samstag schon der Höhepunkt der Fasnet 2018 an: Beim traditionellen Narrenbaumstellen wird wieder das ganze Dorf auf den Beinen sein, los geht’s um 14 Uhr mit dem Umzug auf dem Dorfplatz.
„Das Narrenbaumstellen ist unser Highlight“, sagt Sandra Röhrenbach, Schriftführerin der Katzenzunft Kippenhausen. Bereits um 10.30 Uhr findet wieder der Zunftmeisterempfang statt. Um 14 Uhr wird dann der mit bunten Bändern geschmückte Narrenbaum von Kindern durch die Kippenhausener Straßen gezogen. Mit dabei sind natürlich die Narreneltern der Katzenzunft, Maskenträger des eigenen Vereins und die eingeladener Narrenzünfte. Das besondere an dem Umzug ist, dass die Umzugsteilnehmer von den Kippenhausenern am Straßenrand mit Kaffee und Kuchen, Säften, Wein, Most und dergleichen mehr versorgt werden. Mit dabei sind auch Mitglieder der befreundeten Immenstaader Hennenschlitter, mit denen die Katzenzunft ihre Termine jedes Jahr abstimmt. Nach dem Umzug wird in in einem Partyzelt, im Pfarrheim und in den Wirtschaften weitergefeiert.
Katzenball wird karibisch
Der zweite Höhepunkt für die Katzenzunft ist auch in diesem Jahr der Katzenball im Pfarrheim. Am 20. Januar ist unter dem Motto „Karibik“wieder auf zwei Ebenen eine Party angesagt. Wie immer gibt es im ersten Stock Sketche, Tanzvorführungen und Livemusik, im unteren Bereich befindet sich die Bar. Am „schmotzigen Dunschdig“wecken die Kippenhausener Narren die Dorfbewohner traditionell ab 5 Uhr morgens, am „bromigen Freitag“steht der Kinderball im Pfarrheim an. Ab 19 Uhr steigt dann der Hemedglonkerumzug, anschließend wird erstmals im Lokal Montfort gefeiert.
1971 hat sich die Katzenzunft in Kippenhausen gegründet, das Besondere der Katze, dem ursprünglichen Häs der Zunft, ist ihr großer Schellengurt, ein Ledergurt, an dem sieben große Glocken bei jedem Schritt schellen und der Katze die nötige Aufmerksamkeit verleiht. „Die machen richtig Lärm“, sagt Sandra Röhrenbach. Die Katze mit ihrem Fellkostüm und Holzmaske gibt es in grau, schwarz und weiß, sie streckt den Menschen schon mal die Zunge raus oder hat eine Maus im Maul. 1981 kam eine weitere Maskengruppe dazu, die Hohberger Rebhexe. Sie ist nach dem Hausberg von Kippenhausen benannt und „farblich den Rebstöcken und dem Weinberg angepasst“, wie Röhrenbach sagt, und sie ist eine der wenigen Hexengruppen im ANR, die mit der Maske die Karbatsche schnellen. Eine ganz beson- dere Gruppe der Kippenhausener Narrenzunft sind die „Hohstubewieber“. Sie stellen Tratschweiber dar, die gerne bei einem Kaffeekränzle über das Dorfgeschehen plaudern. Ursprünglich waren vor allem ältere, weibliche Narren dabei, die nicht mehr aktiv mit den Masken laufen wollten, so Sandra Röhrenbach weiter. Mittlerweile hat die Gruppe aber auch ein paar jüngere Klatschtanten dabei. Sogar ein Mann „in der Rolle der Emma“ist mit von der Partie. Das Besondere bei den „Hohstubewiebern“ist, dass sie auch außerhalb der Fasnet bei Einwohnern von Immenstaad unangekündigt auftauchen und ihr Kaffeekränzchen dort abhalten. „Man ist nie sicher vor denen“, sagt Röhrenach über die „Hohstubewieber“, die wenigstens allerlei Leckereien dabei haben, wenn sie unange- meldet auftauchen. Die Katzenzunft hat mittlerweile 80 Mitglieder, „klein aber oho“lautet also das Motto.