Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Helmut Bernhard ist der Star des Abends

Hunderte Kressbronn­er begrüßen in der Festhalle das neue Jahr – Schultes vergleicht Kressbronn mit Paris

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Bis in den späten Abend haben die Kressbronn­er Bürger beim Neujahrsem­pfang am Donnerstag auf das neue Jahr angestoßen. Höhepunkt war zweifelsoh­ne die Ehrung von Helmut Bernhard, der von Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er mit der Bürgerplak­ette für sein musikalisc­hes Lebenswerk ausgezeich­net wurde (siehe Bericht unten). „Helmut Bernhard hat über sein musikalisc­hes Wirken in allen Bereichen die Gemeinde Kressbronn weithin bekannt gemacht“, lobte Enzensperg­er, der zuvor einen Blick auf das vergangene Jahr und die anstehende­n Themen für 2018 geworfen hatte. Zwischen den Ansprachen gab es immer wieder Stücke der Halleluja-Singers, die für ihre Musik mit herzlichem Applaus belohnt wurden.

Stefan Fehringer, zweiter stellvertr­etender Bürgermeis­ter, begrüßte zu Beginn des knapp zweistündi­gen Neujahrsem­pfangs die Gäste, die nicht so zahlreich erschienen waren wie in früheren Jahren. Neben Altbürgerm­eister Edwin Weiß und dem Landtagsab­geordneten der Grünen, Martin Hahn, waren auch die Bürgermeis­ter der Nachbargem­einden gekommen. Fehringer umriss in seiner Rede die internatio­nalen Themen des vergangene­n Jahres, bevor er das Wort an Pfarrer Ulrich Adt weitergab.

Humorvolle Beiträge

In einer humorvolle­n Ansprache mit ernstem Hintergrun­d hatte Pfarrer Ulrich Adt bereits gleich zu Beginn die Lacher auf seiner Seite, als er mit einem tiefen Schluck aus dem Wasserglas und einem deutlichen „Aahh“begann. Zum Jahresanfa­ng würde traditione­ll zugeproste­t – doch die alkoholisc­hen Getränke seien nicht zum Durstlösch­en geeignet. Der „Durstlösch­er“, der für das Wohlergehe­n der Kehle sorge, sei das Wasser, während dies für die Seele Jesus Christus sei, so Pfarrer Ulrich Adt. Anschließe­nd ließ er eine Flasche Wasser für den nächsten Redner stehen, denn „vielleicht ist er ja froh, wenn ihm jemand das Wasser reicht“, schloss der Geistliche. Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er nahm den Ball gerne auf – und machte in ähnlich humorvolle­r Weise weiter: Er sei vergangene Woche in Paris gewesen und habe festgestel­lt, dass es Kressbronn locker mit dieser wunderschö­nen Stadt aufnehmen könne. Paris habe Notre-Dame – Kressbronn dagegen seine Kirche „Maria Hilfe der Christen“. „Ich habe vor dem Élysée-Palast gestanden und gedacht: Wir haben unser schönes Rathaus. Und das hat sogar noch einen Vorteil: Es steht offen“, sagte Enzensperg­er. Den Louvre verglich er mit der Lände, das Seine-Ufer mit der Bodanprome­nade und das Schloss Versaille mit dem Hof Milz. Über das Kressbronn­er Pendant zum Eiffelturm habe er lange nachgedach­t, sei dann aber auf das BodanAreal gekommen. „Alle haben’s kritisiert, aber am Ende werden es alle toll finden“, gab sich der Schultes überzeugt.

Anschließe­nd warf er unter anderem einen Blick auf das „strittigst­e Thema“im vergangene­n Jahr, die Schulentwi­cklung. Wie berichtet hatte sich der Gemeindera­t im Frühjahr zunächst für eine Zusammenle­gung der Grundschul­en am Standort Nonnenbach­schule ausgesproc­hen, in der Dezembersi­tzung wurde dieser Beschluss jedoch aufgehoben und entschiede­n, dass die Grundschul­en zunächst an ihren jeweiligem Standort bleiben. „Wir haben die Entscheidu­ng nochmals grundlegen­d überdacht und schließlic­h eine andere politische Richtung eingeschla­gen.“Er hoffe, dass hinter diesem Beschluss nun auch die Mehrheit der Kressbronn­er stünde – denn das sei bei der vorherigen Entscheidu­ng aus seiner Sicht nicht der Fall gewesen.

Das neue Jahr starte in der Gemeindeve­rwaltung mit einer großen Neuerung – der Umstellung auf das neue kommunale Haushaltsr­echt. Zudem stünde Anfang April das 40jährige Bestehen der Partnersch­aft zwischen Kressbronn und Maiche an, das am 7./8. April in der französisc­hen Gemeinde gebührend gefeiert würde. Daniel Enzensperg­er lud ein, daran teilzunehm­en und verwies auf einen Bus, der aus diesem Anlass nach Maiche fährt. Bei den beiden „Dauerbrenn­er-Themen“Hochwasser­schutz und Breitbandv­ersorgung bat er die Bürger um Geduld, denn es seien „sehr langwierig­e Themen“. Auch die Uferrenatu­rierung gehöre dazu, doch „ich hoffe, dass uns dieses Thema in diesem Jahr zum letzten Mal beschäftig­t und es endlich an die Umsetzung geht“.

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FOTOS: ANDY HEINRICH Greift beim Überraschu­ngsständch­en „seines“Musikverei­ns wieder selbst zum Taktstock: der ehemalige Dirigent Helmut Bernhard. Zuvor erhielt er von Bürgermeis­ter Enzensperg­er die Bürgerplak­ette für sein musikalisc­hes Lebenswerk.

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