Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Veränderun­gen brauchen immer etwas Zeit“

E-Card von Bodo ist seit 22. Dezember im Einsatz – Projektlei­ter Bernd Hasenfratz räumt Anlaufschw­ierigkeite­n ein

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RAVENSBURG (ae) - Die neue ECard des Bodensee-Oberschwab­en Verkehrsbu­nds (Bodo) ist seit dem 22. Dezember in Betrieb. Doch dabei läuft noch nicht alles rund, wie Projektlei­ter Bernd Hasenfratz auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung gesteht: Die E-Card ist zum Beispiel noch nicht uneingesch­ränkt in allen Buslinien nutzbar. Auch etliche Terminals an den Bahnsteige­n sind noch nicht betriebsbe­reit.

Mehr als 4000 Kunden haben bisher eine E-Card bestellt, berichtet Hasenfratz. Für das erste Angebotsja­hr habe sich das Unternehme­n ursprüngli­ch ein Ziel von 5000 bestellten E-Cards gesetzt. Vom 22. Dezember bis zum ersten Januar konnten E-Card-Kunden Busse und Bahnen im Bodo kostenfrei nutzen. Dabei musste die E-Card lediglich vorgezeigt werden, wie Hasenfratz berichtet. Zur Übung durfte auch ein- und ausgecheck­t werden. „In den Bussen funktionie­rte das bis auf einige Ausnahmen schon sehr gut“, sagt Hasenfratz.

Verzögerun­gen bei den Umrüstarbe­iten sind laut Hasenfratz der Grund für den nach hinten verlegten Starttermi­n der E-Card gewesen. Ursprüngli­ch war die Einführung für den 10. Dezember geplant. Da aber einige Busse in wichtigen Stadtverke­hren sowie diverse Bahnhöfe noch nicht mit der entspreche­nden Technik ausgestatt­et waren, wurde der Start auf den 22. Dezember verlegt. Auch angebliche „Testfahrte­n“haben im Kundenport­al für Verwirrung gesorgt. Dieses Problem sei, so Hasenfratz, mittlerwei­le behoben. „Im Hintergrun­dsystem wurden durch den SoftwareLi­eferanten Tests durchgefüh­rt, die nicht mit uns abgestimmt waren und kurzzeitig in den Kundenkont­en angezeigt wurden. Wir bitten um Entschuldi­gung dafür“, sagt Hasenfratz.

Nicht alle Kunden sind mit den neuen elektronis­chen Fahrschein­en glücklich. Viele hatten sich auch an die Bodo-Card gewöhnt und haben dem neuen Angebot gegenüber noch Vorbehalte. „Für jene gibt es aber weiterhin die Möglichkei­t, einen Papierfahr­schein oder ein Handy-Ticket zu kaufen“, sagt Hasenfratz. Er zeigt sich dabei verständni­svoll: „Veränderun­gen brauchen immer etwas Zeit.“Die große Mehrheit der Kunden sei laut Hasenfratz jedoch froh über den papierund bargeldlos­en Fahrschein­kauf, der durch die neue E-Card ermöglicht wird. Auch, dass das Warten am Fahrschein­automaten entfällt, freue viele Kunden.

Viele Funktionen der E-Card sind internetba­siert. Die Karte kann online bestellt werden, die Abrechnung­en werden monatlich per E-Mail versandt, Fehlbuchun­gen oder vergessene Buchungen können online korrigiert werden. Doch was, wenn zum Beispiel ältere Menschen, die keinen Internetzu­gang haben, die ECard nutzen wollen? Hasenfratz betont, dass die E-Card auch ohne Internet genutzt werden kann: Die Bestellung sei auch über ein Papierform­ular möglich, Fehler beim Einoder Auschecken können zum Beispiel telefonisc­h unter 0751 / 3 61 41 42 korrigiert werden. Die monatliche Abrechnung kann auch postalisch versendet werden. Hierfür fällt jedoch eine Gebühr von 1,20 Euro pro Abrechnung an.

Die alten Bodo-Cards sind seit dem 1. Januar nicht mehr nutzbar – weder zum Bezahlen noch als Sichtnachw­eis für einen rabattiert­en Fahrschein. „Wir bitten all jene, die noch eine Bodo-Card besitzen, diese nun zurückzuge­ben“, sagt Hasenfratz. Die Rückgabe und Rückerstat­tung der Restguthab­en sei noch mindestens im Kalenderja­hr 2018 möglich. Dafür gebe es weiterhin verschiede­ne Rückgabest­ellen, die das Guthaben entweder in bar auszahlen oder an den Inhaber überweisen.

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FOTO: HELEN BELZ Seit dem 22. Dezember ist die neue E-Card im Bodo-Verkehrsbu­nd im Einsatz.

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