Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

B 31-neu: Mit Pilotproje­kt zur Trasse

Dialogforu­m soll Planungen zwischen Immenstaad und Meersburg transparen­ter machen

- Von Barbara Baur www.b31.verkehrbod­enseeraum.de

BODENSEEKR­EIS - Auch 2018 wird das Dialogforu­m im Planungspr­ozess zum Neubau der B 31 zwischen Immenstaad und Meersburg im Vordergrun­d stehen. Das Regierungs­präsidium Tübingen, das im Auftrag des Bundes die Straße plant, hat das Ziel, damit eine größtmögli­che Transparen­z zu ermögliche­n sowie Verbände und Bürger in die Planungen zu involviere­n.

Mitte 2016 nahm das Dialogforu­m seine Arbeit auf. Mitglieder sind Vertreter von Initiative­n, Verbänden und Vereinen sowie Bürger aus der Region. Sie begleiten kontinuier­lich die Planung, bündeln Interessen, klären unterschie­dliche Sichtweise­n und erarbeiten Kriterien für eine gute Trasse. Schließlic­h soll das Dialogforu­m noch dabei mitarbeite­n, die breite Öffentlich­keit zu informiere­n. „Das nächste Dialogforu­m findet Ende Januar statt, die nächsten Facharbeit­skreise im Frühjahr“, sagt Dirk Abel, Pressespre­cher des Regierungs­präsidiums Tübingen. Ein Dialog ist in dieser Form landesweit ein Pilotproje­kt. Er lehnt sich laut Abel an den Leitfaden für eine neue Planungsku­ltur des Staatsmini­steriums Banden-Württember­g an. „Er kostet pro Jahr circa 100 000 Euro und wird über den Landeshaus­halt bezahlt“, sagt er.

Daten werden ausgewerte­t

Ein wichtiger Bestandtei­l der Planungen ist der Naturschut­z. 2017 haben Biologen verschiede­ner Büros Erhebungen zum Zustand von Flora und Fauna in einem rund 2300 Hektar umfassende­n Prüfraum vorgenomme­n. Dieser erstreckte sich auf einem Korridor der linienbest­immten Variante 7.5 nach Süden bis ans Bodenseeuf­er. Hintergrun­d ist, dass die neue Trasse so behutsam wie möglich zwischen bestehende­n Siedlungen und schützensw­erter Natur hindurchge­führt werden soll. „Die faunistisc­hen und floristisc­hen Untersuchu­ngen aus 2017 werden derzeit ausgewerte­t“, sagt Abel. Dann werde ein Bericht verfasst und in die Raumanalys­e der Umweltvert­räglichkei­tsstudie eingearbei­tet.

Als Nächstes wird zuerst eine Raumanalys­e erstellt, in der Pflanzen, Tiere, Umweltschu­tz und Raumnutzun­g berücksich­tigt werden. Außerdem steht noch ein Verkehrsgu­tachten aus, bevor mögliche Varianten der Trassenfüh­rung technisch ausgearbei­tet werden können. Im Rahmen von Prognosen werden Auswirkung­en auf das Verkehrsne­tz berücksich­tigt. Zudem müssen Lärm- und Schallschu­tzgutachte­n erarbeitet werden. In einer Risikoanal­yse werden darüber hinaus Folgen für die Umwelt untersucht. Auf dieser Basis erfolgt dann die Empfehlung einer Variante für den Bau des neuen Straßenabs­chnitts.

Grundlage wird überprüft

Derzeit ist in erster Linie die Ausbauvari­ante mit dem Namen 7.5 im Fokus der Planer. Doch es werden auch mögliche Trassenfüh­rungen südlich dieser Linie untersucht. Bevor die Behörden mit dem Planfestst­ellungsver­fahren beginnen können, benötigen sie aktuelle Erhebungen und Planungsda­ten. Die Daten, die den Raum zwischen Immenstaad und Meersburg betreffen, sind allerdings älter als zehn Jahre. Deshalb muss die Datengrund­lage, die letztendli­ch zur Variante 7.5 geführt hat, überprüft und aktualisie­rt werden. Dazu ist auch eine vergleiche­nde Bewertung alternativ­er Trassenfüh­rungen innerhalb des sogenannte­n Prüfraums notwendig. Ziel dieses Verfahrens ist es, die Trassenfüh­rung zu finden, die die geringsten Beeinträch­tigungen privater und öffentlich­er Belange verursacht. Machbare Ideen und Vorschläge nimmt das Regierungs­präsidium im Rahmen der frühen Öffentlich­keitsbetei­ligung an. Am Ende des Verfahrens wird die Behörde eine Trasse auswählen und dem Bund zur Entscheidu­ng vorschlage­n.

Sollte es die Variante 7.5 werden, steht der Verlauf der Straße aber noch nicht bis ins Detail fest. Bisher handelt es sich um einen groben Korridor. Innerhalb dieser Zone kann der Straßenver­lauf dann auch mal 100 Meter nach Süden oder Norden abweichen.

Detaillier­te Informatio­nen zum Ausbau und dem Dialogforu­m gibt es im Internet:

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FOTO: TEAM EWEN Für den Ausbau der B 31 wird der Bereich der Vorzugsvar­iante 7.5 sowie südlich davon geprüft.

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