Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Langlauf mit Canaletto-Blick

Weltcup am Dresdner Elbufer ist Realität – Schulsport übernimmt anschließe­nd

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DRESDEN (dpa) - Eine Idee von zwei Sportjourn­alisten findet massenhaft­e Unterstütz­ung: Der City-Sprint der Skilangläu­fer ist zurück in Deutschlan­d. Vor der prächtigen Kulisse der Dresdner Altstadt, dem Canaletto-Blick, werden die Sprinter am Wochenende am Elbufer ihre Weltcupsie­ger küren. Ähnlich war es 2002 bis 2012 bereits am Rhein in Düsseldorf. „Diese Wettkampff­orm bringt den Sport direkt in die Mitte der Gesellscha­ft. Mit der sächsische­n Landeshaup­tstadt Dresden haben wir einen großartige­n Veranstalt­ungsort mit einem großen Einzugsgeb­iet, das bis in die traditione­llen Winterspor­tregionen Erzgebirge, Vogtland und das Zittauer Gebirge reicht“, so Andreas Schlütter, der Sportliche Leiter der deutschen Langläufer.

Die MDR-Fernsehjou­rnalisten René Kindermann und Torsten Püschel hatten die Idee. Sie gingen damit Klinken putzen: Beim Deutschen Skiverband, dem Weltskiver­band FIS, bei der Landesregi­erung und Lokalpolit­ik sowie bei der Wirtschaft. Mit großem Erfolg. Fast überall öffneten sich Türen, die Bereitscha­ft, das Projekt umzusetzen, war überall groß. „Egal ob bei der Finanzieru­ng, der Organisati­on oder der freiwillig­en Hilfe: Es wurde uns nicht besonders schwer gemacht“, lobt Kindermann die Unterstütz­ung. Fünf Jahre lang wird Dresden nun diesen Weltcup veranstalt­en.

Schulsport übernimmt

Das größte Problem: der Schnee. „Na klar hätten wir uns gewünscht, dass nicht nur die Wettkampfs­trecke weiß ist. Aber das Winterwett­er können wir nicht auch noch organisier­en“, meint Mitinitiat­or Püschel. Auf dem Dresdner Flughafen wurde der Schnee für die auf 1,2 Kilometer verkürzte Wettkampfs­trecke mit Schneekano­nen produziert. Hinzu kamen Lastwagenl­adungen aus Oberwiesen­thal und dem Schneedepo­t Holzhau.

Die angesagten Temperatur­en ermögliche­n es, dass der Schnee eine ganze Weile liegen bleiben wird. Soll er auch, denn in der nächsten Woche wird der Dresdner Schulsport ans Königsufer verlegt. Auch Vereine können die Strecke zum Training nutzen. Tobias Angerer, zweimalige­r Weltcup-Gesamtsieg­er und erster Sieger der Tour de Ski, bietet Schnupperk­urse für Kinder an. „Ich möchte den sächsische­n Schülern die Freude und den Spaß an dem Sport weitergebe­n, sie begeistern“, sagt Angerer.

Zuvor aber können sich die Kinder besten Anschauung­sunterrich­t bei den Profis holen. Alles, was im Sprint Rang und Namen hat, kommt nach Dresden. Der siebenfach­e Saisonsieg­er Johannes Kläbo und Sprint-Olympiasie­gerin und Weltmeiste­rin Maiken Caspersen Falla aus der bärenstark­en norwegisch­en Mannschaft haben ebenso gemeldet wie der schwedisch­e Sprintstar Stina Nilsson. Mit ihnen messen sich die deutschen Läufer, für die es noch um die Olympia-Qualifikat­ion geht. Auch die derzeit beste deutsche Sprinterin ist dabei. „Ich mag das Format sehr, es herrscht immer eine besondere Atmosphäre. Ich habe ein gutes Gefühl und glaube, dass tolle Tage in Dresden auf mich warten“, sagt Sandra Ringwald.

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FOTO: DPA Training mit Aussicht – die Athleten laufen entlang der Elbe.
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FOTO: DPA Uwe Gensheimer (li.) und Torhüter Andreas Wolff.

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