Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schnee fällt öfters mal überrasche­nd

- Von Ralf Schäfer

Habe ich an dieser Stelle sicherlich desöfteren schon mal über die scheinbare Vernachläs­sigung des Raderacher Hügels durch den Winterdien­st geschriebe­n, so muss ich jetzt ausdrückli­ch eine Lanze für die Mitarbeite­r des städtische­n Baubetrieb­shofes brechen. Sie sind die Akteure des Winterdien­stes und werden von der Stadtverwa­ltung eingesetzt.

Als es am Mittwoch plötzlich zu schneien begann – zumindest bei uns lag der Unterschie­d zwischen trockenem, normalem und schmuddeli­gem Endwinterw­etter und dem folgenden Schneestur­m zwischen dem Ein- und Ausstieg aus der Dusche – dauerte es nicht lange und die Straßen waren weiß. Das ging anschließe­nd bis etwa Sparbruck so. Danach schien es zunehmend, als sei nie eine Flocke gefallen.

Der Winterdien­st aber war auf den Beinen. Dass die Kollegen nicht unmittelba­r nach Aufschlage­n der weißen Pracht auf dem Asphalt diesen wieder freigeräum­t haben können, leuchtet ein. Präventiv einfach mal zu streuen, macht keinen Sinn, da das salzhaltig­e Gemisch, das da aufgebrach­t wird, schließlic­h nicht gerade ökologisch abbaubar ist – um es vorsichtig zu formuliere­n. Also: alles richtig gemacht, und solange die Straße halt weiß ist, lohnt vorsichtig­es und langsames Fahren.

Relativ zeitgleich wie die Flocken auf den Boden fielen, verkündete die Facebook-Seite „Blitzer im Bodenseekr­eis“hingegen den Aufbau einer mobilen Geschwindi­gkeitsmess-Station in Ailingen am Wellenbad. So den Schnee auf den Nummernsch­ildern der entgegenko­mmenden Fahrzeuge betrachten­d, habe ich mir am Donnerstag­morgen auf dem Weg zur Redaktion immer wieder die Frage gestellt, welche Beweiskraf­t ein Blitzerfot­o eines Fahrzeugs hat, dessen Nummernsch­ild eine weiße Fläche ist. Aber auch die Kollegen der „Blitzerabt­eilung“wurden offenbar vom Schnee überrascht.

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