Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schnee fällt öfters mal überraschend
Habe ich an dieser Stelle sicherlich desöfteren schon mal über die scheinbare Vernachlässigung des Raderacher Hügels durch den Winterdienst geschrieben, so muss ich jetzt ausdrücklich eine Lanze für die Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes brechen. Sie sind die Akteure des Winterdienstes und werden von der Stadtverwaltung eingesetzt.
Als es am Mittwoch plötzlich zu schneien begann – zumindest bei uns lag der Unterschied zwischen trockenem, normalem und schmuddeligem Endwinterwetter und dem folgenden Schneesturm zwischen dem Ein- und Ausstieg aus der Dusche – dauerte es nicht lange und die Straßen waren weiß. Das ging anschließend bis etwa Sparbruck so. Danach schien es zunehmend, als sei nie eine Flocke gefallen.
Der Winterdienst aber war auf den Beinen. Dass die Kollegen nicht unmittelbar nach Aufschlagen der weißen Pracht auf dem Asphalt diesen wieder freigeräumt haben können, leuchtet ein. Präventiv einfach mal zu streuen, macht keinen Sinn, da das salzhaltige Gemisch, das da aufgebracht wird, schließlich nicht gerade ökologisch abbaubar ist – um es vorsichtig zu formulieren. Also: alles richtig gemacht, und solange die Straße halt weiß ist, lohnt vorsichtiges und langsames Fahren.
Relativ zeitgleich wie die Flocken auf den Boden fielen, verkündete die Facebook-Seite „Blitzer im Bodenseekreis“hingegen den Aufbau einer mobilen Geschwindigkeitsmess-Station in Ailingen am Wellenbad. So den Schnee auf den Nummernschildern der entgegenkommenden Fahrzeuge betrachtend, habe ich mir am Donnerstagmorgen auf dem Weg zur Redaktion immer wieder die Frage gestellt, welche Beweiskraft ein Blitzerfoto eines Fahrzeugs hat, dessen Nummernschild eine weiße Fläche ist. Aber auch die Kollegen der „Blitzerabteilung“wurden offenbar vom Schnee überrascht.