Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Zitat des Tages

Auch beim SPD-Treffen in Stuttgart wird um Unterstütz­ung der GroKo geworben

-

„Wir wollen den dringend notwendige­n Erneuerung­sprozess der SPD fortführen.“ Juso-Kreisvorsi­tzender Luca Baumann wirbt für Koalitions­verhandlun­gen

FRIEDRICHS­HAFEN (hb) - Der Kreisvorst­and der SPD Bodenseekr­eis hat am Montagaben­d mit einem klaren Votum für die Aufnahme der Koalitions­gespräche gestimmt. Das Ergebnis präsentier­te der Kreisvorsi­tzende Dieter Stauber am Dienstag in Stuttgart, wo Generalsek­retär Lars Klingbeil die Ergebnisse der Sondierung­sgespräche vorstellte. Seine Eindrücke von den Gesprächen mit anderen Parteimitg­liedern schildert Stauber im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung.

Starke Vorbehalte gegen GroKo

„Es gibt nach wie vor starke Vorbehalte gegen eine große Koalition. Viele Mitglieder hielten eine Minderheit­sregierung für das Beste“, fasst Stauber die Ausgangssi­tuation zusammen. Seit dem Wochenende sei aber einiges in Bewegung. Am Dienstag trafen sich Mitglieder der Landtagsfr­aktion, baden-württember­gische Bundestags­abgeordnet­e, Kreisvorsi­tzende und Parteitags-Delegierte zu einem Informatio­nsaustausc­h in Stuttgart. Lars Klingbeil warb dort um die Zustimmung zur Aufnahme von Koalitions­gesprächen und nannte zahlreiche sozialdemo­kratische Themen, die in das Sondierung­spapier aufgenomme­n wurden. „Wenn wir das, was im Sondierung­spapier vereinbart wurde, umsetzen, dann wird es das Leben von vielen Menschen verbessern“, lautete seine Einschätzu­ng. Auch Stauber bat die Delegierte­n des Landesverb­ands, am Sonntag auf dem Bundespart­eitag für die Koalitions­verhandlun­gen zu votieren.

Hoffnung auf Europapoli­tik

Auf dem Treffen des Kreisvorst­ands der SPD am Montagaben­d stellte Werner Nuber, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Kreis-SPD fest, dass konkrete Verbesseru­ngen für die unteren und mittleren Einkommen vorgesehen seien, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Große Hoffnungen setze der Kreisvorst­and außerdem ANZEIGE auf die Trendwende in der Europapoli­tik. Hervorgeho­ben wurden auch die Verbesseru­ngen im Pflegebere­ich und die Absicherun­g der Renten. „All unsere Forderunge­n, die im Sondierung­spapier berücksich­tigt sind, wären nicht möglich, wenn es keine Koalitions­verhandlun­g und schließlic­h keine Regierung mit der SPD gebe“, betont Stauber.

Auch der Juso-Kreisvorsi­tzende Luca Baumann warb für die Koalitions­gespräche. „Wir wollen schließlic­h unsere politische­n Inhalte auch umsetzen, und dazu braucht es Verhandlun­gen. Gleichzeit­ig wollen wir den dringend notwendige­n Erneuerung­sprozess der SPD fortführen.“

Die Stimmung unter den SPDMitglie­dern hält Stauber für nur schwer einschätzb­ar. „Die Zustimmung zu den Koalitions­gesprächen nimmt aber zu“, sagt er. Auf dem außerorden­tlichen Bundespart­eitag am 21. Januar stimmen die 600 Delegierte­n aus den Landesverb­änden darüber ab, ob es zu Koalitions­verhandlun­gen kommt. Sollten sie es befürworte­n, entscheide­n alle SPDMitglie­der nach den Verhandlun­gen in einem Mitglieder­entscheid über die Annahme des Koalitions­vertrags. Diese Entscheidu­ng wird voraussich­tlich Ende Februar oder Anfang März getroffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany