Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Studenten kreieren ihr eigenes Magazin
„#MAG“nimmt unter jugendlicher Perspektive Facetten Ravensburgs unter die Lupe
RAVENSBURG (ale) - Sie schreiben über Baustellen in Tiefgaragen, Kneipengeschichten und Milchbauern, porträtieren den Chef der Stadtkämmerei ebenso wie einen aufstrebenden Musiker, der an der DHBW studiert. Sie erzählen die Geschichte eines Obdachlosen und besuchen die Brauerei Leibinger. Für ihr 42 Seiten starkes Magazin mit dem Titel „#MAG“haben sich elf Studenten der DHBW Ravensburg an ganz unterschiedliche Themen gewagt.
Drei Monate lang haben sie gemeinsam gearbeitet. Vom Titel über die Themenauswahl bis hin zum Layout, der Finanzierung und der Verteilung lag dabei alles in Studentenhand. „Wir wollten ein Magazin machen, das ein bisschen jugendlicher ist“, erklärt Jonas Jungmann. Trotzdem soll das Magazin nicht allein die Studenten an der DHBW ansprechen, sondern auch für Ravensburger interessant zu lesen sein.
Der Titel „#MAG“sei erst einmal ein Platzhalter gewesen – hat sich dann aber in der Gruppe eingebürgert und durfte bleiben. Doch mit der jungen Zielgruppe allein, stand das Konzept noch nicht. „Das Grundkonzept ist an Big Pictures angelehnt“, sagt Maria Hiegelsberger. Die Geschichten sollen durch große Bilder und schlicht gehaltene Texte transportiert werden. Jeder Text ist am Ende mit einigen Hashtags versehen – das Rautensymbol wird in sozialen Netzwerken dafür verwendet, Beiträge mit Schlagwörtern zu versehen.
Das Magazin ist ein Projekt des Studiengangs „BWL – Medien- und Kommunikationswirtschaft – Unternehmenskommunikation und Journalismus“(MKUK). Die Studenten des dritten Semesters hatten die Aufgabe, ein Magazin auf die Beine zu stellen. Am Ende des Semesters sollten sie es gedruckt in den Händen halten. Mehr Vorgaben gab es nicht. Und auch kein Geld – denn für die Finanzierung des Magazins mussten die Studenten selbst eine Lösung finden. Ganz ohne fachliche Unterstützung und Beratung ging es dann aber doch nicht. Dafür standen den Studenten Journalist Joachim Rogosch und Grafik-Designer Frieder Bertele mit ihrem Fachwissen zur Verfügung. Bei so viel Freiraum war vor allem das Zeitmanagement eine Herausforderung. Anfangs traf sich der Kurs immer wieder für kurze Besprechungen und sammelte Ideen – dann kam die Deadline näher. „Das Schwierigste war, sich aufzuraffen“, gesteht Anna-Lena Ils. Denn es gab viel zu tun: Jeder hat für das Magazin einen eigenen Text verfasst. Außerdem wurden Fotos gemacht und Anzeigenplätze verkauft, um damit den Druck der mehr als 1000 Exemplare zu finanzieren. Viel Arbeit bedeutete das Magazin auch für Alexander Maertens: Der Student ist Mediengestalter und hat deshalb die Gestaltung des Layouts übernommen.
Am Ende hat die Zeit gereicht. Das Magazin wird gedruckt. Mit dem Ergebnis sind die Studenten zufrieden, aber auch etwas skeptisch. Die Rückmeldung der Dozenten sei bisher aber gut gewesen. Ihr „#MAG“wollen die Studenten in den Gebäuden der DHBW, am Campus Friedrichshafen, im Rathaus und der Tourist-Info, an Schulen und in einzelnen Geschäften der Ravensburger Innenstadt auslegen.