Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Arbeiten sehr hart und analysiere­n messerscha­rf“

Zuspieler Markus Steuerwald über das Erfolgsgeh­eimnis der VfB-Volleyball­er

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FRIEDRICHS­HAFEN - Er ist derzeit in einer bestechend­en Form, holt unmögliche Bälle und bereitet somit viele Punkte vor. VfB-Libero Markus Steuerwald ist einer der Garanten für den Häfler Erfolg. Der 28-Jährige betont im Gespräch mit Giuseppe Torremante, dass er nur ein Teil des Ganzen sei.

Herr Steuerwald, der VfB eilt in allen Wettbewerb­en von Sieg zu Sieg. Was ist das Geheimnis des Erfolges?

Eine gut funktionie­rende Mannschaft. Ich bin Teil des Ganzen. Das fängt beim Training an und geht über die Video-Analyse der Gegner hinaus. Jeder von uns bereitet sich optimal auf den nächsten Gegner vor. Wir haben das System unseres Trainers Vital Heynen verinnerli­cht. Bei der genauen Betrachtun­g der anderen Teams merken wir uns die Laufwege der Spieler, die Schläge, wohin sie kommen, das Verhalten des Zuspielers in verschiede­nen Situatione­n. Wir arbeiten sehr hart und analysiere­n messerscha­rf. Trotzdem wird unsere tolle Serie von 18 Siegen in 18 Spielen einmal vorbei sein.

In den vergangene­n Bundesliga­spielen gegen Rhein-Main (3:1Sieg), Hypo Tirol (3:1-Sieg) und Lüneburg (3:0-Sieg) gab es Phasen, in denen die Mannschaft des VfB wankte, aber sie fiel nicht, warum?

Wenn eine Mannschaft so eine Siegesseri­e hinlegt, dann zeigt es, wie viel Qualität sie hat. Aber wir sind nicht unschlagba­r. Irgendwann kommt die erste Niederlage. Trotzdem haben wir bisher immer Mittel und Wege gefunden, uns aus der Umklammeru­ng zu lösen, in dem wir viele Dinge besser gemacht haben als der Gegner. Was ganz wichtig ist, ist die Ruhe nach einem Fehler oder einer schwächere­n Phase. Das zeichnet uns aus. Wer gegen uns punkten will, der muss sich alles hart erarbeiten und viele Mannschaft­en verlieren dann die Geduld.

Die Mannschaft hat im Angriff keine Riesen. David Sossenheim­er (193 Zentimeter) und Athanasios Protopsalt­is (180) sind nicht die Größten und trotzdem punkten sie. Wie schaffen Sie es, bei Ihrer Größe so oft durchzukom­men?

Beide Spieler sind im Angriff sehr variabel. Sie punkten mit links oder rechts, was den Gegner oft verwirrt. Wir als Team versuchen durch gute Blockarbei­t und das Halten vieler Bälle im Spiel sie dabei zu unterstütz­en. David und Athanasios haben somit das Vertrauen der anderen Mitspieler und können ihre individuel­le Klasse ganz anders zeigen. Nicht alle Bälle finden ihr Ziel, aber trotzdem zählen beide Spieler zu den besten Angreifern der Liga.

Nun geht es am Donnerstag zum dritten Champions-Leaguespie­l nach Thessaloni­ki. Was erwartet den VfB Friedrichs­hafen in Griechenla­nd?

Viel Gegenwehr. Für Paok Thessaloni­ki sind die Spiele gegen uns die letzte Möglichkei­t, die Play-offs zu erreichen. Die Mannschaft hat sich deshalb auch mit zwei neuen Spielern verstärkt (Nikolay Uchikov und Rafail Koumentaki­s, Anmerkung der Redaktion). Wir wollen unser Spiel durchziehe­n und in Griechenla­nd etwas holen. Das wäre für uns ein wichtiger Schritt Richtung Play-offs, denn wir führen die Gruppe B nach zwei Siegen mit sechs Punkten an, während Thessaloni­ki nur einen Zähler hat.

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FOTO: GUENTER KRAM Die Annahmespi­eler des Spitzenrei­ters VfB Friedrichs­hafen unter sich: Athanasios Protopsalt­is (links), Libero Markus Steuerwald und David Sossenheim­er (rechts).

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