Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Zwei Städte blitzen selbst – Der Bedarf steigt – Nicht alle Anlagen sind scharf
Zu den Messanlagen des Landkreises kommen noch die Blitzer der Städte Überlingen (mit Owingen, Sipplingen) und Friedrichshafen (mit Immenstaad), die als große Kreisstädte selbst für die Geschwindigkeitskontrollen zuständig sind. Die Einnahmen aus diesen Kontrollen bleiben bei den Städten. Dazu kommen noch Geschwindigkeitsmessungen der Polizei, die die Bescheide je nach Zuständigkeit ans Landratsamt oder an die jeweiligen Städte weiterleitet. Grundsätzlich werden die Blitzanlagen von den Gemeinden beim Landratsamt beantragt, wenn sie einen Bedarf sehen, was laut Kreisbehörde momentan oft der Fall ist. Gerade wegen der vielen neuen Tempo-30-Zonen. „Dann wird der Standort von uns untersucht“, sagt Dietmar Buck, der Leiter der Kreispolizeiund Straßenverkehrsbehörde. Es gehe um die technische Machbarkeit und auch um die Sinnhaftigkeit, ob etwa Kindergärten, Altersheime, Schulwege betroffen sind.
Es müsse eine „Gefährdung“vorliegen. „Das sind aber Einzelfallentscheidungen, die individuell beurteilt werden“, sagt Buck, „grundsätzlich geht es immer um die Verkehrssicherheit.“Entsprechend des Bedarfs würden dann die Mittel für den Kreishaushalt beantragt. Grundsätzlich könnten die Verkehrsbehörden die Geschwindigkeit immer kontrollieren. Gerade bei stationären Anlagen schaue man aber auf Schwerpunkte, „denn es geht ja auch um die Akzeptanz beim Bürger“.
Die neuen Blitzanlagen arbeiten zwar digital (nicht wie früher mit Filmen), man kann aber auch heute noch Glück haben und trotz einer Geschwindigkeitsüberschreitungen nicht geblitzt werden.
Denn in die Anlagen müssen noch sogenannte Messeinheiten eingebaut werden. Eine kostet rund 50 000 Euro.
Für alle 21 Blitzer hat der Bodenseekreis insgesamt 15 solcher Messgeräte, die wechselweise im Einsatz sind. Die neuen Anlagen (Säulen) können in beide Richtungen blitzen, müssen dafür aber mit zwei Messeinheiten ausgestattet werden. Die Chance ist also relativ hoch, dass eine Anlage nicht scharf ist und nicht blitzt. (at)