Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Markdorf soll bunter werden
Lucie Fieber hat eine Liste mit Verschönerungsvorschlägen erarbeitet
MARKDORF - Wenn es nach Lucie Fieber geht, der Geschäftsführerin von Markdorf Marketing, hat die Stadt Potential, attraktiver zu werden. Sie hat eine Liste mit verschiedenen Vorschlägen zusammengestellt. Im ersten Quartal 2018 stimmt die Vollversammlung von Markdorf Marketing darüber ab, welche Projekte umgesetzt werden sollen und stellt ein Budget dafür zur Verfügung. In der engeren Auswahl sind bereits die Anregung, die Stadt mit Blumenschmuck bunter zu machen, im Stadtgraben eine sogenannte Begegnungszone einzurichten und die Leerstände in der Innenstadt kreativ zu nutzen.
„Ich habe mir vorgestellt, dass ich als Fremde zum ersten Mal nach Markdorf komme und mir die Stadt bei einem Spaziergang mal unter diesem Blickwinkel angeschaut“, sagt sie. Die Innenstadt ist ihrer Ansicht nach an vielen Plätzen etwas grau und trist, was aber mit recht einfachen Mitteln geändert werden könnte. Deshalb würde sie gerne im Frühjahr unter einem Motto wie „Markdorf blüht auf“eine Art Wettbewerb ins Leben rufen, der die Markdorfer dazu animieren soll, mehr Blumenschmuck an ihren Häusern anzubringen. „Ein klassischer Wettbewerb mit Siegern und Verlieren soll es aber nicht werden“, sagt sie. Vielmehr wolle sie mit der Aktion möglichst viele Markdorfer erreichen und animieren, mitzumachen.
Eine andere Idee ist, leerstehende Geschäftsräume in der Innenstadt zu beleben. Sofern die Eigentümer einverstanden sind, könnten in den ungenutzten Räumen zum Beispiel Schulprojekte stattfinden. „Man könnte dort Kunstwerke von Schülern ausstellen oder den Schülern die Räume für eigene Projekte zur Verfügung stellen, etwa um einen kleinen Laden einzurichten. Wenn in der Schule das Thema Geld behandelt wird, könnten sie dort etwa Waffeln verkaufen“, sagt Lucie Fieber.
Stadtgraben als Begegnungszone
Ein Problem sieht sie auch am Stadtgraben. „Die Ampel trennt die Fußgängerzone von der Hauptstraße“, sagt sie. „Es ist nicht möglich, dort sorglos zu wandeln.“Die Ampelschaltung sei zwar schon umprogrammiert worden, doch dann sei der Verkehr von der Ravensburger Straße zu weit zurückgestaut worden. Deshalb schlägt sie die Umgestaltung in eine Begegnungszone vor. In einer solchen Zone sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Das heißt, keiner hat Vorfahrt. Vielmehr müssen alle aufeinander Rücksicht nehmen. Damit die Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer die Zone klar erkennen können, könnte die Straße in diesem Bereich bunt angemalt werden.
Im Winter, wenn von der Bepflanzung kaum etwas zu sehen ist, sieht der Hügel vor dem Bischofsschloss karg aus. Er könnte mit einem Beleuchtungskonzept verschönert werden. „Das ist aber gar nicht so einfach, denn es gibt dort keine elektrischen Leitungen“, sagt sie. Außerdem seien dort tausende Blumenzwiebeln vergraben, die nicht beschädigt werden sollen. „Wahrscheinlich werden wir das nicht so schnell realisieren können“, sagt sie.
Besonders negativ fiel ihr das Parkhaus Post auf. Doch so schnell wird sich das nicht ändern. „Wir warten noch auf ein Gutachten, dass das Stadtbauamt in Auftrag gegeben hat“, sagt Lucie Fieber. Es gebe nur die Möglichkeit, es zu renovieren, es aufzustocken oder es abzureißen. „Dafür ist die Substanz aber wohl noch zu gut“, sagt sie.