Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
VfB-Volleyballer sind nicht zu stoppen
VfB besiegt zwei Tage nach dem Coup in der Champions League die Netzhoppers mit 3:0
Trotz Reisestrapazen siegt das Team gegen die Netzhoppers mit 3:0.
FRIEDRICHSHAFEN - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen bleiben in dieser Saison weiter ohne Niederlage. Zwei Tage nach dem 3:2-Coup nach 0:2-Rückstand in der Champions League in Thessaloniki besiegte das Team von Trainer Vital Heynen am Samstag in der Bundesliga die Netzhoppers mit 3:0 (25:16, 25:12, 25:14). 1494 Zuschauer hatten ihre Freude daran.
Normalerweise kommen die VfBSpieler in der ZF-Arena die Treppe herunter, vorbei an den Fans und an den VIP-Gästen und laufen aufs Parkett, um sich individuell warm zu machen. Libero Markus Steuerwald ist der Einzige, der sich hinsetzt und mit einem kleinen Ball arbeitet.
Gebannte Blicke
Am Samstag aber leistete die komplette Mannschaft ihrem Libero Gesellschaft und schaute gebannt nach oben. Dort sahen sie auf einer Leinwand Ausschnitte ihrer Partie in Thessaloniki. Die Volleyballer vom Bodensee wirkten noch etwas müde von den Reisestrapazen. Doch nur 69 Minuten nach Spielbeginn konnten sich die Häfler ausruhen – nach dem elften Sieg im elften Bundesligaspiel. „Die Zuschauer haben für eine sehr gute Stimmung gesorgt. Der VfB hat gut gespielt, nur wir sind deutlich abgefallen, konnten am Geschehen kaum teilnehmen. Das Spiel war für uns eine gute Lehrstunde“, sagte Mirko Culic, der Trainer der Netzhoppers.
In der Tat wirkten die VfB-Spieler trotz ihres nur wenige Tage zurückliegenden Kraftakts in der Champions League frischer als die Gäste. In allen Sätzen ließen sie wenig zu. Nur im dritten Durchgang führten die Netzhoppers mit 3:0. Nach wenigen Minuten hieß es 3:3. Bis zum 4:4 hielten die Netzhoppers mit, danach zog der VfB, wie in den ersten beiden Sätzen, einfach davon. „Wir waren sehr müde, doch unser Trainer hat das Training gut dosiert. Wir hatten genügend Zeit, uns zu regenerieren“, sagte Libero Steuerwald, der erneut eine starke Leistung bot.
Purer Luxus
Vital Heynen verzichtete auf Simon Tischer, Anastasios Protopsaltis und Philipp Collin. Für sie kamen Tomas Kocian, Andreas Takvam und Jakob Günthör in die Stamm-Sechs. Doch der vielleicht größte Luxus des VfB Friedrichshafen in dieser Saison ist der wirklich ausgeglichene Kader. Alle Spieler können in die Bresche springen, ohne dass die Qualität darunter leidet. „Wir können uns aufeinander verlassen“, meinte Zuspieler Tomas Kocian.
Tatsächlich konnte sich Vital Heynen auf die Annahme, den Block und seine Angreifer verlassen. Elf Punkte machten Diagonalangreifer Bartlomiej Boladz sowie Außenangreifer Andreas Takvam. Je acht Punkte steuerten die beiden Mittelblocker Jakob Günthör und Scott Kevorken zum 3:0-Sieg bei. Bei den Gästen kamen der frühere Friedrichshafener Björn Andrae und Theo Timmermann jeweils auf sechs
Punkte.
Für die Häfler gab es noch eine gute Nachricht. Nach über zwei Monaten Leidenszeit ist Diagonalangreifer Daniel Malescha nach überstandener Fußentzündung wieder fit. Vital Heynen brachte ihn – obwohl es anders abgesprochen war – im dritten Satz (16:8) für den guten Boladz. Malescha enttäuschte nicht, zeigte große Spielfreude und schien einfach glücklich, dass er wieder spielen kann.
Hinterher schrieben die Spieler lange Autogramme. Die Müdigkeit war der Freude gewichen.